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Blinde Verführung (German Edition)

Blinde Verführung (German Edition)

Titel: Blinde Verführung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Romana Grimm
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Marlene. Wenn du willst. Ich habe dein Versprechen nicht vergessen.“
    „Ich rede nachher mit Heidi darüber.“ Ihr Bauch kribbelte beim Gedanken daran, seine Muse zu spielen, auch, wenn ihr gleichzeitig ein wenig flau dabei wurde. Was würde er nur zu den ganzen, kleinen Schwächen sagen, die ihr Körper so hatte?
    „Danke.“ Er hob ihr Kinn an und stahl ihr einen süßen Kuss. „Ich freue mich auf dich.“
    Leider fuhr in diesem Moment das bestellte Taxi vor, daher riss sie sich schweren Herzens los und stieg hinten ein. Patrick winkte noch einmal, dann war er wieder am Telefon.
    „Frisch verliebt, wa?“, feixte der Taxifahrer.
    „Reiten Sie nicht drauf rum“, seufzte Marlene. Sie nannte dem Mann die Adresse und versank in ihren Gedanken. Von der vorbeirauschenden Szenerie bekam sie nichts mit, so sehr wühlte sie das Chaos, welches ihr Leben in so kurzer Zeit heimgesucht hatte, auf.
    Heidi wartete unten auf der Straße auf sie. Ihr Blick war finster genug um gestandene Schläger abzuschrecken, und sie benahm sich den ganzen Weg zu ihrer Wohnung hinauf wie ein Bodyguard.
    „Was hast du denn?“, fragte Marlene verwirrt. „Ist alles in Ordnung?“
    „Nichts ist in Ordnung“, zischte Heidi. „Was glaubst du denn, was passiert, wenn du mich morgens um sieben anrufst und raushaust, dass Patricks bescheuerte Ex Feuerteufel gespielt hat?“ Sie nahm Marlene ihre Strickjacke und die Handtasche ab und schob sie zum Badezimmer.
    „Sie hat nicht gezündelt“, protestierte Marlene. „Glücklicherweise.“
    „Und wenn schon. Eine weggeworfene Zigarette von irgendjemandem hätte ausgereicht!“ Tief durchatmend fuhr Heidi sich mit beiden Händen durch das Haar. „Das kann so nicht weitergehen. Ehrlich, was Ethan mir gestern so über sie erzählt hat  … mir ist ganz schlecht geworden.“
    „Patrick hat auch mit mir über sie geredet.“ Marlene schlüpfte aus ihrem Kleid und wand sich aus ihrer Unterwäsche. Das heiße Badewasser lockte sie zu sich, die Luft erfüllt vom zarten Geruch nach Lemongrass. Zufrieden seufzend versank sie in Schaum und warmem Wasser. „Eine furchtbare Geschichte ist das. Sie tut mir fast ein bisschen leid.“
    Heidi reichte ihr ihren Badeschwamm und schnipste etwas Schaum auf Marlenes Schulter. „Ach ja? Obwohl sie schuld an seiner Behinderung ist?“
    „Heidi!“
    „Ist doch wahr.“ Sie verschränkte die Arme vor der Brust. „Anscheinend hat Patrick dir dann nicht erzählt, was die Alte so mit seinen vergangenen Flammen angestellt hat.“
    „Vergangene  … ?“
    „Du glaubst doch nicht etwa, dass er zwei Jahre lang keusch gelebt hätte, oder dass du die einzige bist, von der sie sich bedroht gefühlt hat, oder? So romantisch ist das wahre Leben nicht.“ Heidi nahm Marlenes Schweigen als Ermutigung und fuhr fort: „Anscheinend haben es die meisten Mädels eh nicht lange ausgehalten, aber wenn doch, hat Evelina sie früher oder später vergrault.“
    Marlene fühlte die Farbe aus ihrem Gesicht weichen. „Im Ernst?“
    „Bitterer Ernst. Ich will dir bestimmt nichts vermiesen, aber noch viel weniger will ich, dass dir so eine verrückte Kuh wegen eines flatterhaften Künstlers was antut.“ Heidi setzte sich auf den Rand der Wanne. „Sie hat es immer wieder geschafft aus ihrer Klinik abzuhauen und hat dann hier Terror gemacht.“
    „Und jetzt wieder.“
    „Und jetzt wieder“, stimmte Heidi zu.
    Marlenes Hals wurde eng. „Oh Gott. Ich hoffe, sie hat niemandem was Schlimmes getan.“
    „Kommt drauf an, was du als schlimm empfindest. Einer hat sie gedroht, sie von einer Brücke zu werfen, und der letzten hat sie wohl einen Arm gebrochen.“ Heidis Miene wurde bei Marlenes entsetztem Keuchen nur noch härter. „Dagegen ist Benzin auf der Straße noch relativ harmlos.“
    „Hat seine Freundin Schluss gemacht?“ Marlene erkannte ihre Stimme kaum, so dünn klang sie. „Die letzte?“
    „Wenn ich Ethan richtig verstanden habe, ja. Wer kann es ihr schon verübeln? Ich sage das ja nicht gerne, aber du solltest dich fragen, ob es das wert ist, Süße. Ich möchte nicht angerufen werden und hören müssen, dass sie dich vor ein fahrendes Auto geschubst hat.“
    „Um Himmels willen.“ Marlene vergrub das Gesicht in ihrem Luffa um die entsetzten Tränen zu verbergen, die unter ihren Augenlidern prickelten.
    „Hey, was immer du entscheidest, ich stehe hinter dir. Denk nur wirklich drüber nach. So lange kennst du ihn noch nicht. Vielleicht wäre es besser, das mit euch

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