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Blinder Hunger: Ein Anita Blake Roman (German Edition)

Blinder Hunger: Ein Anita Blake Roman (German Edition)

Titel: Blinder Hunger: Ein Anita Blake Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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Augenblick vorstellen kann. Aber ohne dich einzuschlafen ist im Augenblick die schlechteste Idee überhaupt. Wenn ich jetzt allein bleibe, werde ich depressiv. Die Fahrt zum Club ist vielleicht genau das Richtige für mich.«
    Er zog die Brauen noch mehr zusammen. »Du kannst ihr auch einfach ein Taxi bestellen.«
    »Ronnie und ich haben uns gerade erst wieder versöhnt, nachdem wir uns monatelang nicht grün waren. Ich will sie nicht wieder verlieren.«
    »Ich kann es dir wohl nicht ausreden, wie?«
    »Nein.«
    Darauf lächelte er, obwohl sein Blick skeptisch blieb. »Dann lass uns losfahren.«
    Ich lächelte ihn an. »Danke.«
    »Wofür? Dass ich nicht widerspreche?«
    »Ja.«
    »Aber ich fahre.«
    Ich machte keine Einwände. Ich nahm die Tasche mit den Henkerswerkzeugen mit und außerdem den schwarzen Seesack mit den Waffen. Er enthielt allerhand Schusswaffen, reichlich Munition und Messer und hatte eine handliche Größe.
    Micah machte keine Bemerkung dazu, sondern hielt mir die Türen auf, da ich beide Hände voll hatte. Auf dem Bürgersteig trafen wir auf Nathaniel. Er grinste mir entgegen, bis er meinen Gesichtsausdruck und die Taschen sah. »Was ist los? Was ist passiert?«
    Ich sah Micah an und er mich. »Sie hat einen Hinrichtungsbefehl in der Tasche und darf ihre gesamte Ausrüstung mitnehmen.«
    »Du willst aber nicht auf Vampirjagd mit ihr, oder?«
    Ich seufzte. »Im Augenblick sind wir unterwegs, um Ronnie zu retten. Sie sitzt sternhagelvoll im Incubus Dreams drüben am Fluss. Der Barkeeper hat ihr die Wagenschlüssel abgenommen.«
    Nathaniels Brauen gingen in die Höhe. »Was macht sie in dem Bumslokal?«
    Ich lachte und setzte eine Tasche ab, damit ich ihn umarmen konnte. »Komm mit uns, wir können im Wagen darüber reden. Ich will dort sein, bevor sie etwas Dummes tut.«
    »Du meinst, sich in einem Stripclub betrinken, wo die Stripper noch mehr tun, als sich für Geld ausziehen?«
    Ich riss die Augen auf. »Sag nicht, du meinst …«
    Er zuckte die Achseln. »Das ist ein Gerücht, aber ich glaube dem, der es mir erzählt hat.«
    »Ach du Scheiße.« Ich rannte zum Jeep, denn bezahlter Sex mit einem Stripper erfüllte sämtliche Kriterien, was Louie am Morgen leidtun würde. Diese Art von Rache brachte es meistens mit sich, dass man mehr darunter litt als der, den man damit treffen wollte. Ich warf die Taschen auf den Rücksitz. Micah fuhr und Nathaniel stieg hinten ein. Wir fuhren los, um Ronnie vor einem Schicksal zu bewahren, das schlimmer war als der Tod oder so was in der Art.

71
    D as Incubus Dreams befindet sich in einem freistehenden Gebäude auf einem großen Grundstück zwischen einem fernen Gehölz und einem Kiesparkplatz. Dass es etwas abseits liegt, mag Zufall sein, hat aber auch damit zu tun, dass es der einzige Club auf dieser Seite des Flusses ist, in dem nur Männer strippen. Rings um den Eingang leuchteten grelle Neonlichter. An der Tür hing ein großes Schild mit der Aufschrift: »Hier strippen nur Männer«. Da konnten sich die Betrunkenen noch einmal vergewissern, ob sie das wirklich sehen wollten und nicht etwa in den falschen Club taumelten.
    Wir drei betraten das Foyer oder wie immer man einen Eingangsbereich mit einem leeren Schaukasten und einem Empfangspult nennt. Dahinter stand niemand, und niemand nahm uns die Mäntel ab. Eigentlich war ich die Einzige, die eine Jacke hätte abgeben können. Für Oktober war es mild, und Lykanthropen ist meistens warm. Ich hatte die kurze Lederjacke an, aber hauptsächlich um die Pistole zu verbergen. Falls hier ein Türsteher die ankommenden Gäste überprüfen sollte, so war er gerade nicht da. Wir betraten den Club unbehelligt und unkontrolliert. Schlechte Sicherheitsstandards, null Punkte.
    Klar, vielleicht verließen sie sich darauf, dass man von der lauten Musik ein paar Momente lang betäubt war. Mir dröhnten die Bässe in den Knochen. Ich stand tatsächlich auf dem Podest hinter der Saaltür und versuchte, mich an die verdammte Lautstärke zu gewöhnen. Wer braucht Türsteher, wenn die Musik wie ein Schlag auf den Kopf ist? Bei mir setzten sofort Kopfschmerzen ein, sie waren noch schwach, versprachen aber, richtig fies zu werden. Ich überlegte, wie viel Geld ich bei mir hatte und was ich locker machen müsste, damit der DJ die Musik leiser drehte. Zwanzig Dollar. Aber das wäre billig. Natürlich würde ich den DJ in seiner erhöhten Nische damit beleidigen. Ich versuchte, die Musik zu ignorieren, und blickte in den Saal, ob

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