Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blinder Rausch - Thriller

Blinder Rausch - Thriller

Titel: Blinder Rausch - Thriller
Autoren: Random House
Vom Netzwerk:
beugte sich über sie und …
    Die Tür ihres Zimmers flog auf. Mona krähte: »Komm, wir beide haben heute Küchendienst!« »Gerne doch«, hauchte Leonie und schwebte an ihrer verblüfften Schwester vorbei zur Spülmaschine. Sie kniff der Kleinen neckend in die Seite und war riesig froh, dass heute alles so gut ausgegangen war.

    Am Sonntagnachmittag stand Leonie vor Mettners Wohnungstür und wartete darauf, dass ihr nach dem Klingeln endlich geöffnet wurde. Zunächst tat sich nichts. Dann wurde die Tür mit Schwung aufgezogen. Vor ihr stand Niklas in Bademantel und Taucherbrille, eingehüllt in verbrannt riechende Schwaden, die aus der Küche herüberzogen. Leonie drängte sich an ihm vorbei, zog die Pfanne von der Herdplatte, schaltete diese ab und öffnete das Fenster. »Was machst du da?«, fragte sie in das Tauchergesicht. Seine Antwort kam näselnd: »Ich schäle und brate Zwiebeln.« Leonie schaute auf ein Brett neben dem Herd, auf dem sich eine unregelmäßig zerstückelte Zwiebel befand. »Die in der Pfanne sind schon ganz schwarz. Das weiß ja selbst ich, dass du die Platte bei so was nicht auf die höchste Stufe stellen darfst«, bemerkte sie und musterte ihn grinsend. »Und? Nützt die Taucherbrille gegen das Augentränen was?«
    »Schon«, sagte er.
    »Und wozu der Bademantel?«
    »Den hab ich mir schnell übergezogen, als es geklingelt hat. Die Klamotten stinken sonst immer so nach Küche und es reicht, wenn man einmal die Woche wäscht«, antwortete er. Leonies Blick fiel auf einen Teller mit Hackfleisch. Durch das offene Fenster waren einige Brummer hereingekommen und tummelten sich darauf.
    Niklas begann zu erklären: »Papklo und Marianne sind heute Abend hier und ich will sie mit einem Abendessen überraschen. Spaghetti Bolognese, damit er sich wie zu Hause bei Mama fühlen kann und merkt, dass es keine gute Idee ist, so ein Wunderkind wie mich aufs Internat zu verbannen«
    »Ist Pablo nicht eher ein spanischer Name?«
    »Nicht italienisch?«
    »Nö, glaub nich«, sagte Leonie. »Hättest du mal besser Paella gemacht.«
    »Kann ich nicht«, entgegnete er.
    Sie hatte inzwischen die frischen Zwiebeln in die Pfanne zu den verbrannten geschüttet und löste mit dem Pfannenwender die schwarzen Krusten. Dann schaltete sie die Platte auf mittlerer Stufe ein und stellte die Pfanne darauf. »Müsste da nicht langsam mal das Fleisch kommen?«, fragte Niklas. »Glaub schon, schütt einfach rein«, antwortete Leonie. Niklas wedelte die Fliegen weg und kippte den Teller über der Pfanne aus. Der Fleischsaft bruzzelte zischend im heißen Fett und verströmte einen unangenehmen Geruch. Niklas rümpfte die Nase. »Kochst du öfter?«, fragte er sie. »Nicht so oft«, antwortete Leonie. »Ich auch nicht so oft«, erklärte er und sah misstrauisch auf den Fleischfladen, unter dem glasige und verbrannte Zwiebeln schmurgelten. Leonie zerteilte das Fleisch und versuchte, es mit den Zwiebeln zu mischen. »Sieht irgendwie nicht so nach einer Soße aus«, bemerkte Niklas. »Vielleicht noch Wasser?«, schlug Leonie vor. Niklas nickte. »Aber doch nicht aus der Leitung!« Er suchte die Getränkekästen durch, die neben der Tür standen. Mineralwasser war aus. Er fand eine Flasche Orangenlimonade und goss die Hälfte davon zischend in die Pfanne. »Manche Köche gießen ja auch Wein dran«, erklärte er. »Da kann man bestimmt auch Limo nehmen.« Leonie betrachtete skeptisch die gelbliche Brühe, in der graue Hackfleischklößchen mit Zwiebelstücken in allen Schattierungen zwischen glasig weiß über braun bis schwarz schwammen. »Beim Italiener ist die Soße mehr rot«, stellte Leonie fest. Niklas nickte bestätigend und goss noch eine halbe Flasche Ketchup dazu. »So sieht es doch schon ganz gut aus«, sagte er und stellte die Herdplatte ab. »Erst nachher, wenn sie da sind, koch ich die Nudeln, damit sie schön al dente sind«, erklärte er.
    »Uiiii«, kicherte sie mit gespielter Bewunderung »al dente! Was heißt das auf Spanisch?«
    »Warum bist du eigentlich hier?«, war seine Gegenfrage.
    »Um mich bei dir noch einmal für alles zu bedanken?«
    »Hab doch schon gesagt, dass das klargeht!«, antwortete er. »Haben die Kleinen dicht gehalten?« Leonie nickte. »Auch wegen Frederik wollte ich mich bei dir bedanken«, schob sie nach.
    »Ah, hat er angebissen?«
    »Ja, schon am Freitagabend.«
    »Gratuliere!«
    »Hattest du ihn Freitagnachmittag gleich angerufen?«
    »Hhm.«
    »Danke, das war super von
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher