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Blinder Hunger: Ein Anita Blake Roman (German Edition)

Blinder Hunger: Ein Anita Blake Roman (German Edition)

Titel: Blinder Hunger: Ein Anita Blake Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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strich über seinen Nacken, und er rückte noch ein bisschen dichter heran. »Nichts«, flüsterte ich. »Gar nichts.«
    Micah schob den Arm unter mein Kissen und ein bisschen unter Nathaniels Kissen. Den anderen Arm legte er auf meine und Nathaniels Hüfte. »Ah«, flüsterte er, »kein Schlafanzug.«
    »Nein.«
    »Ist das ein Problem?«, fragte er flüsternd, und sein Atem kitzelte mich im Nacken.
    »Nein«, sagte ich und schob die Nase ein bisschen näher an Nathaniel, damit ich den Duft seines Nackens einatmen konnte.
    »Sicher?«
    »Ja.« Und das stimmte, denn ich es fühlte sich zu richtig an, um falsch zu sein.

82
    D er Polizeieinsatz in der Vampirwohnung sorgte für landesweite Aufregung. Ein zweifelhafter Segen. Es gab Schlagzeilen wie »Wohnung des Todes«, »Polizeirazzia beendet Mordzug der Killervampirbande« oder am beliebtesten »Vampir wird Serienmörder gleich auf Kanal …« Die Berichte waren einander so ähnlich, dass es egal war, welchen Sender man einschaltete. Ich ging ein paar Tage lang nicht ans Telefon. Die Interviewanfragen kamen aus dem In- und Ausland. Ich fragte mich, ob auch nur einer von der Mobile Reserve so viel Aufmerksamkeit bekam. Wenn ja, dann hatte er hoffentlich mehr Freude daran als ich.
    Das Laborergebnis kam und bestätigte meine schlimmste Vermutung. Wir hatten nur drei von den Vampiren getötet, die die ersten beiden Frauen auf dem Gewissen hatten, machte fünf, die noch frei herumliefen. Fünf Serienmörder. Serienmörder hören nicht von selbst auf zu morden. Man muss sie einsperren oder töten.
    Sie hatten St. Louis verlassen, wie zuvor New Orleans und Pittsburgh. In allen drei Städten hatten sie Polizisten getötet. Die Zahl der Opfer belief sich schon auf über zwanzig. Zwischen den Morden in Pittsburgh und New Orleans hatten sie eine Pause von drei Monaten eingelegt, zwischen New Orleans und St. Louis nur eine von zwei Monaten. Die Abstände wurden kürzer. St. Louis war bisher mit der geringsten Opferzahl an Polizisten davongekommen. Wieso hatten wir so viel Glück gehabt? Jean-Claude bekam einen Brief in einer schönen, kalligrafischen Handschrift auf schwerem Pergament mit Wasserzeichen. Er stammte von Vittorios Gwennie:
    An Jean-Claude, Meister von St. Louis
    Ich habe Vittorio verlassen. Sein Wahnsinn hat das für mich ertragbare Maß überstiegen, und ich möchte keinen Anteil mehr daran haben. Ich kann nicht mehr leben wie er. Wenn er mich findet, wird er mich töten. Ich bin mit Myron geflohen, einem Jüngeren aus unserer Schar, und Vittorio wird den Verrat nicht verzeihen. Er sucht sich nun eine andere Stadt für seine Taten aus. Du hast ihn vertrieben, aber er wird ein neues Jagdrevier finden. Sein Wahnsinn wird ihn nicht lange ruhen lassen. Menschen zu töten, die er als verführerisch ansieht, verschafft ihm Erleichterung. Ich habe Deinen Asher einmal an Belles Hof gesehen, nachdem die Kirche ihr Werk an ihm verrichtet hatte, und ich will nur so viel sagen: Vittorio ist nicht so glücklich davongekommen. Er ist kein Mann mehr. Nein, er ist ein Ungeheuer. Das Weihwasser hat zuerst seinen Leib und nun auch seinen Geist zerstört. Was ich einst an ihm geliebt habe, ist nicht mehr.
    Ich hoffe, dass Du das wenige, was Myron und ich für die Polizei tun konnten, hilfreich fandest. Wir haben die Leichen so zurechtgelegt, dass sie eher entdeckt wurden. Mehr konnten wir im Beisein Vittorios nicht tun. Myron war es, der den Polizisten am Leben ließ, damit Du von der Entführung erfährst. Er war auch in der Kirche als unser Spion. Er wusste, dass du die Adresse von Cooper bekommen hast, bevor der starb. Myron hat das niemandem erzählt außer mir. Denn die anderen sind in Vittorios bösem Traum gefangen. Wir haben getan, was wir konnten, um Dir und deinem Diener zu helfen. Bitte glaub es mir. Falls wir am Leben bleiben, wirst Du wieder von mir hören. Ich rechne jedoch damit, dass Vittorio uns noch vor Jahresende aufspürt. Aber für manchen ist ein kurzes gutes Leben besser als ein langes voller Übeltaten.
    Deine sehr ergebene
    Gwen
    Der Brief löste einige Rätsel, ließ aber die größte Frage unbeantwortet. Wo hielt sich Vittorio jetzt auf? Wie lange würde es dauern, bis er eine andere Stadt heimsuchte? Ich war ein Federal Marshal und würde den nächsten Fall zu sehen bekommen, wenn ich wollte oder wenn der dort ansässige Vampirjäger mich hinzuzog. Denis-Luc St. John liegt noch im Krankenhaus in New Orleans. Ich habe mit ihm telefoniert und erzählt, was

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