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Blind ist der, der nicht lieben will

Blind ist der, der nicht lieben will

Titel: Blind ist der, der nicht lieben will Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathilda Grace
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störrisch, obwohl ihn allein die Vorstellung, Tristan glücklich lachend in den Armen eines Anderen zu sehen, mit den Zähnen knirschen ließ.
    „Quatsch! Du könntest es niemals ertragen, Tristan in den Armen eines anderen Kerls zu sehen. Ich weiß sehr gut, dass allein die Vorstellung, dass er mit einem Anderen glücklich wird, dich gerade fast umbringt. Also, worauf wartest du?“
    „Hör' auf, mich zu drängen“, verlangte Nick fuchsteufelswild und wünschte sich gleichzeitig woanders hin, weil Adrian ihn mit jedem weiteren Wort mehr in die Ecke drängte und damit konnte er einfach nicht umgehen. „Lass' mich endlich in Ruhe!“
    „Das werde ich nicht tun.“ Adrian blieb stehen und stemmte die Hände in die Seiten. „Nick, du hast nie sehr viel von Beziehungen oder von Gefühlsduseleien gehalten, das ist auch der Grund dafür, warum wir seit Jahren fantastischen Sex miteinander haben. Aber mal ehrlich, es war nur eine Frage der Zeit, bis sich irgendwer ernsthaft in dich verguckt. Verdammt, Nick, Tristan kann dir all das bieten, was du immer wolltest. Warum greifst du nicht danach? Angst hin oder her, du liebst ihn. Also geh' zu ihm!“
    Nick konnte sich nur mit Mühe und Not davon abhalten, ein Kissen zu nehmen und es Adrian an den Kopf zu werfen. „Wieso ergreifst du Partei für ihn? Du kannst ihn nicht mal leiden?“
    Adrian sah ihn kurz verdutzt an, dann schüttelte er mit einem resignierten Blick den Kopf. „Dein Blauauge ist das Beste, was dir jemals passieren wird, und das ist das Einzige, was mir an Tristan Bennett nicht gefällt, weil ich dir nicht dasselbe geben kann wie er. Er steht über mir in deiner Gunst und du weißt, wie gern ich teile.“
    Moment mal. Nick schaute Adrian völlig verblüfft an. „Du bist eifersüchtig auf ihn.“
    Adrian grinste schief, was sein Herz aufgehen ließ. Genau dieses Grinsen war es, was ihm vor so vielen Jahren als erstes an Adrian aufgefallen war. Von dessen wirklich gutem Aussehen mal abgesehen, denn auch mit mittlerweile einundvierzig Jahren sah Adrian immer noch toll aus. Kurzgeschnittene blonde Haare, blau-graue Augen und ein trainierter Körper. Wenn man es völlig nüchtern betrachtete, sah Adrian besser aus als Tristan, aber Tristan war eben Tristan und damit unerreichbar. Nick schüttelte den Gedanken ab.
    „Ja, das bin ich und werde ich immer sein. Aber das hindert mich nicht daran, das Richtige zu tun. Geh' zu ihm!“
    „Ich kann nicht“, wehrte Nick verzweifelt ab und wusste bereits beim aussprechen, dass Adrian es nicht gelten lassen würde. „Bitte versteh' mich doch...“
    „Ich verstehe nur, dass du ein Feigling bist“, konterte der wie erwartet und schaute ihn nachdenklich an. „Er kann dir zeigen, was Liebe bedeutet. Richtige Liebe.“
    Nick wandte den Blick ab, kam damit aber nicht durch, denn schon im nächsten Moment war Adrian bei ihm und griff nach seinem Kinn, um sein Gesicht wieder zu sich zu drehen, woraufhin Nick die Augen schloss, um Adrians eindringlichem Blick zu entgehen. Im nächsten Moment riss er sie wieder auf, weil Adrian ihn küsste.
    „Nein!“ Nick wich abrupt zurück.
    Adrian richtete sich auf und schaute dann leicht nickend auf ihn hinunter. „Es ist mir egal, wie du es anfängst, aber du wirst das klären, bevor dich der nächste Fehler deinen Job kostet. Du liebst Tristan, sonst wärst du nicht vor mir zurückgewichen. Du willst ihn küssen, nicht mich. Ich gebe dir drei Tage Zeit, danach nehme ich die Sache in die Hand.“
    Wie bitte? Was sollte das denn jetzt heißen? „Spinnst du? So etwas nennt man Erpressung“, empörte sich Nick, was keinen großen Eindruck hinterließ.
    „Manche Leute muss man offenbar zu ihrem Glück zwingen“, hielt Adrian nämlich trocken dagegen und wandte sich im nächsten Moment ab, um das Schlafzimmer zu verlassen. „Drei Tage, Kendall. Deine Zeit läuft.“
    Nick presste die Lippen zusammen, um das 'Leck mich!' nicht auszusprechen. Er würde den Teufel tun, sich von Adrian erpressen zu lassen was Tristan betraf. Soweit kam es noch. Tristan würde sich irgendwann in einen Mann verlieben, der besser zu ihm passte als er es tat, und er würde dann der erste sein, der den beiden alles Glück wünschte, selbst wenn es ihn umbrachte. Nick kniff die Augen zusammen, verdrängte den Schmerz in seinem Herzen und ließ sich zurück ins Laken sinken. Es war richtig so. Tristan brauchte mehr als einen Partner, der ein gefühlsmäßiges Wrack war, auch wenn Adrian das anders sah.

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