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Blind Date mit Folgen - Roman

Blind Date mit Folgen - Roman

Titel: Blind Date mit Folgen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamara Wernli
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Uhr. Geht das für dich in Ordnung?«
    »Kein Problem.« Er hörte, wie Chris seiner Frau sagte, wer am Apparat sei. »Warum schläfst du noch nicht? Wie geht es Deborah?« Chris mochte sie sehr. Und er hatte es auch ihr auf unerklärliche Weise angetan, wo sie doch sonst sehr reserviert mit ihren Mitmenschen umging, und sich selbst bei guten Bekannten nicht wirklich öffnete. Doch Chris war mit seiner direkten und bestimmten Art irgendwie zu ihr durchgedrungen.
    »Wir hatten einen kleinen Streit, nichts Ernsthaftes, du kennst ja ihr Temperament. Sie schläft und ich war gerade am …« Er hielt inne. Vom Chat hielt Chris gar nichts, außerdem lag Sandra neben ihm.
    »Egal, ich erzähl’s dir morgen. Ich will euch nicht länger stören.« Er hörte Geräusche am anderen Ende der Leitung.
    »Tust du nicht, ich hol mir gerade ein Glas Wasser. Es hat zwar etwas abgekühlt, aber irgendwie krieg ich die Hitze nicht aus dem Haus. Hat sich aufgestaut und ich kann kaum schlafen. Sonst alles klar bei dir?«
    »Ja, sicher. War grad am chatten.« Egal. Er musste Chris davon erzählen.
    »Du chattest wieder …?« Es klang fast vorwurfsvoll. Dann wurde seine Stimme leiser. »Ich dachte, du hättest momentan so wenig Zeit für dich …, deine Familie.« Alex antwortete nicht gleich, so fuhr er fort: »Und, hast du jemanden kennengelernt?«
    Das Gespräch nahm eine etwas unangenehme Richtung und er bereute es schon, den Chat erwähnt zu haben. »Ja, nein«, erwiderte er und warf einen kurzen Kontrollblick zur Tür, »hab ich auch nicht, ich meine, Zeit dafür. Ich konnte nicht einschlafen. Der Chat ist voll mit Freaks, die nicht schlafen.«
    »Weiblichen Freaks?«, wollte Chris wissen und sprach so leise, dass er ihn kaum verstand.
    »Ja, auch.«
    »Hast du nun jemanden kennengelernt?«
    »Nein, nicht auf die Art, wie du denkst. Ich unterhalte mich einfach ein wenig mit ihr, nichts weiter.« Er sah dabei auf SECRETS’ letzte Eingabe. Der Cursor blinkte auf dem Bildschirm. Sie wartete auf seine Antwort.
    »Mit ihr? Mit wem?« Chris’ Interesse war geweckt.
    »Mit einer, die sich SECRETS nennt. Die scheint noch ganz nett.«
    »Mmmh. Alex, es ist ja deine Sache, aber solltest du nicht besser im Bett sein?«
    »Chris, nun hör schon auf, ich tu ja nichts Verbotenes, außerdem gönn’ mir doch eine kleine Abwechslung, du triffst dich schließlich auch zum Lunch mit anderen Frauen – sogar mit deiner Ex – und hast dabei kein schlechtes Gewissen.« Das war zwar nicht dasselbe, es ging jedoch in eine ähnliche Richtung.
    »Das ist nicht zu vergleichen. Meine Essen sind meist geschäftlicher Natur und nicht mitten in der Nacht.« Chris schien zu überlegen. »Aber ja, du hast recht, verboten ist es nicht, noch nicht …«
    »Wird es auch nicht werden, Chris. Ich halte mich immer an die Spielregeln, das weißt du.«
    »Ja, weiß ich. Aber du hast doch einen heißen Feger zu Hause, du brauchst keine Gutenachtgeschichten von einer aus dem Chat.«
    Alex wusste darauf nichts zu sagen.
    »Na, dann leg ich mich mal wieder hin«, meinte Chris dann. »Ich wünsch dir noch viel Vergnügen mit …, wie hieß sie doch gleich? »Seeeeeecretssss, wird sie nun dein duuuunkles Geheeeeeimnis werden?«, höhnte er und Alex musste lachen.
    »Gute Nacht, mein Aufpasser, und bis morgen.«
    »Bis morgen, Alex.«
    Er schaltete das Handy aus. Gerade als er wieder auf den Bildschirm sah, erschien eine Nachricht.
     
    SECRETS:
    Noch da?
     
    Die Worte seines Freundes im Hinterkopf, schrieb er langsam, jeden Buchstaben abwägend:
     
    an SECRETS von FEUER33:
    Ich sollte ins Bett gehen, muss morgen früh aufstehen. Lass uns ein anderes Mal weiterschreiben. Wünsche dir eine gute Nacht. Feuer
     
    Kaum hatte er es getippt, löschte er den Text, ohne ihn abzuschicken und formulierte ihn neu:
     
    an SECRETS von FEUER33:
    Damit ein Feuer entfacht wird, benötigt es jemanden, der das Brennmaterial anzündet. Vielleicht ist Secrets Holz zu nass, um überhaupt zu brennen. Wie auch immer, ist schon spät, muss ins Bett. Gute Nacht und ich wünsche viel Glück beim Trocknen … ;-)) Feuer
     
    Er loggte sich aus und ging ins Bett, wo er sich fest an Deborah schmiegte. Bevor er einschlief, dachte er an eine Jägerin, die im Wald auf ihn wartete. Er verdrängte den Gedanken und fiel in einen unruhigen Schlaf.
     

7
    Maira war wie vor den Kopf gestoßen. Warum hatte er den Chat so abrupt verlassen? Es war doch gerade erst spannend geworden. War plötzlich seine Frau

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