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Blind ist der, der nicht lieben will

Blind ist der, der nicht lieben will

Titel: Blind ist der, der nicht lieben will Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathilda Grace
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„Damit du und dein Angebeteter eine Chance habt?“
    „Ich glaube schon“, stimmte Tristan ihm zu und klang auf einmal unglaublich müde.
    Nick verzog das Gesicht. Na super. Tristan war das erste Mal in seinem Leben in einen Mann verliebt und der war vergeben. Einen schlechteren Start gab es kaum. „Bist du dir sicher, oder glaubst du nur, dass ihr keine Chance habt?“ Keine Antwort. „Wäre es nicht zumindest den Versuch wert?“
    „So einfach ist das nicht“, wehrte Tristan kopfschüttelnd ab.
    „Wieso nicht?“, fragte Nick mit gerunzelter Stirn. „Willst du den Typen nun, oder nicht?“
    „Er ist verheiratet.“
    Nick klappte ein weiteres Mal die Kinnlade herunter. Tristan war nicht nur in einen Mann verliebt, er hatte sich auch noch in einen Verheirateten verliebt? Na wunderbar. Das wurde immer besser. Wenn man es nüchtern betrachtete, war das der Todesstoß. Tristan würde sich nie und nimmer in eine Ehe einmischen. Beziehungen konnte man immer wieder neu knüpfen, aber eine Ehe war etwas völlig Anderes. Adrian war das beste Beispiel dafür und Tristan war nicht der Typ Mann für eine Beziehung, wie er und sein Staatsanwalt sie führten.
    „Mit der Arbeit“, setzte Tristan nach.
    'Hä?' Nick blinzelte verdattert. „Augenblick mal. Keine Ehefrau? Er ist nur mit seinem Job verheiratet?“ Tristan seufzte. „Aber das ist doch gut, also im Sinne von, du hast eine Chance, ihn dir zu schnappen“, meinte er, worauf Tristan erneut den Kopf schüttelte. „Warum denn nicht? Es ist nur ein Job.“
    „So wie dein Job nur ein Job ist?“, hielt Tristan scharf dagegen und Nick zuckte zusammen. „Sorry, war nicht so gemeint.“
    Diesmal war er derjenige, der seufzte. „Doch, war es und du hast Recht. Es tut mir leid“, murmelte Nick verlegen. „Ich wollte dich nicht nerven. Ich wollte nur...“
    „Dein schlechtes Gewissen beruhigen, ich weiß“, fuhr Tristan ihm über den Mund.
    Nick sah zu Boden. Das tat weh, aber es stimmte leider. Weh tat allerdings auch, dass Tristan weder damit zu ihm gekommen war, noch, dass er überhaupt bemerkt hatte, dass sein Freund verliebt war. Konnte man sich noch mehr schämen, als er es gerade tat? Wohl kaum.
    „Lass uns zurückgehen, ich hab Hunger“, sagte Tristan nach einer Weile in die eingetretene Stille hinein und stand auf.
    Nick machte es ihm nach und betrachtete Tristans Rücken, als der sich streckte. „Ich weiß, dass ich ein Arschloch war, aber das ist vorbei. Wann immer du mich brauchst, Tag und Nacht, ganz egal. Ich bin für dich da.“ Tristan sah ihn nicht an und Nick wurde eiskalt. „Du glaubst mir nicht, oder?“

- 4. Kapitel -

    Eine halbe Stunde später kam er sich immer noch vor wie betäubt. Vier Buchstaben. Vier kleine Buchstaben, die es geschafft hatten, seine Welt aus den Angeln zu heben. Sein bester Freund glaubte ihm nicht mehr. Und das Schlimme war, er war daran Schuld. Monatelang hatte Nick sich eingeredet, dass der ganze Stress sich bald gelegt haben würde und dass er in sein altes Leben zurückkehren konnte, ohne Abstriche zu machen, obwohl Adrian ihm gesagt hatte, dass das nicht funktionieren würde. Hatte er ihm geglaubt? Nein. Und jetzt hatte Tristan ihm die Rechnung für sein Verhalten präsentiert.
    „Kendall!“
    Nick schreckte auf und schaute direkt in Connors beunruhigtes Gesicht, das von den knisternden Flammen des Lagerfeuers, welches bei ihrer Rückkehr gebrannt hatte, immer wieder beschattet wurde. Seltsam, wie ähnlich und doch verschieden die Brüder waren. Es war ihm schon oft aufgefallen, aber im Moment wirkte Connor Tristan so ähnlich, dass Nick schauderte.
    „Hey!“
    Finger schnipsten vor seinen Augen herum. „Hm?“ Nick blinzelte irritiert. „Was ist?“
    „Das fragst du mich?“ Connor seufzte leise und drückte ihm dabei einen Teller in die Hand. „Du isst das jetzt, du dürres Gerippe, sonst schiebe ich es dir mit Gewalt zwischen die Zähne“, befahl er im nächsten Moment, was Nick verdutzt die Stirn runzeln ließ, weil Connors Stimme nicht zu dessen Gesichtsausdruck passte.
    Er sah auf den Teller in seiner Hand und der Anblick des Essens darauf, ließ seinen Magen lautstark knurren. Er ignorierte es und ließ seinen Blick über den Campingplatz schweifen, um Connor dann verwundert anzusehen, als ihm auffiel, dass sie allein waren.
    „Weiter unten am Fluss, um zu baden. Daniel hat ihn mitgenommen, damit wir ungestört reden können“, kam Connor seiner Frage zuvor und hielt mit der Hand sein Kinn

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