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Blind Date mit Folgen - Roman

Blind Date mit Folgen - Roman

Titel: Blind Date mit Folgen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamara Wernli
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saftige, vor Öl triefende Pizza nur wegen ein paar Salatblättern oben drauf gesünder sei oder weniger Kalorien hatte.
    »Okay. Mögen deine Fische selig ruhen«, nahm Eveline das Gespräch wieder auf und bekreuzigte sich mit ernster Miene, »aber nun schieß endlich los! Wie war es? Spann mich nicht so auf die Folter!«
    Noch vor dem Essen berichtete Maira ihrer Freundin alles haarklein von ihrem Date mit FEUER33 und der neuen Ausgangslage, die seine letzten Worte im Hotelzimmer zutage brachten. Eveline hakte hie und da nach und wollte gewisse Stellen detaillierter erzählt haben, diese schmückte sie dann so richtig aus. Als sie mit ihrer Story fertig war, stieß Eve langsam die Luft aus.
    »Puuh, das hatte ich mir irgendwie anders vorgestellt.«
    Maira wusste nicht, ob das nun positiv oder negativ gemeint war. Sie lehnte sich in ihrem Stuhl zurück, während der Kellner die Pizzen servierte. »Und das Ganze war schon sehr gewagt, ich hab’s mir im Nachhinein nochmals überlegt. Du hättest nicht alleine fahren dürfen. Auch mit unseren SMS-Nachrichten, das war ja okay, aber wenn wirklich etwas passiert wäre, wäre jede Hilfe zu spät gekommen.«
    »Ist mir klar, dass das nicht ideal war«, murmelte Maira. »Lass uns das Ganze bitte nicht nochmals durchkauen. Es ist alles gut gelaufen und keiner hat mich vergewaltigt.« Langsam wurde ihr die Bemutterung zu viel. »Außerdem ist er wirklich cool.«
    »Hast du dich jetzt blind verliebt oder was soll die Schwärmerei?« Evelines scharfer Ton erinnerte sie an ein Verhör. Ihre Missbilligung war unverkennbar.
    Diese wartete ihre Antwort gar nicht erst ab: »Aus deiner Erzählung hör ich raus, dass du mega auf den Typen abfährst, aber du bildest dir das nur ein, Maira. Man kann nicht für jemanden schwärmen, den man noch nie wirklich gesehen hat.« Sie betonte jedes einzelne Wort als ob sie zu einem Kleinkind sprach. »Auch wenn man romantische Stunden – nein, was sag ich – eine romantische Stunde mit ihm erlebt hat. Das machen nur kleine Mädchen oder sehr naive Frauen. Und du bist weder das eine noch das andere. Hab ich zumindest gedacht.«
    Langsam wurde es ihr zu bunt. Was fiel Eve ein, so auf ihr rumzutrampeln? »Ist ja okay!« äffte sie Eve nach, indem sie die Worte gleichermaßen abgehakt aussprach. »Was regst du dich so auf?«
    »Ich rege mich nicht auf, ich sage dir nur die Wahrheit: Wenn du so weitermachst, wirst du enttäuscht, das sehe ich kommen. Und weißt du noch, darüber haben wir schon gesprochen und du warst meiner Meinung: Nur Loser und solche, die keine Frau bekommen, treiben sich in diesen Chats herum.«
    »Also bin ich dumm und kriege sonst keinen Typen ab?«, gab sie bissig zurück. »Schlussendlich kommt es darauf an, wie der Typ dir optisch gefällt. Das ist doch so. Denn du kannst mir nicht erzählen, dass der Look dir neuerdings bei einem Mann egal ist, und es nur um den geistigen Austausch und den Sex geht.« Maira fuhr sich mit der Zunge über die Lippen, langsam wurde sie wirklich sauer. »Pardon, falsch ausgedrückt: Dir geht es ja manchmal nur um den Sex, du brauchst nicht mal den geistigen Austausch.« Der Hieb saß, und Eveline schaute betroffen drein. Sie bereute sofort das Gesagte.
    »Maira, ich bin vielleicht etwas hart, aber ich sage dir, ich hab kein gutes Gefühl bei der Sache. Und das nicht nur wegen des Chats, obwohl ich nie ein Freund von Internet-Geschichten war. Das Ganze passt mir nicht, weil du in eine Sackgasse rennst. Das muss dir klar sein, von Anfang an. Und du weißt, ich liege mit meinem Gefühl selten daneben.«
    Maira nickte langsam und nahm einen Schluck von der bitteren Diät-Cola. Sie hatten beide noch keinen Bissen angerührt, aber die Pizza musste warten. Das hier war wichtiger. »Was du sagst, klingt alles vernünftig. Nur fühle ich etwas, das ich bisher nur einmal zuvor gefühlt habe, nämlich bei Yaron: Es ist diese Vertrautheit, die ich nicht beschreiben kann.«
    »Ach so, jetzt kommt Yaron? Ich rate dir, Yaron aus dem Spiel zu lassen. Yaron war Yaron, er war großartig, vielleicht der Richtige für dich, aber es gibt ihn nicht mehr. Du darfst nicht seine Qualitäten bei einem anderen Mann suchen. Nicht andere Männer mit ihm vergleichen. Bleib realistisch und stürze dich nicht blindlings in etwas. Vergiss nicht, der Typ hat eine Familie, die er wohl kaum für ein Gespenst aus dem Internet – wenn auch ein hübsches – verlässt. Und selbst dann nicht, wenn er dich nächsten Samstag in Live

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