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Blind vor Wut

Blind vor Wut

Titel: Blind vor Wut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Thompson
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du Erlösung und wirst im Blute des Lamms gereinigt, was sich ziemlich eklig anhört, wenn ich so darüber nachdenke.«
    Sie sah mich ängstlich an. Machte plötzlich einen wilden Sprung in Richtung Tür.
    Ich erwischte sie mühelos und schleuderte sie aufs Bett zurück.
    »Ich schrei«, drohte sie. »Ich hol die Polizei.«
    »Ach«, sagte ich langsam. »Mamis kleines Mädchen will die Polizei holen? Warum sagt mir das denn keiner, verdammt? Ich ruf selber die Polizei.«
    Ich legte die Hände vor den Mund und gab einen Schrei von mir. Sofort flehte sie mich an, damit aufzuhören. »Wahnsinn, Mann! Biste verrückt oder so?«
    »Du bist eine nutzlose, arschwackelnde Nutte«, erklärte ich. »Wegen deiner Verbrechen gegen die Unmenschlichkeit verurteile ich dich dazu, zu leiden oder zu sterben.«
    »Bitte, Mann …«, flüsterte sie verängstigt. »Was willst du von mir?«
    »Bitte, Scheiße«, höhnte ich. »Ich sag dir, was ich will, aber nur ein einziges Mal. Also spitz die Ohren.«
    Ich erklärte es ihr, und sie fing sofort an zu protestieren. Das unterband ich, indem ich ihr beinahe die Zähne ausgeschlagen hätte. Sie legte sich aufs Bett zurück und hörte mit blutigem Mund zu. Sie weinte ein wenig, blieb aber still.
    »Du bleibst bis morgen in diesem Zimmer; ich werde dafür sorgen, denn ich bleibe ebenfalls hier. Morgen«, fuhr ich fort, »wirst du zu krank sein, um gehen zu können, also wirst du hierbleiben. Das Zimmer ist für eine Woche im Voraus bezahlt, obwohl es nicht so lange dauern wird, bis ich erreicht habe, was ich will. Das Essen wird dir aufs Zimmer gebracht – sonst nichts. Ich werde dem Empfangschef sagen, dass es eine Razzia geben wird, falls man dir irgendetwas anderes bringt, ganz gleich, welcher Stoff. Das ist alles.«
    Sie hatte eine schlimme Nacht.
    Ich hatte ein sehr gute. Ich musste laut lachen, während sie die Übelkeit überkam, die ihr endlose Würgekrämpfe bescherte und sie durchschüttelte wie in einem Sturm.
    Ich lachte und lachte, bis sie trotz ihrer Übelkeit wütend wurde und mich verfluchte. Schließlich biss sie die Zähne zusammen und klammerte sich so fest ans Bett, dass sie ihr Schütteln in den Griff bekam. Danach hatte ich nichts mehr, worüber ich lachen konnte.
    Gegen Sonnenaufgang schlief sie erschöpft ein, und ich machte ebenfalls ein Nickerchen.
    Gegen zehn Uhr rief ich zu Hause an, doch niemand hob ab. Mutter war offenbar noch nicht zurück. Ich hatte nichts Besseres zu tun, zumindest nichts annähernd so Amüsantes, also blieb ich bis zum Einbruch der Nacht bei Doozys zugedröhnter Schwester und rief von Zeit zu Zeit zu Hause an, doch immer noch ging niemand dran.
    Wir teilten uns die Mahlzeiten, die gebracht wurden. Eigentlich aß ich das meiste davon, denn das Mädchen hatte praktisch keinen Hunger.
    Schließlich stand ich auf und wollte gehen, also meinte ich zu ihr, sie könne sich gern bei den Pillen bedienen, wenn ihr danach sei. »Sie bringen dich vielleicht um, aber was soll’s? So eine blöde Schlampe wie du ist tot besser dran.«
    Keine der Tabletten hätte sie umgebracht. Es war alles Heroin.
    Sie gestikulierte schwach und bedeutete mir, näher zu kommen. Das tat ich, und sie schlang ihre dürren Arme um meinen Hals und küsste mich.
    »He, was soll das, verdammt?« Ich riss mich von ihr los. »Was zum Teufel soll das?«
    »Mann …« Ihre Stimme drang nur als schwaches Flüstern an mein Ohr. »Warum liebst du mich so, du kenns mich ja nich mal?«
    » Dich lieben?«, erwiderte ich. »Du lieber Himmel, was für ein Witz!«
    »Schätze, du liebst wohl alle Menschen, oder? Muss ja, wennde mich auch liebst.«
    Ich schüttelte müde den Kopf. Ich hatte die Schnauze voll, und ich hatte die Schnauze voll davon, sie voll zu haben. Es hatte mal eine Zeit gegeben, da wurde ich nie müde und konnte mir aus einem Stück Brot und etwas Fisch ein Festmahl bereiten. Aber das ist lange, lange her. Jetzt schmeckt mir gar nichts mehr, und ich bin so gottverdammt müde, dass ich mir wünschte, die ganze Menschheit sei nur ein einziges Arschloch, das ich mir vornehmen könnte und Schluss, statt es mit einem Menschen nach dem anderen aufnehmen zu müssen.
    »Hör mal«, sagte ich. »Ich werde dir verraten, was ich von dir halte. Ich würde dir nicht mal in den Arsch pinkeln, wenn deine Eingeweide in Flammen stünden.«
    »Du hast mir deine Liebe gegeben«, flüsterte sie, »und die hat mir Kraft gegeben. Jetzt wird alles gut.«
    »Soll ich dir sagen, was ich heute Nacht

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