Blinder Hunger: Ein Anita Blake Roman (German Edition)
nass?«, fragte Jean-Claude.
Richard schoss ihm einen unfreundlichen Blick zu. »Ja.«
»Dann wirst du ihr nicht wehtun.«
»Du hast selbst gesagt, Jean-Claude, dass du nicht so gut ausgestattet bist. Du kannst nicht wissen, was ihr wehtut.«
Ich gab Richard einen Klaps auf die Schulter, weil ich an sein Gesicht nicht heranreichte, und bekam einen Blick, in dem die Wut lauerte. »Ich bin nicht Clair. Ich will dich, Richard. Ich will dich in mir, bitte, Richard, bitte. Hör nicht auf, bitte, hör nicht auf.«
Er blickte mich an, und sein Gesichtsausdruck war sehr männlich und zugleich sehr Richard. Ich betrachtete ihn, spürte, wie sehr er in mich hineinstoßen wollte, doch sein altes Ich hatte Angst, nicht Angst, mir wehzutun, sondern Angst, den gleichen Ausdruck zu sehen wie bei Clair. Ich schmeckte seine Angst auf der Zunge, fühlte seinen Puls beschleunigen, aber nicht vor Erregung, sondern vor Angst. Vor Angst, Clair könnte recht haben, er könnte doch ein Tier sein. Hätte ich sie in dem Moment ohrfeigen können, hätte ich es vielleicht getan. Solche emotionale Scheiße war das Letzte, was Richard brauchte.
»Wenn du es nicht tust, mon ami, dann lass mich saugen, damit wir es zu Ende bringen können.«
»Ich bin nicht dein Freund«, erwiderte Richard, und sein Zorn brannte mir auf der Haut. Es tat nicht so weh wie zuvor, und das war Jean-Claudes Werk. Er nahm Richards Macht die Schärfe oder gab dem Schmerzhaften etwas Erregendes. Anstatt wie beißende Flammen ging es mir wie heißes Öl über die Haut; was sollte ich dagegen sagen?
»Dann sei mein Feind«, sagte Jean-Claude. »Einer von uns beiden muss es zu Ende bringen. Wenn du es nicht willst, musst du mir helfen, und ich werde es tun.«
Ich setzte mich auf, und dafür war er nicht weit genug drin, sodass er herausrutschte. Der Druck kam mit Wucht zurück. Jean-Claude packte meine Haare, zog meinen Kopf nach hinten und küsste mich, hart, tief, fordernd. Ich schmolz in den Kuss, überließ ihm meinen Mund, mein Gesicht seiner Hand, meinen Kopf der Hand, die mich an den Haaren festhielt. Die Hand an meiner Wange glitt an meinem Hals hinab und über die Schulter, um meine Brüste zu streicheln. Er bog mich nach hinten an seinen Körper heran, und ich verstand. Seine Macht lag in der Verführung. Er knüpfte eine tiefere Bindung, mit Sex als Fundament. Jede Berührung, jede Liebkosung, jedes Eindringen war ein weiterer Stein für unseren Schutzwall. Ich hätte gegen die Wahl des Baumaterials argumentiert, aber er war hier der Meister, nicht ich.
Jean-Claude strich über die Front meines Körpers, umfasste meine Brüste, drückte sie zwischen den Händen, drücke sie kräftig, bis ich scharf den Atem einsog und stöhnte. »Du wirst ihr nicht wehtun, Richard.«
Richard hatte sich nicht zurückgezogen. Er saß in unveränderter Haltung zwischen meinen Knien und hätte sich an dem Vorspiel beteiligen können, tat aber nichts.
Ich strich mit der Hand über ihn; er war nicht mehr so hart wie vorher. Ich schloss die Finger darum, packte ihn hart und entlockte Richard ein leises Stöhnen. »Ich will ihn«, ich drückte ihn erneut und sah seinen Blick unscharf werden, »in mir haben.«
Ich spürte, was er wollte, aber seine Ängste hielten ihn fester umschlungen als eine Geliebte. Ich ließ ihn los. Mit einem Schrei drehte ich mich zu Jean-Claude, plötzlich halb verrückt vor Verlangen. Dem Verlangen, jemanden in mir zu spüren. Jean-Claude konnte das nicht erfüllen, aber es gab etwas, das ich für meine Befriedigung tun konnte. Ich kehrte Richard den Rücken zu und küsste Jean-Claude auf den Mund. Aber das war es nicht, was ich wollte. Er ging in den Kniestand, als wüsste er, was ich vorhatte.
Ich leckte an seinem Körper entlang abwärts, zugleich führte er mich mit der Hand an meinem Rücken zu ihm. Er war so klein, so locker, fühlte sich wunderbar an. Ich saugte ihn ein, schob ihn mit der Zunge im Mund hin und her. Ihn konnte ich kampflos genießen, wie ich wollte. Ich saugte daran, hart und schnell, bis Jean-Claude aufschrie, griff um die locker hängenden Hoden und hob sie an, um sie behutsam in den Mund zu ziehen. Es war schwierig, alles zusammen aufzunehmen; obwohl so klein, war kaum genug Raum dafür. Ich musste sehr behutsam, sehr vorsichtig sein, um diese zarten Körperteile nicht zu quetschen. Als nähme ich eine unschätzbare Kostbarkeit zwischen die Zähne. Sowie ich den Drang spürte, zuzubeißen, ließ ich sie herausgleiten. Aber
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