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Blinder Eifer

Blinder Eifer

Titel: Blinder Eifer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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interessierte, was ist dann mit der New-Age-Bewegung?«
    »Mit der hatte Angela nichts am Hut. Sukie Bartholomew steht auf so was, die Kuh. Haben Sie schon mit ihr gesprochen? Sie hat den Laden direkt neben dem Silver Heron. Verscherbelt Aromatherapiescheiß. Kristalle und so weiter.«
    »Sie ist aber mehrfach in Sedona gewesen?«
    »Da war doch jeder schon mal.«
    »Ich nicht. Eine Amerikanerin und eine Britin waren hier, von denen wir annehmen, daß sie Angela Hope kennengelernt haben.«
    »Oh? Ist das von Bedeutung?«
    »Ich glaube ja. Sie sind beide tot.« Er brachte die Fotos von Helen Hawes und Frances Hamilton zum Vorschein. »Haben Sie die beiden Frauen je auf der Canyon Road gesehen?«
    Malcolm schüttelte den Kopf. »Nein. Komisch. Aber mir kommt es eher wie Zufall vor.«
    »Möglich. Aber wenn man genug Zufälle beieinander hat, hm, dann sieht die Sache schon anders aus.« Jury schaute über die Straße zu dem kleinen Juwelierladen. »Mrs. Hamilton hat eine Türkisskulptur mit nach London gebracht, in die eine silberne Figur des Kokepelli eingearbeitet ist. Meiner Ansicht nach handelt es sich um eine Arbeit von Angela Hope. Wissen Sie Genaueres?«
    »Silber und Türkis sind hier sehr verbreitet.« Malcolm rückte die Pfeile auf dem Deckel der Aspirinflasche zurecht. »Mein Kopf bringt mich noch um. Und dabei kann ich jederzeit angepiepst werden.« Er zog die Stirn in tiefere Falten.
    »Angepiepst?«
    »Wegen des Films. Sie haben doch bestimmt die Teams an der Plaza gesehen. Eine Statistenrolle, ohne Text, aber -« Er zuckte die Achseln und rieb sich dann die Schläfen, als habe ihm die Bewegung weh getan.
    Plötzlich fiel Jury ein, daß Wiggins ihn mit einem Vorrat seiner Schmerzmittel ausgerüstet hatte, und zog eine Plastiktüte heraus. Darin befanden sich etliche kleinere Beutel. Sieben. Jeder war mit einem Buchstaben und einer Farbe versehen. Jury hatte die Erläuterungen fortgeworfen, war aber jetzt überrascht, daß er nicht das ganze Zeug hatte verschwinden lassen. Er legte die sieben Beutelchen nebeneinander. »Vielleicht hilft Ihnen eins von denen hier.« Er starrte die bunten Buchstaben und Zahlen finster an. Was zum Teufel war »K«? Kopfschmerzen? Kater? Da Jury nie einen Kater hatte, mußte es gegen Kopfschmerzen sein. Doch warum sollte er sich den Kopf über »K« zerbrechen, wenn nichts von den Mittelchen auch nur einer Menschenseele helfen würde? Er betrachtete die drei Beutel mit den sorgfältig bunt ausgemalten Ziffern. Das »K« war rot, als gehörten alle Tütchen mit einem roten Punkt dazu.
    »Darf ich fragen, worum es sich da handelt, Superintendent?«
    »Das hat mein Apotheker für mich zusammengestellt. Eins hilft schon bei einem bestimmten Leiden, aber zwei zusammen wirken Wunder.« Jury schob das mit »K« bezeichnete hinüber. »Gegen Kopfschmerzen. Und das hier kuriert alle Begleiterscheinungen. Übelkeit et cetera.«
    Malcolm runzelte die Stirn und beäugte die beiden kleinen Plastikbeutel. »Sieht wie Unkraut aus.«
    Jury grummelte nur. Genau das enthielten die Dinger vermutlich auch - Kräuter. Bestimmt hatten Wiggins und Mrs. Wassermann die Köpfe zusammengesteckt. Ihm fiel wieder ein, wie sich Wiggins diese idiotische Rauke in die Nase gestopft hatte. War angeblich gut für die Stirnhöhlen. Rauke, Rosmarin. Hätten die beiden zu Ophelias Zeiten gelebt, wäre diese ein Bild blühender Gesundheit gewesen.
    »Ich stehe nicht so auf Kräutermedizin«, sagte Malcolm skeptisch. »Chemie, jederzeit, immer her damit. Warum schnallen die Leute nicht, daß Valium und Perkodan Mutter Natur bei weitem überlegen sind?« Er schüttelte die Flasche.
    Aber Valium und Perkodan konnten mit Illusionen, Lügen und Sergeant Wiggins nicht konkurrieren. »Stimmt ja normalerweise auch. Doch wenn man dieses Zeug hier zusammen nimmt, löst sich jeder Brummschädel in Wohlgefallen auf. Verlassen Sie sich darauf.« Leider hatte Jury keine Ahnung, was man wie kombinieren mußte. Die bunten Buchstaben gehörten angeblich zu den bunten Ziffern. 2.273-5. Was zum Teufel sollte das heißen? 2.2 bedeutete vielleicht doppelte Dosierung. Herrje, warum versuchte er überhaupt, es rauszubekommen? Er schob Malcolm das Tütchen zu. »Also, von dem hier, da nehmen Sie zwei Portionen.«
    Malcolm runzelte die Brauen. »Zwei? Und wieviel ist das?«
    »Eine Dosis sind drei Milligramm und die andere fünf.« Jury schaute ihm mutig in die Augen. »Aber man nimmt zweimal drei. Ich weiß«, sagte er beschwichtigend,

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