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Blinde Flecken: Schwarz ermittelt

Blinde Flecken: Schwarz ermittelt

Titel: Blinde Flecken: Schwarz ermittelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Probst
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siehst.«
    Marcos Hand zitterte.
    Noch fünf Meter.
    Da blickte Loewi in ihre Richtung und blieb irritiert stehen. Er erkannte sofort die Gefahr, war aber wie gelähmt.
    »Jetzt!«, sagte Linda.
    Marco biss sich auf die Lippen und drückte ab.
    Die Kugel schlug dicht neben Loewi in einen Baumstamm ein.
    »Mist«, sagte Hörwig und drückte aufs Gas. Der Motor heulte auf, der Wagen machte einen Satz und raste davon.
    Linda fuhr schweigend die Scheibe hoch und versuchte, sich die Sekunden vor dem Schuss zu vergegenwärtigen. Marcos Zittern, Hörwigs Augen im Rückspiegel und dann   … Es gab keinen Zweifel: Durch den bis dahin gleichmäßig fahrenden Wagen war ein Ruck gegangen.
    »Du bist nicht zufällig auf die Bremse geraten, Bernhard?«, sagte sie.
    »Wie?«, kam es von vorne. »Jetzt soll ich schuld sein?«
    »Vielleicht habe ich mich ja getäuscht«, sagte Linda, klang aber nicht sehr überzeugt.
     
    Die Menschenschlange reichte vom Eingang des Konsulats bis zur Straße und verdarb den Huren das Geschäft. Ein Angestellter versuchte verzweifelt, die Leute nach Hause zu schicken. Seine Rastafrisur war auf mittlere Länge gestutzt, offenbar ein Zugeständnis an den Arbeitgeber.
    »Was ist denn hier los?«, fragte Schwarz.
    »Es ist wegen dieser bescheuerten Fernsehdokumentation.«
    Schwarz sah ihn fragend an. Er hatte seinen Fernseher seit Monaten nicht mehr angestellt.
    »Die haben behauptet, bei uns würde jeder reich, der eine Taucherausrüstung besitzt.«
    »Ach ja?«
    »Weil da noch ein paar spanische und portugiesische Schiffswracks auf Grund liegen.«
    »Mit Schätzen?«
    »Quatsch, die sind natürlich längst geplündert. Aber jetzt wollen die alle ein Visum und der Konsul ist in Urlaub.« Er wandte sich wieder an die Wartenden. »Wie oft soll ich es denn noch sagen? Visa bekommen Sie nur in Berlin.«
    Schwarz radelte kopfschüttelnd weiter. Er kontrollierte die Kamera hinter dem Gebäude. Da kam ein Anruf von Rebecca Loewi.
     
    Als Schwarz zwanzig Minuten später am Tatort ankam, wurden die Absperrbänder bereits wieder entfernt, und die letzten Schaulustigen gingen nach Hause. Er entdeckte einen Spurensicherer, den er aus seiner Zeit bei der Polizei kannte, und ließ sich die Einschussstelle am Baum zeigen sowie die Position, von der aus vermutlich geschossen worden war. »Habt ihr außer dem Projektil was Brauchbares gefunden?«
    »Nichts.«
    »Zeugen?«
    »Da fragst du besser deinen alten Spezi.«
    Kolbinger verabschiedete gerade die Dame mit dem Jack Russel.
    »Es tut mir leid, Herr Kommissar, dass ich eine so schlechte Beobachterin bin, aber das Fahrzeug ist in einem Affenzahn davongerast, und ich wollte mich doch um Herrn Loewi kümmern.«
    »Das haben Sie jetzt drei Mal gesagt. Danke, Sie hören von uns«, sagte Kolbinger leicht gereizt und winkte Schwarz heran.
    »Frau Loewi hat mir schon angekündigt, dass du kommst.«
    »Dann weißt du ja jetzt, wer mein Auftraggeber ist.«
    Er nickte.
    »Wie geht es Loewi?«
    »Gut.«
    »Gut?«
    »Also den Umständen entsprechend. Er hat großes Glück gehabt.«
    »Wo ist er?«
    »In seiner Wohnung.«
    Schwarz wandte sich ab, aber Kolbinger hielt ihn am Arm fest. »Willst du gar nicht wissen, ob ich irgendwelche Hinweise auf die Täter habe?«
    »Ich habe nicht den Eindruck, dass du welche hast.«
    »Stimmt. Die Kollegen befragen gerade die Anwohner.«
    »Da hat niemand was gesehen, sonst hätte er sich längst gemeldet.«
    Sie schwiegen eine Weile.
    »Wir müssen reden, Anton.«
    »Ich geh jetzt zu Loewi.«
    »Dann danach.« Kolbinger machte ein so unglücklichesGesicht, dass Schwarz sich erweichen ließ. »In einer halben Stunde bei dem Griechen da vorne.«

54.
    Die hübsche, siebzehnjährige Mirjam öffnete die Tür. »Hallo. Sie sind Herr Schwarz, oder? Kommen Sie rein.«
    Loewi saß auf dem Sofa, Ilana schmiegte sich an ihn, Rebecca hockte zu seinen Füßen.
    »Endlich«, sagte Loewi. »Sie müssen mich retten! Die tun so, als wäre ich schon tot.«
    »Das ist nicht witzig.« Rebecca erhob sich. »Ich frage mich, was wir hier noch sollen, wenn wieder auf Juden geschossen wird.«
    »Dann geh doch nach Israel, Mama, da wird nicht auf Juden geschossen«, sagte Mirjam spitz.
    »Nicht wieder streiten«, flehte Ilana.
    Schwarz trat vor Loewi hin. »Es tut mir leid. Ich hätte mit so was rechnen müssen.«
    »Ich habe damit gerechnet.«
    »Ah, und wieso hast du dann nichts unternommen, Karl?«
    »Habe ich doch, Rebecca. Herr Schwarz ist rund um die Uhr für

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