Blinder Hunger: Ein Anita Blake Roman (German Edition)
»Dann sind wir eigentlich überfällig, meinst du nicht?«
Er schluckte hart und lachte, dann nickte er. »Wir sitzen schon wieder im Wasser; du wirst nicht nass und nicht weit genug sein, damit …« Er griff um meine Hand und drückte sie, legte den Kopf in den Nacken, schloss die Augen und schauderte so heftig, dass das Wasser schwappte. Dann sah er mich an, schob die Hand zwischen meine Beine, tastete und schob einen Finger hinein. Als er einen Finger hinzunahm, ließ ich bebend den Kopf nach hinten sinken. »… der hineinpasst«, flüsterte er.
Als ich wieder sprechen konnte, sagte ich: »Ach, verdammt, dann musst du mich eben nass und weit machen.«
Er stieß die zwei Finger schnell und fest hinein, dass mir die Luft wegblieb. »Ich kann das nicht«, sagte er und hatte dabei diesen Blick – er wusste genau, wie sehr ich ihn wollte und dass ich nicht nein sagen würde. Ich sagte nicht nein, ich sagte ja, immer und immer wieder. Ich sagte ja, bis er mich mit den Fingern und schließlich mit dem Mund so weit geöffnet hatte, dass er in mich stoßen konnte. Es war nass und eng und hart und alles, was ich mir wünschte. Als ich seinen Namen schrie und die Fingernägel über seinen Rücken zog, als er ein letztes Mal in mich stieß, so weit, so tief, dass ich aufschrie und er sich über mir krümmte, von Kerzenschein und Schatten überzogen, als wir die Kerzen zur Seite fegten, dass sie ins Wasser fielen und rauchend erloschen, als all das passierte, sah er zu mir herab mit verschleiertem Blick, das Gesicht schlaff vom Orgasmus.
Keuchend sagte ich: »Wir brauchen den ganzen metaphysischen Quatsch nicht.«
Er fing an zu lachen, und weil er noch in mir war, wand ich mich, weshalb er ihm einen Stoß gab, sodass ich mich wand, weshalb er … Schließlich legte er sich neben mich auf eine kerzenfreie Kachelfläche und lachte. Wir lachten, bis die Müdigkeit an uns zog wie eine Riesenhand. Plötzlich holten mich die letzten vierundzwanzig Stunden ein und ich war erledigt. Schluss, aus, Feierabend.
Wir trockneten uns die Haare. Ich bestand darauf, wenigstens einmal mit dem Öltuch über die Messerklingen zu gehen, die in die Wanne gefallen waren. Micah hob das große Messer und die zwei Pistolen auf, ich holte die Ausrüstungstasche aus dem Wohnzimmer, aber Micah bat mich, sie einfach mit ins Schlafzimmer zu nehmen, anstatt die Waffen in die verschiedenen Safes zu legen. »Für eine Nacht wird das mal okay sein, ganz bestimmt«, sagte er.
Ich musste zugeben, ich hatte auch keine Lust, nach unten zum Munitionssafe zu gehen und dann nach oben zum Gewehrschrank und dann … na, Sie können es sich vorstellen.
Mit mehr Waffen als Kleidern schleppten wir uns zum Bett. Leise stellte ich die Tasche daneben ab. Nathaniel lag zusammengerollt auf der Seite, wie immer, wenn er allein im Bett war. Ich legte die Messer an seiner Seite auf den Nachttisch und versuchte, ganz leise zu sein.
Er machte ein bisschen die Augen auf, sah mich und schloss sie wieder. Dann schlief er weiter. Aber sein Körper reagierte, als ich neben ihn rutschte. Er war so warm, fast heiß wie im Fieber, oder ich war vom Baden und vom Sex auf den Kacheln ausgekühlt. Ich steckte die Browning in das Holster am Betthaupt. Micah legte die Firestar neben sich auf den Nachttisch. Nathaniel entspannte sich an mir und rückte so nah wie möglich an mich heran. Da erst bemerkte ich, dass er ganz nackt war. Sonst ließ ich nur Micah nackt in meinem Bett schlafen, Nathaniel nie. Ich selbst schlief auch nie nackt. Diesmal war mir gar nicht eingefallen, ich müsste mir etwas überziehen. Ich wollte nur noch liegen und zwischen die beiden gekuschelt schlafen. Micah legte sich an meinen Rücken, und ich überließ mich dem Gefühl ihrer Nähe. Micah hatte schon nackt an meinem Rücken geschlafen, aber Nathaniel noch nie. Seit Monaten hatte ich beim Schlafen seinen Hintern an meinem Bauch, aber immer bekleidet, nie Haut an Haut. Ich drückte meine Brüste an seinen warmen Rücken, einen Arm oben neben seinem Kopf, sodass ich seine Haare spürte, den anderen Arm um seine Taille. Im Schlaf zog er meine Hand zu sich heran, und meine Finger streiften eine Region, die ich vorsichtshalber zugedeckt hatte.
»Was ist?«, fragte Micah flüsternd, als spürte er meine Anspannung.
Mit Nathaniels Hand auf meiner berührte ich die seidige Haut am Beginn seiner Leistenbeuge, als sein Atem anzeigte, dass er tiefer in den Schlaf glitt. Ich kuschelte mich dichter an ihn. Mein Atem
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