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Blind ist der, der nicht lieben will

Blind ist der, der nicht lieben will

Titel: Blind ist der, der nicht lieben will Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathilda Grace
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12. Kapitel -

    „Du hast was getan?“
    „Ihn einbuchten lassen.“
    „Adrian... Sag' mir, dass das ein Scherz ist.“
    „Nein.“
    Nick wollte seinen Ohren nicht trauen. Adrian hatte Tristan ins Gefängnis stecken lassen? War er jetzt völlig verrückt geworden? Den Telefonhörer ein Stück von sich weghaltend, starrte Nick mit einer Mischung aus purem Entsetzen und völliger Überraschung auf das moderne Stück Technik in seiner Hand, bevor er sich den Hörer schließlich doch wieder ans Ohr hielt.
    „Wie, 'nein'?“
    „Einfach, 'nein'.“ Adrian lachte. „Ich scherze nicht, Nick. Dein hübsches Blauauge sitzt gerade tobend und fluchend in einer Zelle auf dem 44igsten. Ich stehe übrigens vor der Tür des Gebäudes. Das werde ich noch für genau zwanzig Minuten tun. Solange hast du Zeit deinen hübschen Hintern hierher zu schwingen, ansonsten werde ich Tristan aus seiner Zelle holen und mit zu mir nehmen... natürlich nur, um zu reden.“
    Nick verstand die unausgesprochene Drohung. „Wag' es ja nicht. Er hat keinerlei Ahnung von solchen Spielen wie unseren. Lass' ihn in Ruhe, Adrian.“
    „Warum? Du willst ihn ja nicht und mir gefällt er. Wunderschöne Augen, besonders wenn er sauer ist.“
    Nick knurrte fast. „Lass deine Finger von ihm. Niemand rührt ihn an.“
    „Abgesehen von dir, meinst du?“, fragte Adrian lauernd und Nick zog harsch die Luft ein. „Das werden wir ja bald sehen. Vielleicht würde er sich uns ja anschließen... dann müsste ich dich nicht für ihn aufgeben. Zwei so bildhübsche Kerle wie ihr, dagegen hätte ich wahrlich nichts einzuwenden.“ Adrian trieb ihn mit voller Absicht auf die Palme und obwohl Nick das wusste, kam er nicht dagegen an. „Was sagst du dazu, Kendall, hm? Gefällt dir die Vorstellung etwa? Denkst du darüber nach, wie es wohl wäre? Du bist auf einmal so still... komm' schon, sag' was... Bist du dabei?“
    Der Kugelschreiber in seiner Hand, mit dem Nick bis vor Adrians Anruf Akten bearbeitet hatte, zerbrach mit einem lauten Knacken. „Du mieses Schwein!“
    „Danke“, konterte Adrian trocken. „Ich habe dich gewarnt und die drei Tage sind seit Mitternacht um. Du hast noch neunzehn Minuten, Nick, dann gehört dein Blauauge mir.“
    Damit hatte Adrian aufgelegt und Nick brauchte einige Sekunden, um den Schockzustand wegen Adrians letztem Satz zu überwinden, da er wusste, dass der seine Drohung ohne zögern wahrmachen würde. So ein verdammter Mistkerl. Und allein die Vorstellung, dass sein Tristan auf das Angebot eingehen könnte... Nick sprang von seinem Stuhl auf, wie von einer Tarantel gebissen, und rannte an der überrascht aufsehenden Linda vorbei aus seiner Kanzlei zu seinem Wagen. Wenn er es in weniger als zwanzig Minuten bis zum 44igsten Revier schaffen wollte, würde er einen neuen Geschwindigkeitsrekord aufstellen müssen.
    „Wo ist er?“
    Der diensthabende Polizeibeamte hinter dem Tresen sah von einem Schreiben auf, das er gerade ausfüllte und ihn fragend an. „Kann ich Ihnen helfen?“
    Nick hätte den Mann am liebsten erwürgt, beherrschte sich aber. Er hatte keine Zeit für Diskussionen, denn wie befürchtet, war vor dem Haus weit und breit kein Adrian zu sehen gewesen. „Tristan... Bennett“, korrigierte Nick sich sofort, da er nicht glaubte, dass der Beamte die Vornamen von allen hier Einsitzenden kannte.
    „Einen Moment.“ Der Beamte schlug nach, stutzte und grinste im nächsten Augenblick äußerst belustigt. „Alles klar. Staatsanwalt Quinlan erwartet Sie unten, Mister Kendall.“ Er deutete mit einer Hand nach links. „Den Gang runter, die letzte Tür rechts, und dann einfach den Treppen folgen.“
    „Danke.“
    Kurz darauf stand Nick im Zellentrakt des Polizeigebäudes und betrachtete misstrauisch den nächsten Beamten, der ihm schon breit grinsend entgegen kam. Was war hier eigentlich los? Wenn Adrian es gewagt hatte, den Beamten zu erzählen, warum er Tristan wirklich in eine Zelle gesteckt hatte, würde Nick ihn höchstpersönlich vom nächsten Hochhausdach werfen.
    „Staatsanwalt Quinlan erwartet Sie“, meinte der junge Polizist und deutete Nick an, ihm zu folgen. „Ich bringe sie hin.“
    Tristans laute Stimme konnte er schon von Weitem hören, genauso wie Adrians amüsiertes Gelächter, und Nick wusste im ersten Moment nicht, ob er wütend oder erleichtert sein sollte. Offenbar hatte sein Staatsanwalt es genauso problemlos geschafft, Tristan auf die Palme zu treiben wie ihn zuvor, aber wenigstens waren die

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