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Blinder Passagier

Blinder Passagier

Titel: Blinder Passagier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Cornwell
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er meine beleidigenden Worte nicht gehört.
    »Morgen früh fliegen Marino und ich nach Hause.« »Bitte setzen Sie sich.«
    »Sie kennen also Diane Bray? Ist das ihr großes Finale? Mich in einem französischen Gefängnis verschwinden zu lassen?«
    »Bitte setzen Sie sich«, sagte er noch einmal Widerstrebend setzte ich mich »Wenn Sie etwas tun, worum Dr. Stvan Sie bittet, und Sie werden gefasst, werden wir einschreiten«, sagte er »Genauso wie bei der Sache, von der ich wusste, dass Marino sie in seinem Koffer hatte.«
    »Und das soll ich glauben?«, fragte ich »Französische Polizisten mit Maschinengewehren nehmen mich am Flughafen fest, und ich soll sagen Ist schon m Ordnung ich bin in geheimer Mission für Interpol unterwegs.«
    »Wir bringen nur Sie und Dr. Stvan zusammen, mehr tun wir nicht.«
    »Quatsch Ich weiß genau, was Sie tun Und wenn ich Schwierigkeiten kriege, werdet ihr euch verhalten wie jeder andere Geheimdienst auf der Welt. Ihr werdet sagen, dass ihr mich nicht kennt.«
    »Das würde ich nie sagen.«
    Er sah mich an In dem Raum war es so heiß, dass ich dringend an die frische Luft wollte »Kay, so etwas würden wir nie sagen Senator Lord würde so etwas nie sagen Bitte, vertrauen Sie mir.«
    »Das tue ich nicht.«
    »Wann möchten Sie nach Pans zurückkehren?«
    Ich musste eine Denkpause einlegen. Ich war fürchterlich durcheinander und wütend.
    »Wir haben Plätze für den Zug am Spätnachmittag reserviert«, sagte er »Aber wenn Sie über Nacht bleiben wollen, kenne ich ein wunderbares kleines Hotel in der Rue du Boeuf. Es heißt La Tour Rose. Es würde Ihnen gefallen.«
    »Nein, danke«, sagte ich.
    Er seufzte, stand auf und nahm unsere beiden Tabletts.
    »Wo ist Marino?« Mir fiel erst jetzt auf, dass er schon eine ganze Weile verschwunden war.
    »Das frage ich mich auch«, sagte Talley, während wir durch die Cafeteria gingen. »Ich glaube nicht, dass er mich mag.«
    »Das ist die brillanteste Schlussfolgerung, die Sie heute gezogen haben.«, sagte ich.
    »Ich glaube, er mag es nicht, wenn ein anderer Mann nett zu Ihnen ist.«
    Ich wusste nicht, was ich darauf sagen sollte.
    Er schob die Tabletts in ein dafür vorgesehenes Gestell.
    »Werden Sie sie anrufen?« Talley war unerbittlich »Bitte.«
    Er stand völlig reglos mitten in der Cafeteria und berührte meine Schulter, auf eine nahezu jungenhafte Weise.
    »Ich kann nur hoffen, dass Dr. Stvan noch immer Englisch spricht«, sagte ich.

35
    Als ich Dr. Stvan anrief, wusste sie sofort, wer ich war, was Talleys Auskünfte bestätigte. Sie hatte meinen Anruf erwartet und wollte mich treffen.
    »Morgen Nachmittag unterrichte ich an der Universität«, sagte sie in einem Englisch, das etwas ungeübt klang. »Aber morgen Vormittag könnten Sie vorbeikommen. Ich werde um acht im Leichenschauhaus sein.«
    »Ist es Ihnen um viertel nach acht recht?«
    »Natürlich. Gibt es etwas, was ich für Sie tun kann, solange Sie in Paris sind?«, fragte sie in einem Tonfall, der nahe legte, dass andere ihr zuhörten.
    »Mich würde interessieren, wie die Gerichtsmedizin in Frankreich arbeitet«, folgte ich ihrem Hinweis.
    »Bisweilen nicht sehr gut«, erwiderte sie. »Wir sind in der Nähe des Gare de Lyon, an der Ecke des Quai de la Rapee. Wenn Sie selbst fahren, können Sie hinter dem Gebäude parken, wo die Leichen eingeliefert werden. Ansonsten nehmen Sie den Vordereingang.«
    Talley blickte von den Zetteln mit Telefonnachrichten auf, die er studierte. »Danke«, sagte er, als ich auflegte.
    »Wo meinen Sie, dass Marino abgeblieben ist?«, fragte ich.
    Ich wurde nervös. Ich traute Marino nicht, wenn er allein unterwegs war. Zweifellos warf er irgendjemandem Beleidigungen an den Kopf.
    »Es gibt nicht viele Orte, an denen er sich aufhalten kann«, sagte Talley.
    Wir fanden ihn unten in der Lobby, wo er griesgrämig neben einer Topfpalme saß. Wie es schien, war er durch zu viele Türen gegangen und hatte sich schließlich ausgeschlossen. Es war ihm nichts anderes übrig geblieben, als mit dem Aufzug ins Erdgeschoss zu fahren, wo er sich nicht die Mühe machte, die Sicherheitskräfte um Hilfe zu bitten.
    Seit langem hatte ich ihn nicht mehr so mürrisch erlebt, und auf dem Rückweg nach Paris war er so schlecht gelaunt, dass ich mich schließlich von ihm weg setzte und ihm den Rücken zukehrte. Ich schloss die Augen und döste. Irgendwann ging ich in den Speisewagen und kaufte ein Pepsi, ohne ihn zu fragen, ob er auch etwas wollte. Ich kaufte mir eine

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