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Blinder Hunger: Ein Anita Blake Roman (German Edition)

Blinder Hunger: Ein Anita Blake Roman (German Edition)

Titel: Blinder Hunger: Ein Anita Blake Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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Blick, der sagte: Bitte, ma petite, verdirb es nicht.
    »Kein viertes Zeichen«, sagte ich.
    »Einverstanden«, sagte Jean-Claude.
    »Vorerst«, sagte Richard.
    Ich sah ihn fragend an.
    »Im Augenblick erscheint vieles wie eine gute Idee. Nein, zieh nicht die Brauen zusammen, Anita. Wenn ein bisschen Vampirzauber reicht, um mir die schlimmste Angst zu nehmen, bin ich ganz dafür. Der wirkt besser als die Pillen, die der Arzt mir gegeben hat.«
    »Bei Lykanthropen ist der Stoffwechsel so schnell, dass medizinische Wirkstoffe nicht lange genug im Körper bleiben, um zu helfen.«
    »Ich weiß«, sagte Richard und hob den Kopf ein wenig an, sodass er direkt an Jean-Claudes nacktem Hintern lag. Wahrscheinlich war es ganz gut, dass er Jean-Claude nicht sehen konnte, als seine Haarmähne dessen Haut berührte. Hätte ihm nicht gefallen, dass ein Mann seinetwegen diesen Gesichtsausdruck bekam.
    »Komm, ma petite, lass uns endlich ein echtes Triumvirat bilden. Sei Richards Lupa, nicht bloß nominell. Führe dein Leben so weiter, aber erlaube Richard ab und zu einen Besuch.«
    »Während er unter der weiblichen Bevölkerung weiter nach seiner Traumfrau sucht.«
    »Du hast deine Männer, und er wird seine Frau haben. Das ist nur gerecht, ma petite.«
    Ich war mir nicht sicher, was ich von dieser Gerechtigkeit hielt. »Ich weiß nicht, was ich von all dem halten soll. Einiges finde ich gut, bei anderem bin ich mir nicht sicher, ob ich damit leben kann.«
    »Wir können es nur versuchen«, sagte Jean-Claude.
    Richard hielt mir die Hand hin. »Anita, bitte, bitte. Wenn du gehst, werde ich nicht bleiben, das weißt du. Du konntest Jean-Claude näher an dich heranlassen, ohne dass ich dabei war, um es abzufedern, aber du musst mir helfen.« Er kam auf die Knie und hielt mir weiter die Hand entgegen. »Bitte, Anita, ich verspreche, nicht davonzulaufen, egal, wie finster meine Fantasien werden.«
    »Nur Sättigung für Jean-Claude und ein bisschen Fummelei?«, fragte ich unwillkürlich misstrauisch.
    Richard drehte den Kopf, und er und Jean-Claude hatten einen Moment männlichen Einverständnisses. Ihre Blicke sagten deutlich, dass ihnen etwas anderes vorschwebte. »Wenn das alles ist, was du von uns möchtest, können wir uns zurückhalten«, sagte Jean-Claude vorsichtig.
    Ich schloss die Augen. War das alles, was ich von ihnen wollte? Nein. War das alles, was ich im Augenblick verkraften konnte? Vielleicht. Es war ein wundervolles Angebot. Es schien, als könnte es die meisten Probleme beheben, die uns mit der neuen Macht entstanden waren. Warum war ich dann so zögerlich? »Weißt du, eine Frau zu finden, die damit einverstanden ist, dass du mit anderen schläfst, wird nicht leicht sein.«
    »Nichts ist leicht, was es wert ist, getan zu werden«, erwiderte Richard, »und vielleicht werde ich ja feststellen, dass der weiße Gartenzaun doch nichts für mich ist. Aber was ich jetzt will, in diesem Augenblick, das weiß ich genau: Ich will dich.«
    Viele Frauen wären jetzt zu ihm gelaufen, hätten die Arme um seinen Hals geschlungen und etwas gesagt wie »Oh Richard«, aber so eine war ich nicht. Ich dachte bloß, wenn das mit Clair als Bumsfreundin geklappt hätte, wäre er jetzt nicht hier. Dann würde er mich jetzt nicht wollen. Ich warf das Handtuch hin und schüttelte den Kopf. »Ich bin mir nicht sicher, ob das eine gute Idee ist.«
    »Ich auch nicht.« Richard streckte noch immer die Hand nach mir aus.
    »Warum sollen wir es dann wieder tun?«
    »Weil wir es möchten.«
    »Scheint mir kein ausreichender Grund zu sein.« Trotzdem ging ich ganz langsam auf das Bett zu.
    »Weil ich in deiner Nähe an nichts anderes denken kann als an den Duft deiner Haut und deine Haare auf meinem Kissen, die sich bauschen wie schwarzer Schaum. Und weil ich noch genau weiß, wie sich dein Körper an mir anfühlt. Ich muss mich dir gegenüber wie ein Arschloch benehmen, damit ich nicht vor dir auf die Knie falle und dich anflehe, mich zurückzunehmen, damit ich dir nicht sage, dass ich nicht dich verabscheut habe, sondern mich und dass es mir leidtut, es an dir ausgelassen zu haben. Ich bedaure das mehr, als ich sagen kann. Du dagegen hattest den Mut, dir ein Leben zu schaffen, das für dich funktioniert, unabhängig davon, wie weit es von deinem ursprünglichen Traum entfernt ist. Hilf mir, den Mut zu haben, das Gleiche zu tun, Anita. Hilf mir zu sein, wer ich bin.« Er streckte die Arme ein bisschen weiter aus, seine Finger streiften meine. Ich

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