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Blinder Eifer

Blinder Eifer

Titel: Blinder Eifer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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»daß es sehr kompliziert klingt.«
    Malcolm kratzte sich am Kopf. »Gott, Ihr Apotheker sollte bei den Jungs da im Institut arbeiten. Also, wie nehm ich das Zeug? Einfach so schlucken?«
    »In Brühe ist am besten.«
    »Was für Brühe?«
    »Bouillon.« Die kesse Kellnerin stellte gerade zwei weitere Kaffee hin. Malcolm bat sie um eine Rindfleischbouillon.
    Als freue sie sich, ihm schlechte Neuigkeiten mitteilen zu können, schüttele sie ihre Ringellöckchen und sagte: »Wenn es nicht auf der Karte steht, kannst du es nicht haben.«
    »Wieso? Du stehst doch auch nicht auf der Karte, und ich habe ...«
    Sie schaute ihn wütend an. Auf ihren Wangen erschienen rotglühende runde Flecken.
    Sie stolzierte davon, Malcolm zuckte mit den Schultern.
    Allmählich mochte Jury Malcolm Corey. Er war nicht so fade, wie es zuerst den Anschein gehabt hatte. Eher sarkastisch als eingebildet. »Erzählen Sie mir mehr über Angela Hope.«
    »Ich weiß ja nicht viel. Sie wohnen außerhalb der Stadt und haben, glaube ich, eine Haushälterin, eine alte Indianerin. Die habe ich aber nie gesehen. Die Eltern sind vor Jahren gestorben, und Angela brauchte sicher Hilfe, weil Mary noch so klein war, jemanden, der sich mit um das Kind kümmerte. Aber ehrlich gesagt, wenn es einen Menschen gibt, um den man sich nicht kümmern muß, dann Mary. Dafür lege ich meine Hand ins Feuer.«
    »Aha, macht einen auf cool? Wir alle brauchen aber doch irgendwann einmal jemanden, der sich um uns kümmert. Sie und Mary haben es wohl nicht so miteinander, oder?«
    Das fand Malcolm sehr witzig. »Freundlich ausgedrückt. Aber nicht nur ich und Mary. Sie sieht einen an, als schaue sie direkt durch einen durch. So nach dem Motto: Kann jemand wirklich so blöd sein, sich in mein Blickfeld zu stellen?« Er lachte und schaute hinter sich, als stehe dort genau ein solcher Jemand. Vielleicht wartete er aber auch nur ungeduldig auf seine Rinderbrühe. »Doch wie gesagt, ich bin nicht der einzige. Sukie Bartholomew müßte eigentlich jedesmal tot umfallen, wenn Mary sie anschaut.«
    »Sie ist ein kleines Mädchen«, warf Jury ein.
    »Na ja. Sie hat Angela immer regelrecht beschützt. Bei den beiden habe ich mich manchmal gefragt, wer sich um wen kümmert. Ich glaube, Mary sah Sukie als Bedrohung.«
    »War sie eifersüchtig, weil diese Frau mit ihrer Schwester befreundet war?«
    Malcolm räusperte sich, eine derart alberne Vorstellung konnte er nur mit Verachtung strafen. »Eifersucht ist eins dieser profanen Gefühle von uns Sterblichen, über die Mary weit erhaben ist.«
    »Ach, kommen Sie.« Jury lachte. »Sie reden ja so, als sei sie gar nicht recht menschlich.«
    »Oder übermenschlich.« Malcolm dachte nach. »Ich glaube, sie redet mit Bäumen und Kojoten. Und
    sie hat sogar einen und will mir weismachen, es sei ein Hund. Nichts weiter als ein Hund.«
    »Ein zahmer Kojote?« lachte Jury.
    »Keine Ahnung. Aber ich mache immer einen weiten Bogen um den verdammten Köter.«
    Die Kellnerin kam mit der Tasse Bouillon und setzte sie Malcolm kommentarlos vor. Dann eilte sie von dannen.
    »Und jetzt rühr ich das Zeugs hier rein?« Als Jury nickte, streute er den Inhalt beider Tütchen in die Brühe. Jury sah zu, wie er daran nippte. »Hm. Schmeckt nicht schlecht.« Er zog die Nase kraus. »Ein Hauch Majoran ist auch drin, glaube ich. Oder Salbei.«
    »Kann sein.«
    »Wie lange braucht es, um zu wirken?«
    »Zehn Minuten. Nicht so lange wie Valium.«
    »Sukie verkauft solchen Scheiß haufenweise - o Verzeihung, ich wollte nicht sagen, daß das hier auch Scheiß ist. Sukie fährt auf die alten indianischen Heilmittel ab. Wurzeln. Steine. Baumrinde.«
    »Steine?«
    »Ja. Kiesel und so was.« Er blies auf die Bouillon und trank den Rest.
    Diese Kur mußte Jury Wiggins empfehlen. »Was für Kiesel?«
    »Weiß der Henker.« Malcolm kratzte ein wenig Erde zwischen den Steinplatten heraus und zeigte auf ein paar kleine Steinstücke. »Solche.« Dann lehnte er sich wieder zurück, hob das Gesicht gen Himmel und schloß die Augen.
    »Ich möchte Sie etwas fragen. Wenn Angela Hope ermordet wurde -«
    Malcolm riß die Augen auf, als sei vor ihm ein Dutzend Blitzlichter losgegangen. »Ermordet?«
    »Möglich ist es.«
    »Angela ermordet? Wollen Sie von mir wissen, ob ich jemanden kenne, der sie so sehr haßte, daß er sie ermordete?« Er schüttelte den Kopf. »Nein, da fällt mir keiner ein. Wenn es jemand von hier gewesen wäre, hätte er ja nach England jetten müssen.« Er

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