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Blind Date mit Folgen - Roman

Blind Date mit Folgen - Roman

Titel: Blind Date mit Folgen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamara Wernli
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bequemen Trainingsanzug über und öffnete den Badezimmerschrank, wo ihre Hausapotheke verstaut war. Sie griff nach dem Päckchen mit den rezeptpflichtigen Beruhigungstabletten und nahm eine Pille mit Wasser ein. Dann legte sie sich auf ihr Bett und wartete auf die Wirkung. Pharma statt Siddharta. Hab Dank, Novartis.

35
    »Hallo?« Außer Atem und über Kissen stolpernd fand Sven das Handy schließlich auf der Terrasse von Mairas Wohnung.
    »Ja, hallo. Bin ich hier bei Maira Fabien?«, fragte eine Frauenstimme.
    »Ja, bei Maira Fabien. Und wer sind Sie?« Fondue-Connection war es jedenfalls nicht.
    »Ähm, Maira kennt mich nicht. Sind Sie ein Bekannter von ihr?«
    Er war irritiert. Was wollte die Person? »Darf ich bitte wissen, wer Sie sind? Ich bin etwas in Eile.« Sven war angespannt. Er musste das Programm überwachen, das er auf Mairas Laptop übertrug. In ein paar Minuten müsste es vollendet sein.
    »Natürlich, tut mir leid. Mein Name ist Deborah Sailer, ich rufe aus Berlin an. Ich wollte Maira in einer dringenden Angelegenheit sprechen. Wenn sie nicht da ist, kann ich später nochmals anrufen.«
    Deborah Sailer? Berlin? Lebte nicht FEUER33 alias Yaron in Berlin? »Wie war gleich Ihr Name, sagten Sie?«
    »Sailer, Deborah Sailer. Alexander Sailer ist mein Mann. Maira kennt ihn unter dem Namen Yaron Sadit. Aber wer bitte sind Sie?«
    Also doch. Es war Yaron Sadits Frau. Yaron, der sich nun also Alexander Sailer nannte. Und seine Frau rief bei Maira an. Das war ja nun der ganz große Hammer. Er musste nachsehen, ob Maira immer noch schlief, sie durfte weder von der Manipulation an ihrem Computer noch von dem Telefonat etwas mitbekommen. Woher hatte die Frau überhaupt Mairas Nummer?
    »Hallo?«
    »Verzeihen Sie, ich bin Sven Gutmann«, sagte er in gedämpfter Stimme, »ein guter Freund, nein, eigentlich der beste Freund von Maira. Sie ist sozusagen meine kleine Schwester. Aber würden sie bitte einen Moment warten, ich gehe kurz nachsehen, ob sie schon da ist. Nur einen Augenblick bitte.« Hatte der Israeli seiner Frau etwa alles gestanden? Er musste diese Deborah löchern. Sie war der Schlüssel.
    Mit dem Telefon in der Hand tappte er leise in Richtung Schlafzimmer, wo Maira fest schlummerte. Um ganz sicherzugehen, beugte er sich über ihr Gesicht und lauschte ihrem Atem. Flach und ruhig. Er wandte sich wieder ab und schloss leise die Tür hinter sich. Dann warf er einen Blick auf den Laptop und stellte fest, dass die Übertragung des Virus, das er bei sich zu Hause vom Netz heruntergeladen und nun von einem USB-Stick auf ihre Festplatte kopiert hatte, abgeschlossen war. Mit ein bisschen Ahnung von Computern war das wirklich ein Kinderspiel. Im Internet fand er eine Seite, auf der Schritt für Schritt erklärt wurde, wie man Computer manipulieren konnte und welche Tools man dafür benötigte. Mairas Internet war lahmgelegt. Bestand noch das Problem Handy. Aber da hatte sie ein zu niedriges Downloadvolumen in ihrem Vertag, damit würde sie die ›Room2Chat‹-Seite nicht aufrufen können, und im Büro würde sie sich niemals in den Chat einloggen, das wusste er. Sie würde also vorerst keine Möglichkeit haben, mit Yaron zu kommunizieren. Seine Show, die er als SECRETS abzog, würde heute Abend nicht auffliegen. Heute nicht.
    Panikartig hatte er das Restaurant verlassen, als sie von ihrem geplanten Chat mit Yaron erzählt hatte, und war in aller Eile nach Hause gefahren, um eine Lösung für das Problem zu finden. Auf keinen Fall durfte sie ihr Internet benützen, dann wäre es aus für ihn! Er hatte schließlich einen Virus gefunden, der nicht gleich den ganzen Computer befiel, sondern nur den Browser außer Gefecht setzte. Dies gab ihm zumindest etwas Spielraum für seinen Plan, aber viel Zeit hatte er nicht, bald würde sie das Problem von einem Spezialisten beheben lassen.
    Sven schloss alle Programme und fuhr den Computer herunter.
    »Da bin ich wieder, tut mir leid«, meldete er sich bei Deborah zurück und setzte sich auf der Terrasse in einen der Rattansessel.
    »Maira ist im Moment nicht da.« Er sprach mit gedämpfter Stimme. »In welcher Angelegenheit wollten Sie denn mit ihr sprechen, wenn ich fragen darf? Ich möchte natürlich nicht aufdringlich sein.«
    »Es ist etwas Persönliches.«
    Absolut. Das kommt hin. Svens breites Grinsen überzog sein ganzes Gesicht. »Vielleicht kann ich Ihnen helfen. Wie gesagt, Maira und ich haben keine Geheimnisse voreinander.«
    Die Frau am anderen Ende zog scharf

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