Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blinder Rausch - Thriller

Blinder Rausch - Thriller

Titel: Blinder Rausch - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Random House
Vom Netzwerk:
Eltern klären, ich möchte nicht, dass …«
    »Oh, Marianne«, stöhnte Niklas auf. »Jetzt sing bitte keine Arien! Wir wissen schon, was wir tun, aber es ist wirklich so, dass Leonie nur kurz hier war und nicht das abgelaufen ist, was du dir gerade denkst!« Leonie nickte bestätigend, sprang auf, verabschiedete sich hastig und verschwand.

    »Das ist bestimmt praktischer als vorher«, hatte Mama gesagt. Ihre kleine Schwester Mona hatte zu bedenken gegeben, dass so eine kinnlange Pagenkopf-Frisur nicht für sie in Frage käme, weil man da laufend den gut sichtbaren Hals waschen müsste. »Das macht dich um zehn Jahre jünger«, hatte Denise bittersüß geflötet und Niklas hatte gefragt: »Unter welchen Rasenmäher bist du denn gekommen?« Aber viel, viel wichtiger war, was Fred zu ihr in einer großen Pause gesagt hatte. Sie war ganz mutig zu ihm gegangen, hatte ihn angesprochen und sich für die Einladung bedankt. Sie käme gern. »Hey, du bist ja Leonie!«, hatte er erstaunt festgestellt. »Ich hätte dich beinahe nicht erkannt!« »Gefällt es dir?«, hatte sie gefragt. »Rattenscharf!«, war seine Antwort und die Jungs, die um ihn herumstanden, nickten bestätigend. Wie auf einem zartrosa Wolkenteppich war Leonie davongeschwebt.
    Während der ganzen Schulwoche hatte sie die öden Unterrichtsstunden damit verbracht, sich auszumalen, wie der Freitagabend ablaufen würde. Sie träumte davon, am Samstag irgendwann aufzuwachen und zu wissen: Ich bin seine OL .
    Nach der Schule hatte sie ihm regelmäßig geschrieben und den Nachmittag damit verbracht, sehnsüchtig auf Antwort zu warten. Leider war die immer belanglos und kurz ausgefallen. Mehr zu erwarten hatten mit Sicherheit seine vbfs, zu denen sie leider noch nicht gehörte, Denise aber zu Leonies Trost auch nicht. Aus der langen Liste seiner vbfs waren ihr nur Jens, Marcel und Benjamin bekannt. Benjamin? Wieso eigentlich der?
    Irgendwann hatte dann endlich die Schulglocke nach der letzten Stunde des ersehnten Freitags geläutet. Leonie stand vor dem großen Spiegel an ihrem Kleiderschrank und kämmte die Strähnen des langen Ponys zurecht. Hanna lag hinter ihr auf dem Bett und las die letzten Ausgaben einer Jugendzeitschrift, die sie zu Hause nicht lesen durfte. Sie verschlang gerade eine Foto-Love-Story.
    »Kannst du dir vorstellen, warum ausgerechnet Benjamin ein vbf von Fred ist?«, fragte Leonie in den Spiegel hinein. Hanna zuckte die Schultern. »Seit der in der 10c ist, haben sogar Oli und Andy von ihm abgelassen. Ich glaub, es geht ihm echt besser da.«
    »Aber stinken tut der immer noch wie ein nasser Fuchs. Dass Jungs das nicht merken«, sinnierte Leonie.
    »Mir hat der immer leidgetan. Es war schon gemein von Oli, den immer so hochzunehmen«, meinte Hanna. »Aber geholfen hast du ihm auch nicht«, wandte Leonie ein.
    »Du auch nicht!«, gab Hanna zurück und blätterte um. Sie vertiefte sich in den Anblick der Aktfotos des Girls und des Boys der Woche. Leonie zupfte an dem engen Minirock, um ihn etwas mehr über den Po zu ziehen und rückte den breiten Gürtel zurecht, der ihre schmale Taille umspannte. »Trägerhemdchen oder Bluse dazu?«, fragte sie. Hanna blickte auf. Ihre Wangen brannten rot. Sie blätterte schnell weiter zu den Leserbriefen und meinte dann: »Passt doch beides gut!« Leonie entschied sich für das eng anliegende Trägerhemdchen und stopfte noch einige Papiertücher in einen BH, den sie aus der Schublade ihrer Mutter stibitzt hatte. »Schau mal«, meinte sie und drehte sich zu ihrer Freundin um. Die musterte Leonie mit neidvollem Erstaunen: »Hey, wo hast du auf einmal so viel Oberweite her?« Leonie grinste: »Kleine Schnell-OP«, und Hanna kommentierte: »Na, dann musst du hoffen, dass dich heute keiner auspackt!« Leonie ließ sich zu ihr auf das Bett plumpsen. »Also, Hanna! Eine solche Bemerkung hätte ich jetzt nicht von dir erwartet. Ich glaube, du liest die falschen Sachen!«, tadelte Leonie mit gespieltem Ernst.
    Sie riss Hanna das Heft aus der Hand und las laut vor: »Corinna (13) mag keine Zungenküsse von ihrem Freund. Sie hat Angst, frigide zu sein. Oder hier, hihi: Justin, 16, kommt immer zu früh. Was kann er dagegen tun? Oder hier: Nancy (14) hat ihrer Freundin genau erzählt, wie es beim ersten Mal mit Marvin war. Jetzt ist Marvin total sauer auf sie. Was kann sie machen?« Hanna schüttelte den Kopf. »Dass die jede Woche so viele Leute finden, die denen was über ihren Sex schreiben. Ich käme nie auf die Idee,

Weitere Kostenlose Bücher