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Blinder Eifer

Blinder Eifer

Titel: Blinder Eifer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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Tische aufgestellt waren, die in der Sonne glänzten.
    »Nicht daß ich wüßte.«
    »Was macht ihre Schwester denn jetzt?«
    Sukie Bartholomew zuckte mit den Schultern. »Weiter wie bisher, nehme ich an. Sie ist sehr selbständig, soviel ich weiß.«
    So selbständig ist niemand, dachte Jury.
    Sie deutete mit dem Kopf auf die Straße. »Malcolm ist dort, wenn Sie mit ihm sprechen wollen. Gegen zehn trinkt er da immer Kaffee.«
    Bei einem erneuten Blick zu den Tischen sah Jury einen blonden jungen Mann, der ohne Mantel in der Kälte saß. Er fläzte sich in dem weißen Metallstuhl und hatte das Gesicht der Sonne zugedreht. Es stimmte, die Sonne schien kräftig, und die Luft war mild, aber immerhin war Februar.
    »Da wird mir schon vom Zusehen kalt.«
    Sie schnaubte. »Malcolm muß sich in Szene setzen, auch wenn es ungemütlich ist. Ich weiß nicht, warum er aus Kalifornien weggegangen ist. Bildet sich ein, er sei Schauspieler. Bildet sich ein, er sei Maler. Malt schreckliche Schinken, wilde Pinseleien von was weiß ich. Um diese Zeit sitzt er immer dort und trinkt Kaffee.«
    Auch Jury lechzte nach einer Tasse Kaffee oder
    Tee. Und nach einer Zigarette. Er hatte keinen einzigen Zug an ihrem Zigarillo verpaßt. Jeden mitinhaliert. Wie sollte er sich auf seine Arbeit konzentrieren, wenn er nicht rauchen durfte?
    Er dankte Sukie Bartholomew und ging über die Straße.
26
    Das sonnengebleichte, noch ein wenig feuchte blonde Haar war zurückgekämmt, als habe er soeben die übliche Stunde im Swimmingpool verbracht; enge Hosen, Turnschuhe, keine Socken, Sonnenstudiobräune. Alles klar. .
    »Malcolm Corey?«
    Mit dem beseligten Lächeln des frisch Gesalbten, das Gesicht der Sonne zugewandt, wie um ihre Segnungen zu empfangen, fragte er: »Warum?«
    »Wegen Angela Hope.« Jury klappte seinen Ausweis auf und lächelte, als erteile er nun den Segen von Scotland Yard.
    Corey bequemte sich, einen Blick auf den Ausweis zu werfen, und Jury sah, wie sein glattes Gesicht lang wurde, seine Stirn sich runzelte und die Furchen von Nase zum Mund tiefer wurden. So jung war er nicht mehr. »Was dagegen, wenn ich mich setze? Ich könnte auch eine Tasse Kaffee gebrauchen.«
    Natürlich hatte Malcolm Corey was dagegen, aber er nahm die beturnschuhten Füße von dem Stuhl gegenüber und schob ihn in Jurys Richtung. An der Art, wie er den Kopf neigte und seine Gesichtszüge arrangierte, wurde deutlich, daß er seine Rolle und das Publikum, für das er sie spielen wollte, gefunden hatte.
    »Ich habe von Angela gehört. Wie schrecklich!«
    Eine Kellnerin mit einem Schopf wippender blonder Locken erschien mit einer Tasse schaumigem Cappuccino. Sie trug einen bestickten Rock und viele bunte Perlenschnüre. Und machte beim Anblick ihres Gastes eine nicht gerade glückliche Miene.
    »Danke, Süße«, sagte Corey und zeigte seine weißen Zähne. »Sie auch einen?«
    Jury nickte. Sie schritt davon. In Santa Fe schienen alle Menschen zu schreiten.
    »Sie war eine Freundin von Ihnen, stimmt's?«
    »Judi?« Nachdenklich schaute Malcolm dem entschwindenden Rücken der Kellnerin nach. »Judi? Interessieren Sie sich für meine Bettgeschichten? Oh, Entschuldigung, ich dachte, Sie meinten die Bedienung. Dabei meinen Sie Angela.«
    »Ja, ich meine Angela.«
    »Ich kannte sie ganz gut, doch, doch. Wir sind ja alle auf der Canyon Road.« Er deutete mit dem Kopf in Richtung Silver Heron. »Angela war Silberschmiedin, so heißt das wohl. Eher eine Türkisschmiedin. Damit hat sie gearbeitet, mit Silber und Türkis. Hübsche Sachen gemacht.« Er trank einen Schluck Kaffee, drehte das Gesicht gleich wieder in die Sonne und schloß die Augen.
    »Ja, das ist mir bekannt. Was mir nicht bekannt ist, warum endet eine Silberschmiedin aus Santa Fe tot in Old Sarum? Können Sie ein wenig Licht in die Sache bringen?«
    Daß er es konnte, war weniger die Frage, als ob er es wollte. Malcolm strahlte erst mal wieder den Himmel an, dann Jury. »Das Ding mit Sarum überrascht mich nicht.« Er zog ein Pillenfläschchen aus seinem weißen Jackett und inspizierte es.
    Genau dasselbe hatte Sukie Bartholomew gesagt. Jury seufzte. »Warum nicht?«
    »Angela hatte einen Tick mit Archäologie, Ausgrabungen und so was. Steinmälern, magischen Kreisen.« Er nahm eine gelbe Tablette aus der Flasche, die Jury sofort erkannte (Kunststück!), und riß die Umhüllung auf. Dann hob er fragend die Brauen und hielt Jury die Flasche hin. »Ein Valium?«
    »Nein danke, habe meine schon

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