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Blind ist der, der nicht lieben will

Blind ist der, der nicht lieben will

Titel: Blind ist der, der nicht lieben will Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathilda Grace
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Tristan offensichtlich ganz und gar nicht.
    „Weißt du, was Connor hat?“, fragte er, ohne Daniel anzusehen.
    „Ja“, antwortete der leise.
    Nick wandte den Blick von den Streithähnen ab und schaute Daniel forschend an. Was er sah, gefiel ihm ebenfalls nicht, denn Daniel wirkte auf einmal unglaublich nervös. „Dan? Was ist los?“, wollte er wissen, aber Daniel schaute ihn nur schweigend an und überlegte dabei offenbar, ob er antworten, oder den Mund halten sollte, was sein Misstrauen noch verstärkte. „Dan?“
    Daniel wich seinem Blick aus, bevor er sich räusperte. „Kann ich dir nicht sagen.“
    Wie bitte? Nick blinzelte irritiert. „Warum nicht?“
    „Weil ich es Connor versprochen habe“, kam zurück und da war es mit seiner Ruhe endgültig vorbei. Nick wollte widersprechen, aber Daniel schüttelte den Kopf, bevor er sagte, „Rede mit Tristan.“
    „Worüber denn, wenn ich gar nicht weiß, was los ist“, hielt Nick dagegen, was ihm auch nicht weiterhalf, denn Daniel schwieg sich aus, woraufhin er es anders versuchte. „Ist etwas passiert?“ Keine Antwort, nur ein Aufflackern in Daniels Augen, das ihm eine Welle von Übelkeit bescherte. Nick kam ein schrecklicher Verdacht. „Dan? Ihm wurde nichts angetan, oder?“
    Daniels Augen weiteten sich, als er begriff, dann schüttelte er heftig den Kopf. „Nein, nein, denk das nicht. Niemand hat Tristan etwas angetan, Nick.“
    Nick stieß erleichtert den Atem aus. „Gott sei Dank.“
    „Es tut mir leid, ich wollte dich nicht erschrecken, aber da ist etwas...“ Daniel konnte nicht aussprechen.
    „Das geht dich überhaupt nichts an, Connor! Halt dich gefälligst aus diesem Teil meines Leben raus, kapiert?“, schrie Tristan im nächsten Moment und Nick fuhr herum. Er sah erschrocken dabei zu, wie Tristan die vier Feldflaschen, welche er und Connor hatten auffüllen wollen, wutentbrannt auf den Boden warf und dann mit schnellen Schritten im Wald verschwand.
    Was zum Teufel...?
    Nick sah Tristan nach, bis der zwischen den Bäumen verschwunden war, bevor er seine Konzentration auf Connor richtete, der sich gerade durch die Haare fuhr, bevor er die Feldflaschen füllte und zu ihnen kam. Daniels Blick war ein einziger Tadel, als Connor bei ihnen eintraf, der seinem fragenden Blick allerdings auch auswich. Langsam wurde Nick ernsthaft sauer.
    Er wartete ein paar Minuten, doch als weder Connor noch Daniel Anstalten machten, etwas dazu zu sagen, verlor er die Geduld. „Was ist hier los? Und kommt mir nicht damit, es wäre nichts. Ich weiß, dass ihr mir irgendetwas verschweigt“, schimpfte er und sah zuerst Connor und danach Daniel auffordernd an, die einen kurzen Blick tauschten, um dann demonstrativ zu schweigen. Und da platzte Nick der Kragen. „Vielen Dank für das aufschlussreiche Gespräch. Es hat mir sehr geholfen.“
    „Sarkasmus steht dir nicht“, murmelte Daniel.
    „Dann rede doch mit mir, Herrgott“, fluchte er. Daniel zuckte zusammen und schon tat ihm sein Ausbruch leid. Wütend war er aber immer noch. „Zuck nicht vor mir zusammen. Du weißt genau, dass ich dir niemals etwas tun würde.“ Mit den Worten drückte er Connor die Zeltstange in die Hand und wandte sich ab. „Ich gehe Tris suchen. Dann könnt ihr hier weiterhin in Heimlichkeiten schwelgen.“
    „Nick...“, begann Daniel, verstummte aber gleich wieder.
    „Lass ihn gehen“, hörte er Connor hinter sich leise sagen. „Tris hat Recht, wir dürfen uns da nicht einmischen.“
    Wobei einmischen? Nick ballte die Hände zu Fäusten, während er zwischen den Bäumen verschwand. Sie waren keine drei Stunden hier und schon gab es Streit. So hatte er ihr gemeinsames Wochenende ganz sicher nicht beginnen wollen, und es ärgerte ihn, dass Connor und Daniel plötzlich Geheimnisse vor ihm hatten. Er benahm sich irrational, das wusste Nick. Jeder hatte Geheimnisse im Leben und an sich war das auch gut so, aber hier ging es um Tristan. Seinen allerbesten Freund, mit dem er sich gerade erst ausgesöhnt hatte. Himmel noch mal, was war hier los?
    Tristan zu finden, war nicht sonderlich schwierig. Selbst in der aufsteigenden Abenddämmerung, die den Wald in unheimliches Licht getaucht hatte, hob er sich noch deutlich von der Umgebung ab. Was auch damit zusammenhing, dass Tristan vornübergebeugt, das Gesicht in den Händen vergraben, auf einem vermutlich beim letzten Sturm umgestürzten Baumstamm saß. Nick setzte sich neben ihn, stieß ihn leicht mit seiner Schulter an. Nichts. Tristan

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