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Blinder Hass

Titel: Blinder Hass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Sandford
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Schmidts in Verbindung bringen. Die Gleasons und die Schmidts haben mitgeholfen, einen Mord zu kaschieren …«
    » Was? «, fragte Jensen.
    »Ich behalte einiges noch für mich«, sagte Virgil. »Aber ich werde Sie später über alles informieren.«
    Die drei Deputys sahen sich an. »Was haben Sie vor?«, fragte Big Curly.
    »Im Moment noch gar nichts. Halten Sie nur die Augen offen und lassen Sie sich nichts anmerken.«
    Little Curly stand auf. »Das ist alles?«, fragte er.
    Virgil nickte. »Ja. Ich bin bereit, dieses Gespräch vertraulich zu behandeln. Ich bin nicht verpflichtet, einen offiziellen Bericht darüber abzuliefern. Aber ich bin wirklich der Meinung, dass Sie sämtliche Pläne für eine Kandidatur fallen lassen sollten. Es könnte sogar ratsam sein, sich in der Öffentlichkeit ein wenig für die Wiederwahl von Jim Stryker einzusetzen.«
    »Scheiße«, sagte Big Curly.
    »Sechs Menschen sind bereits tot«, sagte Virgil. »Wenn Ihre Beziehung zu Williamson während des Wahljahrs publik würde, wäre das sehr unangenehm.«
    Big Curly sah sich im Gerichtssaal um. »An dieser Sache hier ist so einiges faul«, sagte er.
    »Halt den Mund, Dad«, fiel Little Curly ihm ins Wort. Und an Virgil gewandt: »Abgemacht. Wir werden Jim unterstützen.« Zu seinem Vater: »Komm, Dad. Lass uns gehen.«
    Sie marschierten hintereinander hinaus, doch Sekunden später steckte Big Curly noch einmal den Kopf in den Gerichtssaal. »Es tut mir leid«, sagte er und war verschwunden.
    »Was nun?«, fragte Jensen. »Ich glaube kaum, dass irgendwas von dem, was Sie gesagt haben, für eine Verurteilung reichen wird.«
    »Ich muss was erledigen«, erklärte Virgil. »Ich bin am frühen Nachmittag wieder da.«
     
    Jesse Laymon saß an der Bar, aß einen Cheeseburger und sprach mit einem Mann mit Bürstenhaarschnitt und rotem Gesicht, dessen Arm ihren fast berührte. Beide hatten ein Bierglas vor sich stehen. Ihr Hintern sah auf einem Barhocker fantastisch aus, dachte Virgil, als er sich neben sie setzte und »Hallo, Darling« sagte. »Bin ich etwa zu spät?«
    Der Typ mit der Bürste starrte ihn mit mörderischem Blick an. »Hey, Virgil«, sagte Jesse und zeigte auf den bulligen Typ. »Das ist Chuck, äh …«
    »Marker«, sagte der bullige Typ.
    »Chuck Marker. Er ist Deputy Sheriff im Kandiyohi County«, sagte sie. »Wir haben gemeinsame Freunde in Willmar. Chuck, das ist Virgil Flowers vom Staatskriminalamt. Er sorgt dafür, dass ich nicht ermordet werde.«
    Marker setzte sich ein wenig gerader hin. »Was?«
    »Sie steht im Mittelpunkt einer ziemlich großen … Sagt mal, kennt ihr beide euch schon lange?«, fragte Virgil und blickte von einem zum anderen.
    Marker griff nach seinem Glas. »Seit ungefähr zehn Minuten. Ich geh dann wohl besser wieder zu meiner Besprechung.«
    Als er fort war, lächelte Jesse und tätschelte Virgils Arm. »Das war aber nicht sehr nett«, sagte sie.
    »Ich hab leider nicht viel Zeit. Ich will dich zu was bequatschen, wozu du bestimmt keine Lust hast«, sagte Virgil.
    »Werde ich verdrahtet?«
    »Nun ja, Drähte sind das eigentlich nicht mehr, aber so was Ähnliches«, erwiderte Virgil. »Allerdings viel kleiner. Ich möchte, dass du ein bisschen mit Todd Williamson plauderst.«
    »Er hat mich schon ein paarmal auf meinem Handy angerufen, aber ich hab ihn nicht zurückgerufen«, sagte sie.
    »Iss erst mal zu Ende, ich hol mir auch’nen Cheeseburger, dann rufen wir ihn an. Ich hab aufgeschrieben, was du sagen sollst.«
    »Glaubst du, er ist es?«
    »Vielleicht«, sagte Virgil. »Die Beweise scheinen immer mehr zu werden.«
    »Glaubst du denn, dass er es mir gegenüber zugibt?«
    »Schwer zu sagen«, antwortete Virgil. »Vielleicht ist er ja Wachs in den Händen einer schönen Frau …«
    »Yeah, alles klar.« Sie winkte dem Barmann. »Die Rechnung, bitte. Geben Sie sie dem Herrn hier.«

DREIUNDZWANZIG
    Virgil hielt den Hörer vom Nebenanschluss an sein Ohr, hörte es viermal klingeln, dann nahm Williamson ab.
    »Todd, tut mir leid, dass ich erst jetzt zurückrufe, aber ich bin gestern Abend abgestürzt. Sie haben mich angerufen?«
    »Ich wollte Ihnen nur sagen, dass ich gestern Abend mit Richter Solms gesprochen habe, und er hat gesagt, wir sollten beide den DNA-Test in die Wege leiten. Wir können Test-Sets von dem Labor bekommen, mit dem auch das Sheriff-Büro zusammenarbeitet, lassen die Entnahme der Proben von einem Justizangestellten oder einem Deputy bezeugen und schicken sie zum Test ins Labor.

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