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Blinder Hass

Titel: Blinder Hass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Sandford
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Fotos, auf ein merkwürdiges Gerät, das wie ein überdimensionaler Mixer aussah. »Das ist dieser alte Portiboy, erinnerst du dich nicht? Ich bin sicher, dass das bei uns ist.«
    Gerald Johnstone schüttelte den Kopf. »Das glaube ich auch, aber ich kann mich an den Fall nicht erinnern. Wir hatten im Laufe der Jahre Hunderte von Autounfällen, und ich bin einfach … zu alt.«
    Er lügt immer noch, dachte Virgil. »Wann haben Sie umgebaut?«, fragte er.
    »Das war zwischen 1981 und 1982. Ab’82 hatten wir eine völlig neue Ausstattung«, sagte Carol Johnstone. »Wer auch immer die Tote ist, sie muss davor umgekommen sein. Aber den Tisch und den Portiboy gab’s schon sehr lange. Noch vor unserer Zeit.«
     
    »Was ist mit dem Mann im Mond?«, fragte Virgil.
    Er wusste sofort, dass er einen Fehler gemacht hatte. Beide waren ratlos, und das sah man ihnen auch an. »Was meinen Sie damit?«, fragte Carol.
    »Betsy Carol hat was über einen Mann im Mond gesagt. Dass sie den Mann im Mond gesehen hätte. Sie schien zu glauben, dass da eine Verbindung bestehen könnte …«
    Carol schüttelte den Kopf, aber wieder glaubte Virgil, ein Aufblitzen in Geralds Augen zu bemerken. »Sie hat zu mir gesagt: ›Jerry war wegen des Mannes im Mond da. Jerry hat davon gewusst. ‹«
    Carol schüttelte den Kopf, aber Gerald wandte den Blick ab, als er sagte: »Das ist mir ein absolutes Rätsel. Was soll das bedeuten?«
     
    Virgil sah Gerald Johnstone direkt in die Augen. »Wenn Sie sich an irgendetwas erinnern, lassen Sie es mich wissen. Sie haben diesen Mörder als Verrückten bezeichnet, und das ist zweifellos auch so. Halten Sie die Türen verschlossen. Wenn er meint, dass Sie irgendwie in die Sache verstrickt sind, was auch immer es sein mag, besteht für Sie ein gewisses Risiko.«
    »Ich weiß, dass sich das töricht anhören wird«, sagte Carol Johnstone plötzlich.
    »Erzählen Sie’s mir trotzdem«, sagte Virgil.
    »In der Nacht, in der die Gleasons getötet wurden, waren wir nicht zu Hause. Wir sind zweihundertfünfzig Nächte im Jahr hier - wir haben nämlich eine Wohnung in Palm Springs, wo wir den Winter verbringen -, aber in dieser Nacht waren wir nicht hier. Wir haben unsere Tochter in Minneapolis besucht und waren dort im Theater. Als wir am nächsten Tag zurückkamen, war überall auf der Straße Polizei …«
    »Ach, das ist doch Unsinn«, sagte Gerald Johnstone.
    »Ich möchte es aber trotzdem hören«, sagte Virgil.
    Carol nickte. »Jedenfalls haben wir angehalten und von einem der Deputys erfahren, was passiert war. Larry Jensen kam später rüber und hat uns Fragen gestellt, aber wir konnten ihm nichts sagen. Wir sind ja nicht da gewesen. Aber als wir zur Tür kamen, war die Willkommen-Matte verrutscht.«
    »O Carol«, sagte der alte Mann und verdrehte die Augen.
    »Aber sie war verrutscht«, beharrte Carol. »Du weißt doch, wie sehr ich es mag, wenn alles ordentlich ist, und sie lag seitlich von der Tür. Da hab ich geglaubt, dass sie jemand verschoben haben muss. Jedenfalls sind die Gleasons in jener Nacht getötet worden, und wir waren um ein Uhr mittags wieder hier, also … wer hat die Matte verschoben?«
    »Sie glauben also, dass wer auch immer die Gleasons getötet hat …?«
    Sie schauderte. »Der ist hier gewesen. Wir haben Schaltuhren am Licht, damit es so aussieht, als wäre jemand zu Hause. Das Licht geht an und aus … Vielleicht …«
    Virgil sah Johnstone durchdringend an. »Wenn Sie sich an irgendetwas erinnern, sagen Sie mir Bescheid. Wir wollen doch nicht, dass noch jemand ums Leben kommt.«
    »Ich werde gründlich nachdenken«, sagte er.
    »Wenn sich herausstellt, dass Sie mich belügen, könnten Sie den Rest Ihres Lebens im Gefängnis verbringen, als Komplize.«
    »Hey! Er lügt nicht«, brauste Carol auf. »Wir würden alles tun, damit dieses … Monster geschnappt wird.«
    »Ich sag’s ja nur«, murmelte Virgil.
     
    Mit diesen Worten verließ er sie. Interessant, dass Gerald Johnstone log. Er musste herausfinden, woher das Foto stammte, und dann noch mal wiederkommen und Druck auf Johnstone ausüben.
    Als er wieder in seinem Truck saß, dachte er an die Willkommen-Matte, die verschoben worden war, kramte seufzend seine Pistole unter dem Sitz hervor und befestigte sie an seinem Gürtel. Er fuhr über die Schlucht zurück, ging in die Zeitungsredaktion und traf Williamson an, der an seinem Computer saß und schrieb.
    Er blickte auf, als Virgil durch die Tür kam. »Wahnsinnsgeschichte über

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