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Blind ist der, der nicht lieben will

Blind ist der, der nicht lieben will

Titel: Blind ist der, der nicht lieben will Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathilda Grace
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du mal, was ich tagtäglich aushalten muss, Anwalt.“
    Nick grinste. „Ruf in meinem Büro an und mach einen Termin. Dann vertrete ich dich, falls er dir mit der Pfanne eins überzieht.“
    „Einen Termin?“, fragte Connor mit geheuchelter Empörung in der Stimme. „Tze. Jetzt müssen gute Freunde schon Termine machen. Eine Frechheit ist das.“
    „Seid ihr zwei Deppen jetzt bald mal fertig?“
    Nick schaute Connor an, im nächsten Moment lachten sie los, was Daniel genervt stöhnen ließ, Nick aber nur noch mehr amüsierte. Es war so schön, Daniel meckern zu hören, weil ihm das erneut bewies, dass es dem gut ging. Daniel hatte sich innerhalb eines Jahres von einem ernsten Problemfall in einen komplett normal wirkenden Mann verwandelt, der mit Connor sichtlich glücklich war.
    „Das ist nicht lustig“, beschwerte sich Daniel, aber Nick konnte das Lächeln in seiner Stimme deutlich hören, was ihn breit grinsen ließ, bevor er aufsah.
    „Doch, ist es“, stichelte er, während sein Blick auf die Narben auf Daniels Oberkörper fiel. „Sie sehen besser aus.“
    „Wills Verdienst.“ Daniel lächelte und hielt ihm dabei die Hände hin. Nick ließ sich hochziehen. „Na geh schon zu ihm, du Sturkopf. Du kannst dich nicht ewig drücken.“
    „Oh man“, seufzte Nick und verdrehte die Augen, als Connor ihm den Teller mit dem Essen in die Hand drückte. „Danke. Für alles.“
    „Abmarsch, Kendall“, befahl Connor amüsiert und zog Daniel dabei auf seinen Schoß. „In spätestens einer Stunde komme ich nachsehen, ob ihr euch umgebracht habt.“
    „Connor, also wirklich.“
    Daniel sah Connor entrüstet an, doch als der statt einer Antwort nur anzüglich grinste, war das Nicks Stichwort, sich umgehend aus dem Staub zu machen, was er auch tat. So gern er den Beiden zusah, es gab einfach Dinge, die mussten privat bleiben. Vor allem dann, wenn, wie hier, sehr deutlich erkennbar war, dass Daniel mit der Nähe zu Connor zwar einverstanden, aber gleichzeitig verunsichert war.
    Connor würde seinem Freund diese Unruhe mit der Zeit nehmen, das wusste Nick, deswegen ließ er die Zwei am Platz zurück, holte sich eine Taschenlampe, für alle Fälle, und nahm dann denselben Weg wie Daniel zuvor. Tristan zu finden war nicht schwer, und Nick setzte sich in das weiche Gras am Ufer, wo dessen Sachen auf einem Haufen lagen. Er konnte Tristan in der Dunkelheit zwar nicht sehen, aber das unregelmäßige Plätschern des Wassers und der Haufen Kleidung, den Nick nach ein paar Minuten ordentlich zusammenzulegen begann, weil er solche wilden Kleiderstapel nicht leiden konnte, verrieten ihm, dass er hier richtig war.
    Als er Tristans Kleider fertig zusammengelegt hatte, begann Nick gedankenverloren Gras zu zupfen, um die Halme dann zwischen seinen Fingern hindurch wieder auf das weiche Gras fallen zu lassen. Wie sollte er bloß anfangen? Ein leises Räuspern ließ ihn wenig später aufsehen. Tristan stand keine zwei Meter von ihm entfernt im Fluss und sah ihn abwartend an. Er war nackt. An sich kein Problem, sie hatten einander oft genug nackt gesehen, aber wie schon in jener Nacht, als Tristan ihm das Bad eingelassen hatte, fühlte sich Nick heute unwohl damit.
    „Ist dir das nicht zu kalt?“, fragte er leise, in der Hoffnung, dass Tristan den Wink verstehen und ans Ufer kommen würde, um sich etwas anzuziehen.
    „Nein. Nick, wir haben Sommer, falls dir das irgendwie entgangen sein sollte.“
    Okay, Tristan würde es ihm weder leichter machen, noch würde er ihm in irgendeiner Form auch nur ein kleines Stück entgegenkommen. Nicht, dass er etwas Anderes erwartet hatte, aber Tristans Abfuhr entlockte ihm trotzdem ein Seufzen, bevor er nickte. „Ich hab's wirklich vermasselt, nicht?“
    „Fast, ja“, stimmte Tristan zu und verschränkte die Arme vor der Brust. „Und bevor du fragst, ich habe dir neulich nicht die Hölle deswegen heiß gemacht, weil du in der Nacht Fieber hattest und ich niemandem in den Hintern trete, der eh schon am Boden liegt. Wofür hältst du mich?“
    „Meinen besten Freund“, antwortete Nick und verfluchte sich im nächsten Moment dafür, weil er hörbar unsicher klang.
    „Das bin ich auch noch“, konterte Tristan ruhig.
    „Aber du vertraust mir nicht mehr“, hielt er dagegen und schaute zu Boden, weil er Tristans Blick, eine Mischung aus Resignation und Enttäuschung, nicht mehr ertrug.
    „Deinem Wort, Nick. Ich traue deinem Wort nicht mehr“, stellte Tristan klar.
    Nick hob voller Trotz den

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