Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blinde Wahrheit

Blinde Wahrheit

Titel: Blinde Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shiloh Walker
Vom Netzwerk:
aufgespürt hatte?
    Hope ging zwar davon aus, dass dies sehr unwahrscheinlich wäre, doch Law kannte sich ein bisschen aus mit Obsessionen, und Joey war im wahrsten Sinne des Wortes verrückt nach seiner Exfrau. Sie hatte ihn verlassen, und so etwas konnte Joey noch nie gut wegstecken.
    Und dann war da noch Lena.
    Lena. Ezra. Verflucht. Bisher gab es zwar noch keine handfesten Beweise für seine Theorie, aber Law war sich sicher. Früher oder später würde der Bulle feststellen, dass ihm eine reine Freundschaft nicht genügte. Schon allein an den Blicken, die er ihr zuwarf, erkannte Law, dass Ezra nicht wirklich platonische Gefühle für Lena hegte.
    Die Eifersucht fraß ihn innerlich fast auf, andererseits wollte er Lena auch glücklich sehen … tja, und sein Bauchgefühl sagte ihm, dass der Bulle dafür sorgen konnte.
    Abgesehen von der Eifersucht quälte ihn jedoch auch die Sorge um sie, und damit wurde er nicht so leicht fertig.
    Law war von Natur aus ein misstrauischer Mensch, schon als Kind gewesen. Noch bevor er überhaupt wusste, was das war, hatte er wilde Verschwörungstheorien aufgestellt.
    Wahrscheinlich gab er gerade deshalb einen so guten Krimiautor ab. Er gehörte zu denen, die im Rückspiegel des Wagens immer einen potenziellen Verfolger sahen oder jeden Moment damit rechneten, wegen irgendeines Vergehens von der Polizei herausgewunken zu werden, selbst wenn sie sich genau an die Geschwindigkeitsbegrenzung hielten.
    Tja, die ganze Welt war eine einzige Verschwörung, und Law eingetragenes Mitglied im Klub der Verschwörungstheoretiker. Zumindest hätte man das annehmen können, wenn er dafür nicht doch noch einen Tick zu normal gewesen wäre, immerhin machten ihn die meisten dieser Spinner halb wahnsinnig.
    Wie er also zugeben musste, ging manchmal, oder besser gesagt viel zu oft, die Fantasie mit ihm durch.
    Trotzdem, als sie vor ein paar Tagen im Wald hinter Lenas Haus umhergelaufen waren, hatte er so ein eigenartiges Gefühl gehabt.
    Er konnte nicht genau sagen, was es gewesen war, aber irgendetwas hatte sich … komisch angefühlt.
    Bedrückend.
    Beklemmend.
    Er konnte sich gut vorstellen, dass dies genau die richtige Aura war, in der eine Frau – oder sonst irgendwer – verzweifelt um Hilfe schrie.
    Natürlich hatten sie nichts gefunden. Nicht das Geringste.
    Dabei hatte King sorgfältig gesucht … und gesucht … und gesucht.
    Unvermittelt setzte Law sich wieder auf und beugte sich über seine Tastatur. Dann öffnete er ein Browserfenster, rief eine Suchmaschine auf und tippte Kentucky + Frau + vermisst in das dafür vorgesehene Feld.
    Beim Anblick der aufgelisteten Treffer bekam er große Augen.
    Holla!
    Na gut, er konnte die Suche noch auf die nähere Umgebung oder einen Zeitraum eingrenzen.
    »Probieren wir es einmal mit einem Zeitraum von ein paar Tagen.«
    Das führte bereits zu weniger Suchergebnissen. Aber es waren immer noch zu viele …
    Ziellos klickte Law einen Eintrag an. Bei der vermissten Person handelte es sich zwar um eine Frau, aber sie war wahrscheinlich schon zu lange verschwunden: Carly Watson. Seit sechs Monaten unauffindbar. Eine lange Zeit. Sollte sie noch am Leben sein, dann höchstwahrscheinlich irgendwo unter einem neuen Namen, wo sie es sich hoffentlich gut gehen ließ.
    Law wusste, dass so etwas durchaus vorkam, hatte sogar selbst ein Buch über eine Frau geschrieben, die abtauchen wollte. Es war noch nicht veröffentlicht, und er hatte damit angefangen, als er gerade ausrecherchierte, wie Hope es schaffte, zu verschwinden , wenn sie sich danach fühlte.
    Law schloss die Seite mit dem Artikel über Carly Watson wieder und überflog erneut die Trefferliste. Er würde die Suche wohl noch weiter einengen müssen. Vielleicht fand er etwas, wenn er nach einzelnen Ortschaften suchte …
    Es klingelte an der Haustür.
    Er stand auf und lief barfuß übers Parkett. In ihm regte sich die Hoffnung, dass Hope vor der Tür stünde, auch wenn er eigentlich nicht mehr mit ihr rechnete.
    Umso größer war seine Überraschung, als er die Tür aufmachte und sie doch vor ihm stand.
    Sie lächelte zögerlich und streckte ihm die Hand entgegen.
    »Du willst mich mit einem Händedruck abspeisen, Hope?«
    Als er die Arme ausbreitete, flog sie ihm um den Hals.
    Obwohl sie die ganze Zeit über Kontakt miteinander gehalten hatten, waren seit ihrem letzten Zusammentreffen Jahre vergangen, und Hope hatte nicht genau einschätzen können, wie es sein würde, Law gegenüberzustehen.
    Doch

Weitere Kostenlose Bücher