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Blind Date mit Folgen - Roman

Blind Date mit Folgen - Roman

Titel: Blind Date mit Folgen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamara Wernli
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die Luft ein. »Es geht um meinen Mann. Wissen Sie was, Herr Gutmann, ich rufe einfach später nochmals an.«
    »Frau Sailer, Deborah, ich darf Sie doch so nennen? Deborah, unter uns gesagt, ich weiß, weshalb Sie anrufen.«
    »Verzeihung?«
    »Ich kann mir vorstellen, weshalb sie anrufen.«
    Einen langen Moment sagte sie nichts mehr.
    »Sind Sie noch da, Deborah?«
    »Sie wissen von …?«
    »Ja, ich weiß alles. Ich bin Mairas bester Freund und was immer sie bedrückt, bespricht sie mit mir. Ich bin also auf dem Laufenden.« Erneut Schweigen am anderen Ende der Leitung. Svens Blick wanderte in Mairas Wohnzimmer, dann zur Decke, wo ein Ventilator im Kolonialstil erfolglos versuchte den Raum abkühlen, und er zählte die Umdrehungen der Rotorblätter. Nach 20 Umdrehungen fuhr er fort: »Deborah, es tut mir leid, was geschehen ist. Ich würde gerne mit Ihnen über gewisse Dinge reden. Nicht unbedingt am Telefon, wir könnten uns vielleicht irgendwo treffen, es wäre viel persönlicher. Was halten Sie davon?« Ein gewaltiges Hochgefühl befiel ihn plötzlich, als er realisierte, dass er mit ihr das Trumpfass in den Händen hielt. Er suchte vergeblich seine Zigaretten in der Hosentasche, er musste sie zu Hause vergessen haben. Mist.
    »Tja, ich weiß nicht.«
    Sie fragte sich wohl, was es zwischen ihnen zu bereden gäbe. Wenn er ihr keinen guten Grund lieferte, würde sie ablehnen. »Wissen Sie, Deborah«, fuhr er fort, »ich mache mir große Sorgen um Maira. Ich weiß nicht, wie viel sie selber von der ganzen Geschichte wissen und ob sie die Zusammenhänge erfassen. Leider war ich geschäftlich unterwegs und habe deshalb von dem Zwischenfall am Wochenende zu spät erfahren. Mein schlechtes Gewissen lässt mich nicht mehr los. Ich hätte da sein müssen, um Maira vor diesem Schock zu bewahren. Sie tut mir so leid und auch Sie tun mir leid, Deborah. Ihre Lage muss ganz schrecklich sein. Wenn ich Ihnen irgendwie helfen kann die Dinge aufzuklären?«
    Das musste reichen.
    »Ja, es ist … es ist nicht schön, nennen wir es einmal so, was gerade passiert. Bei mir herrscht ein totales Gefühlschaos im Moment. Dabei weiß ich nicht einmal, was da genau los ist.«
    Obwohl sie sich zu einer normalen Stimme zwang, hörte er die Erregung heraus und sie hielt jetzt nicht mehr an sich. »Hätten Sie denn nächste Woche mal Zeit?« fragte sie zaghaft. »Sind Sie auch in Zürich zu Hause?«
    Natürlich hatte er Zeit. Dafür würde er sich alle Zeit der Welt nehmen. Außerdem durfte er nicht zu lange warten, denn ein bestimmter Gedanke ließ ihn nicht mehr los. »Ja, ich wohne in Zürich. Aber das ist kein Problem, mein Wochenende ist noch offen, am Samstagnachmittag wäre ganz gut. Wir können uns irgendwo auf halbem Wege treffen«, schlug er vor.
    »Damit es Ihnen keine Umstände bereitet, kann ich zu Ihnen nach Zürich kommen. Der Flug ist kurz.«
    Nein, hier wollte er sie ganz bestimmt nicht haben.
    »Oder München.« Sie sagte es tonlos. »Warum treffen wir uns nicht in München? Im Hotel Le Grand um 17:30 Uhr?«
    Bingo. Die Frau entpuppte sich als Volltreffer. Konnte es sein, dass sie Masochistin war oder warum sonst würde sie gerade das Hotel vorschlagen? Egal. München. Der beste Ort überhaupt für ihr Rendezvous. Nur hätte er selbst nie gewagt, es vorzuschlagen. Er willigte ein mit der Uhrzeit, machte ein paar Scherze wegen des weiten Weges für einen Drink und beschrieb sich dann, damit sie ihn erkennen konnte.
    »Gut, ich werde Sie finden. Oder Sie mich: Ich bin etwa eins fünfundsiebzig groß, mein Haar ist schulterlang und rötlich. Daran bin ich leicht zu erkennen.«
    Sven spürte Erregung in seiner Lendengegend. Er hatte noch nie eine Rote im Bett gehabt, man sagte ihnen große Leidenschaft nach, aber das konnte auch ein Gerücht sein. Seine letzte Eroberung, die Oberärztin, hatte sich als völlige Niete entpuppt. Die Schlampe hatte ihm nicht mal einen Blowjob geben wollen. Die Abrechnung hatte sie kassiert, als er sich gleich nach dem Sex aus dem Staub gemacht hatte. Seither war sie ihm in der Klinik aus dem Weg gegangen.
    »… Spezielles anziehen?« Deborahs Stimme drang wieder zu ihm durch.
    »Tut mir leid, was meinten Sie?«
    »Ich fragte, ob wir vielleicht etwas Spezielles anziehen sollen?«
    »Nein, ich denke nicht, dass das nötig ist. So viele rothaarige Frauen gibt es ja nicht.« Er wollte sie loswerden, da fiel ihm noch etwas ein: »Werden Sie Maira vorher nochmals anrufen?«
    »Nein, ich werde unser

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