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Blinder Hunger: Ein Anita Blake Roman (German Edition)

Blinder Hunger: Ein Anita Blake Roman (German Edition)

Titel: Blinder Hunger: Ein Anita Blake Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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Anita. Ich weiß jetzt, dass ich das, was ich mir wünsche, mit dir nicht haben kann.« Er streckte die Arme nach mir aus, aber dann ballte er die Fäuste. »Aber ich vermisse dich. Nicht nur den Sex. Ich vermisse deinen Geruch auf dem Kopfkissen, auf meiner Haut. Ich muss dich um Verzeihung bitten. Als das alles in Tennessee passiert ist, habe ich zuerst meinem Tier, dann dir die Schuld gegeben. Sechs Wochen Therapie waren nötig, bis ich begriffen habe, dass ich auf dich sauer war, weil du meine Mutter und meinen Bruder gerettet hast und nicht ich.«
    »Du hättest dein Leben für sie gegeben«, wandte ich ein.
    »Ja, und dann wären wir jetzt alle tot.« Ich sah die Qual in seinen Augen. Das war die Sorte, die einen verschlingt und wieder ausspuckt. »Du hast entsetzliche Dinge getan, Anita, ganz entsetzliche Dinge, um noch rechtzeitig herauszufinden, wo sie versteckt waren. Ich hätte das nicht tun können. Ich hätte es in meinem Beisein auch keinen anderen tun lassen. Mir setzte nicht nur zu, dass du und nicht ich sie gerettet hatte. Sondern nachdem ich das alles erfahren hatte, wurde mir klar, dass, wäre ich bei dir gewesen, sie beide umgekommen wären. Meine Mutter und Daniel wären ums Leben gekommen, weil ich dich nicht hätte tun lassen, was nötig war, um sie zu retten.«
    Ich sah ihn lediglich an, denn mir fiel nichts Gutes ein, das ich hätte sagen können. Ich war nicht stolz darauf, was ich in Tennessee getan hatte, jedenfalls nicht auf alles. Aber ich bedauerte es auch nicht, denn ich hatte damit Charlotte und Daniel gerettet. Ich hätte wenn nötig noch Schlimmeres getan. Ich bedauerte einzig, dass ich nicht rechtzeitig gekommen war, um sie vor Vergewaltigung und Folter zu bewahren. Das würde mich bis ins Grab verfolgen, denn ich hatte Charlotte in ihrer Küche in Tränen ausbrechen sehen. Sie sagte immer wieder: Ich weiß nicht, warum ich weine. Das ist doch albern. Es war nicht albern, und ich empfahl ihr damals einen guten Therapeuten, den ich kannte und den ich gewöhnlich Leuten empfahl, die der Kirche des Ewigen Lebens beitreten wollten, als ewiges Mitglied.
    »Du bist der Bölverkr meines Rudels, der Übelwirker, der das tut, was der Ulfric nicht tun will oder kann. Raina war es für Markus.«
    »Ja«, sagte ich. Sie sehen, ich konnte noch sprechen. Ich wusste nur nichts Gutes zu sagen.
    »Ich will den weißen Gartenzaun, Anita, und ich weiß, dass du ihn nicht willst.«
    »Es ist nicht so, dass ich ihn nicht will, Richard, es ist nur zu spät für mich. Mein Leben passt nicht mehr in dieses Bild.«
    Er nickte. »Ich weiß, und meins vielleicht auch nicht mehr. Aber ich will es versuchen. Es gibt Ulfrics, die eine Frau und Familie fernab des Rudels haben. Ich habe versucht, eine neue Lupa für das Rudel zu finden, aber keine reicht an dich heran. Keine ist wie du.«
    Ich wusste schon wieder nicht, was ich sagen sollte, also sagte ich nichts. Ich komme selten in Schwierigkeiten, wenn ich den Mund halte.
    »Der Grund, warum du heute die Kontrolle über dein Tier verloren hast, liegt meiner Ansicht nach darin, dass du zu viel Zeit mit nur einer Tierart verbringst. Ich meine, wenn du persönlichen Kontakt mit anderen hättest, würde dein Tier wieder gestaltloser werden, metaphysischer. Ich möchte deine Erlaubnis, dir ein paar Wölfe zum Übernachten zu schicken.«
    »Richard –«
    »Ich meine nicht, dass du sie vögeln sollst. Sie sollen nur bei dir schlafen. Oder nimm ein paar Werratten bei dir auf, such dir irgendein Tier aus. Wenn deine Macht immerzu nur Leoparden berührt, hält sie sich mehr und mehr für einen Leoparden.«
    »Und du bist einer der Wölfe, die auf einen Sprung bei mir reinschauen?« Ich konnte es nicht verhindern, ironisch und unglücklich zu klingen.
    »Ich meine es nicht unverbindlich, Anita. Ich möchte, dass du unsere Lupa bist. Bring die Leoparden mit. Sie können mit uns bei Vollmond jagen.«
    »Wenn ich deine Lupa werde, was heißt das? Was ändert sich?«
    »Wir sind ein Paar innerhalb der Lykanthropengemeinschaft. Du wirst mehr Kontakt mit meinen Wölfen haben, nicht nur in Krisensituationen. Micah hat sich wirklich ein Bein ausgerissen, um allen zu helfen. Wir brauchen mindestens noch einen, der Vollzeit an der Hotline arbeitet. Er laugt sich völlig aus.«
    »Ich wusste nicht, dass du das so genau verfolgst.«
    »Ich gebe mir Mühe, Anita. Ich möchte es sehen, wie es ist, nicht wie ich es gern hätte. Ich könnte dich nicht teilen, wie Micah dich mit

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