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Blind ist der, der nicht lieben will

Blind ist der, der nicht lieben will

Titel: Blind ist der, der nicht lieben will Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathilda Grace
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lagen sie hier eigentlich schon? Nicks Blick wanderte in Richtung Wecker, welcher auf seinem Nachttisch stand, aber da Adrian bei ihrem Eintreffen keinerlei Licht angemacht hatte, konnte er wegen der Dunkelheit die draußen bereits herrschte nichts erkennen.
    „Es ist kurz nach Mitternacht“, sagte Adrian im nächsten Moment ungefragt, als hätte er gespürt, was er wissen wollte. Nick wollte 'danke' sagen, aber nicht einmal das brachte er fertig. „Wie lange hat dein Vater dich geschlagen?“ Die Frage hatte kommen müssen. Er schloss die Augen und schwieg, in der Hoffnung, dass Adrian diese Geste verstehen würde. Doch dieses Mal hatte Nick kein Glück. „Wie lange willst du mich noch anschweigen? Was, wenn der nächste, der zufällig einen Fehler begeht, indem er dich falsch berührt, diesen mit seinem Leben bezahlt, weil er sich nicht gegen dich zur Wehr setzen kann? Was, wenn dieser Jemand Tristan heißt?“
    „Ich hasse dich“, erklärte Nick erstickt, weil Adrian mit seiner kalten und schonungslosen Art genau das zur Sprache brachte, wovor er sich zu Tode fürchtete.
    „Nein, das tust du nicht“, widersprach Adrian leise, aber ernst. „Ganz im Gegenteil. Du vertraust mir, sonst wäre ich nicht seit so vielen Jahren an deiner Seite. Die Frage ist nur, vertraust du mir genug, um mir endlich zu erzählen, was Tristan längst weiß und was der Grund dafür ist, dass er dich am Flughafen verlassen hat?“
    Nick riss die Augen auf und drehte seinen Kopf zu Adrian, um ihn fassungslos anzusehen. „Woher weißt du das?“
    Adrian sah ihn tadelnd an. „Kennst du mich wirklich so wenig? In all den Jahren, die du zu mir gehörst, habe ich immer alles getan, was nötig war, um dir die Sicherheit zu geben, die du nie hattest. Ich wusste jederzeit, wer außer mir in deinem Bett liegt, genauso wie ich weiß, dass dein bester Freund, den du mir bis vor einigen Wochen nie vorstellen wolltest, weil du wusstest, dass ich keine ernsthafte Konkurrenz dulde, dich über alles liebt, etwas wovor du panische Angst hast.“
    „Du hast mir hinterher spioniert?“ Nick fiel es wie Schuppen von den Augen. „Du hast uns in New York beobachten lassen?“
    „Natürlich“, gab Adrian ungerührt zu. „Tristans Alkoholsucht hat von einem Tag auf den anderen etwas Entscheidendes zwischen euch verändert und ich wollte wissen, wie tief das wirklich geht. Als Matthew mich nach eurem erstklassigen Abgang aus dem Club anrief und mir erzählte, was passiert war, wusste ich, dass ich verloren hatte. Du liebst diesen Schauspieler, genau wie er dich, und auch wenn ich wünschte, dem wäre nicht so, bedeutest du mir zuviel, als dass ich mich zwischen euch drängen würde.“
    „Der Rocker?“, fragte Nick völlig verblüfft, nachdem ihm wieder eingefallen war, woher er den Namen Matthew kannte. Adrian grinste süffisant, was ihn stöhnen ließ. „Bitte keine Details.“
    „Schade. Du verpasst was.“
    Nick zog es vor, das nicht näher zu kommentieren. „Ich werde mit Tristan keine Beziehung anfangen“, meinte er stattdessen, was ihm einen vorwurfsvollen Blick einbrachte. „Sieh' mich nicht so an, es ist sicherer für ihn.“
    Adrian fluchte unflätig, bevor er energisch den Kopf schüttelte. „Das ist doch Blödsinn. Nick, du bist nicht dein Vater. Du würdest Tristan niemals körperlich verletzen.“
    „Ach ja?“, fuhr er wütend auf. „Was habe ich denn vorhin getan? Sieh' dir deinen Hals doch an, Adrian, und dann behaupte nochmal, was ich nicht tun würde. Ich hätte dich fast umgebracht, weil ich auf einmal meinen Vater vor mir gesehen habe. Und das ist nicht zum ersten Mal passiert. Seit der Sache mit Tristan habe ich mich überhaupt nicht mehr unter Kontrolle. Ich bin gefährlich, Adrian. Für jeden, besonders für Tristan, wenn er in meiner Nähe bleibt.“
    „Du glaubst das wirklich“, murmelte Adrian, nachdem er ihn eine ganze Weile einfach schweigend angesehen hatte. „Du liebst Tristan über alles und willst ihn trotzdem von dir fernhalten, weil dein Vater ein verdammtes Dreckschwein war?“ Er nickte nur und Adrian tippte sich daraufhin vielsagend an die Stirn. „Dir ist klar, dass so etwas nicht genetisch vererbbar ist?“
    „Du kannst mich mal“, murrte Nick beleidigt.
    Wollte oder konnte Adrian ihn nicht verstehen? Er musste das tun und würde es auch, weil es das Richtige war, und weil es nun mal seine Aufgabe war, Tristan zu schützen. Wer sollte es denn sonst machen? Er war eben gefährlich. Er war zu sehr

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