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Blinde Wut

Blinde Wut

Titel: Blinde Wut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Scheibler
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Boden, mit denen die Lage der Körper markiert worden war. Dann fiel sein Blick auf den Teddybär. Er nahm ihn auf und sah ihn lange an, bevor er sich in einen Sessel fallen ließ und vor sich hinzugrübeln begann. Dann holte er die Pistole hervor, legte sie auf sein Knie und starrte sie an.
    Plötzlich drangen von der Wohnungstür her Geräusche zu ihm. Mit einem Schlag war er hellwach. Er nahm die Pistole in die Hand und legte den Finger auf den Abzug.
    Vom Flur her waren jetzt Schritte zu hören. Dann wurde die Tür aufgerissen: Lutz und Wagner erschienen auf der Bildfläche.
    »Bitte kommen Sie nicht näher«, rief Däubler ihnen zu.
    »Warum nicht?« wollte Lutz wissen.
    Däubler hob den Arm und ließ die Waffe in seiner Hand sichtbar werden.
    »Sie werden nicht auf mich schießen«, sagte Lutz mit fester Stimme.
    »Nein, nicht auf Sie«, gab Däubler zurück. »Bitte bleiben Sie stehen.«
    Lutz, der auf ihn zugehen wollte, blieb stehen. Er gab Wagner ein Zeichen, sich nicht von der Stelle zu rühren. Däubler richtete den Pistolenlauf auf seine Schläfe.
    »Das ist kein Ausweg«, sagte Lutz und bemühte sich um einen beruhigenden Tonfall.
    »Ich kann nicht mit dem Bewußtsein leben, ein Mörder zu sein.«
    »Sie sind kein Mörder.«
    »Doch. Ich weiß jetzt, warum ich geschossen habe.«
    Lutz sah ihn gespannt und abwartend an.
    Da war noch einer, der unbemerkt von den anderen gespannt auf Bernhard Däublers Geständnis wartete: Lorenz Kleinhanns.
    Kleinhanns hatte das Krankenhaus noch schneller verlassen können als Däubler, und er war auch schneller quer durch die Stadt gefahren als das Taxi, so daß er seinen Beobachtungsposten in seinem Auto vor dem Haus schon eingenommen hatte, als Däubler in der Grillparzerstraße 14 eintraf. Kleinhanns hatte gesehen, wie Kronbeck den Taxifahrer auszahlte und wieder im Haus verschwand. Er hatte das Seitenfenster heruntergekurbelt, um den Schuß besser zu hören, der jeden Moment im ersten Stock fallen mußte, wo längst die Lichter angegangen waren.
    Das Gewitter erwies sich als störend, denn es bestand die Gefahr, daß ein Donner den Knall des Schusses übertönen würde. Die eigentliche Störung kam dann aber von anderer, gänzlich unerwarteter Seite, nämlich von den beiden Kriminalbeamten, die plötzlich mit quietschenden Bremsen vor dem Haus anhielten und wie die Verrückten das Haus stürmten.
    Kleinhanns stieg aus seinem Wagen aus und folgte den beiden mit der gebotenen Vorsicht. Das Gewitter begünstigte ihn, und so konnte er bis in den Flur der Wohnung vordringen, ohne bemerkt zu werden. Ganz kurz erinnerte er sich an seinen letzten Aufenthalt hier im Flur, als er durch einen anderen Türspalt seine Schwester und ihren Liebhaber beobachtet hatte, und er fragte sich, ob Däubler seinen Anruf, der den Mord ausgelöst haben mußte, erwähnen würde.
    Es dauerte eine ganze Weile, bevor Däubler mit leiser, brüchiger Stimme zu reden begann: »An dem Tag, als diese schreckliche Tat passierte, hatte ich Ärger im Büro. Stöckle hatte mich zusammengestaucht. Das war nicht zum erstenmal, aber…« Er geriet ins Stocken.
    Lutz nickte ihm aufmunternd zu.
    »Aber ich habe mich das erste Mal gegen ihn gewehrt«, fuhr Däubler fort. »Wissen Sie, was er da zu mir gesagt hat? Sie sind ein lächerlicher Spinner, hat er gesagt.« Wieder legte er eine kurze Pause ein. »Als ich dann abends nach Hause kam, war niemand da. Und dann kam Marion endlich mit dem Jungen. Und kurz darauf war plötzlich der Schäder da.«
    »Und darüber haben Sie sich dermaßen geärgert, daß Sie…«
    »Nein, nein, so war es nicht«, fiel Däubler dem Kommissar ins Wort. »Ich mußte den Ärger mit Stöckle loswerden, und außerdem wollte ich Marion endlich sagen, daß ich mich allen Ernstes beim Entwicklungsdienst beworben hatte. Aber da war ja der Schäder. Und als er endlich weg war, war die Stimmung irgendwie verdorben. Marion hat mir erst nicht glauben wollen, als ich ihr gesagt habe, daß ich kündige. Und dann ist sie hysterisch geworden. Sie hat auf mich eingeschimpft und es gab einen Riesenkrach. Alles hat sie in den Dreck gezogen. Meine Pläne, unsere ganze Beziehung, alles. Und die Poster hat sie von der Wand gerissen. Und mein Modell hat sie zerstört. Dann stand plötzlich Christian im Zimmer und hat geweint. Sie hat ihn bei der Hand genommen und gesagt: ›Komm, wir gehen weg. Bei diesem Spinner bleiben wir nicht.‹ Wie Stöckle. Spinner! Da hab ich diese Frau gehaßt wie noch nie

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