Blinde Verführung (German Edition)
Leidenschaft war wunderbar nach all der Angst und dem Stress der letzten Tage, und seine Küsse ließen ihr schwindelig werden.
„Lass mich“, flüsterte sie atemlos. „Bitte.“
Patrick hielt stöhnend inne und stützte sich etwas ab, so dass sie ihre Hand unter den Bund seiner Schlafhose schieben und seine Erektion umfassen konnte. Kaum hatte sie ihn berührt, da atmete er schwerer und holte sich den nächsten, fahrigen Kuss.
Marlene konnte nicht anders, sie stellte ihn sich als Raubtier vor, das vor ungeduldiger Erregung vibrierend auf ihr Kommando wartete. Mit seinem zerwühlten Haar sah er unsäglich sexy aus und mit einem Mal wollte sie nichts weiter, als ihn zum Explodieren zu bringen.
„Kann ich?“, fragte er heiser.
Sie küsste den Schweiß von seiner Oberlippe. „Ja …“
Fasziniert verfolgte Marlene, wie er sich ihr anvertraute, zuließ, dass sie die Intensität seiner Lust kontrollierte. Es bereitete ihr Freude ihn zu halten, die seidige Haut seines harten Schwanzes zu fühlen und ihn mit ihrem ganzen Körper wie eine Liane zu umschlingen, während er sich mit kraftvollen, sinnlichen Bewegungen ins Nirwana katapultierte.
Schwer atmend drückte er nach dem Höhepunkt seine Stirn gegen ihre. „Danke“, flüsterte er und küsste sie ausgiebig.
„ Quid pro quo “, erwiderte sie und strich ihm mit ihrer freien Hand zärtlich ein paar Haarsträhnen aus dem schweißfeuchten Gesicht.
Er lachte gelöst. „So kann man es auch ausdrücken! Lass uns schnell ins Bad gehen, wir haben beide was abgekriegt.“
Wenige Minuten und eine SMS an Heidi später lag Marlene zufrieden eng an Patricks Brust geschmiegt in seinem großen, bequemen Bett und dachte für sich, dass das Leben kaum schöner werden konnte.
Kapitel 9
Marlene verfluchte sich für ihren Optimismus am Vorabend. Vielleicht hatte sie Recht damit gehabt, dass es kaum schöner werden konnte. An das Schlechterwerden hatte sie aber leider keinen Gedanken verschwendet, und genau das hätte sie besser tun sollen.
„Sie weiß, dass du bei mir bist“, sagte Patrick durch zusammengebissene Zähne. „Verdammt noch mal!“
Marlene rubbelte sich fröstelnd über die Arme. Der Geruch nach Benzin und ein krudes, mit rotem Lippenstift geschriebenes Schimpfwort an Patricks Haustür hatten bei ihnen beiden sofort alle Alarmglocken schrillen lassen. Geistesgegenwärtig hatte Patrick die Feuerwehr und seinen Kumpel bei der Polizei informiert, doch nun blieb ihnen nicht viel mehr als zu warten. Wenigstens war es schön draußen, obwohl von Westen her schon die ersten Schleierwolken den Himmel trübten.
„Steve hat gesagt, dass er deine Aussage nicht braucht. Ruf deine Freundin an, vielleicht ist sie schon wieder in der Wohnung. Falls ja, fahr hin und mach dich für die Arbeit fertig. Um den Rest kümmere ich mich.“
„Ich will dich nicht alleine lassen“, protestierte sie, obwohl die Angst ihr in den Knochen saß. Rote Farbe war eine Sache, Benzin vor dem Haus eine ganz andere.
„Mir wird sie so schnell nichts tun“, entgegnete er. „Bitte tu mir den Gefallen und kümmere dich um deine eigene Sicherheit. Ich könnte es mir nie verzeihen, wenn sie dir etwas antut.“
Sie war klug genug einzusehen, dass er wahrscheinlich Recht hatte, aber gut fand sie es deshalb noch lange nicht. Immer noch beunruhigt rief sie Heidi an, die Gott sei Dank tatsächlich schon zurück war, aber viel zu abgeklärt für eine Frau klang, die gerade die Nacht mit einem gutaussehenden Millionär verbracht hatte. Sie lenkte zudem ab und quetschte stattdessen alles aus Marlene heraus, was es zu wissen gab. Ihr Pragmatismus tat Marlene gut, denn irgendjemand musste schließlich einen kühlen Kopf wahren, und Marlene war es mit Sicherheit nicht.
„Diese Kuh legt es echt drauf an, oder?“, fauchte Heidi wütend. „Komm mit dem Taxi, ich warte auf dich. Wenn du willst, kann ich dir ein Bad einlassen. Noch sind wir nicht zu spät für die Arbeit.“
„Danke, Süße, das ist lieb. Bis gleich“, erwiderte Marlene beklommen. Zu Patrick sagte sie: „Ich muss leider sofort los. Bist du sicher, dass Steve mich nicht braucht?“
„Ja. Er hätte sowieso keine Fragen an dich. Woher auch, du hast ja weder was gesehen noch gehört. Und Russisch sprichst du auch nicht, oder?“
„Nein.“ Marlene seufzte. Alles an ihr fühlte sich wabbelig wie Gummi an, so schlapp und unwillig. „Okay, dann …“
Er lächelte, als er sie zu sich zog. „Dann bis später, Miss
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