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Blinder Rausch - Thriller

Blinder Rausch - Thriller

Titel: Blinder Rausch - Thriller
Autoren: Random House
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Hanna eine Kusshand zu: »Weil du meine vvbf bist!« Hanna zuckte zurück, als sei sie von dem Flugkuss hart getroffen worden. Leonie war bereits dabei, sich aus den Kleidern zu schälen und alles in einer großen Sporttasche zu verstauen. Dann schlüpfte sie in Jeans, Hemd und Turnschuhe.
    In diesem unverfänglichen Aufzug nahm ihr die Mutter ab, dass sie heute bei Freundin Hanna übernachten würde. »Vergiss nicht, dich bei Hannas Eltern zu bedanken und hilf mit beim Tischabräumen!« »Klar, doch Mama, ich mach dir keine Schande«, versicherte Leonie und hauchte ihrer Mutter einen Abschiedskuss auf die Wange.

    Die orangefarbenen Basketbälle prallten aus allen Richtungen auf den metallenen Ring oder glitten mit einem schmatzenden Geräusch durch das enge, nach unten offene Netz. Für einen Basketballspieler war das Musik in den Ohren, da es einen Treffer und damit mindestens zwei Spielpunkte signalisierte. Niklas und Sercan standen wie ihre Mitspieler in einem Halbkreis um den Korb und übten ihre Würfe. »Einschießen« nannten sie diese Prozedur vor dem Spiel. Auf der anderen Seite des Feldes war die Gegenmannschaft damit beschäftigt mit hohem Tempo in Richtung des Korbes zu laufen und zugespielte Bälle im Korb zu versenken. Der Trainer kam zum Spielfeldrand und klatschte in die Hände. »Go, go, Männer!«, rief er. »Steht nicht nur so rum, kommt, ich will von euch auch ein paar Power Lay-ups sehen.« Sofort setzten sich Niklas und Sercan in Bewegung und spielten sich dabei gegenseitig den Ball zu. Sercans Schuss auf den Korb prallte in hohem Bogen ab, doch Niklas sprang voller Kraft hinauf, seine Handflächen reichten über den Ring und er tippte den Ball sanft ins Netz. Sercan klatschte Beifall und hielt Niklas die Hand zum Einschlagen hin. Beide lachten einander zu. Als Niklas Blick zufällig zum Spielfeldrand glitt, erstarrte seine Miene. Gerade hatten zwei Mädchen die Turnhalle betreten und erkletterten die kleine Zuschauertribüne. Das eine Mädchen war klein und zierlich mit langem schwarzem Haar, das sich in sanften Wellen um ihr zartes, blasses Gesichtchen schmiegte, wodurch die grellrot geschminkten Lippen besonders hervorstachen. Niklas kannte sie. Es war Merve, Sercans Schwester. Ihre Begleitung war ein groß gewachsenes Mädchen mit weiblichen Kurven, die durch das schlauchartige Miniröckchen und das eng anliegende T-Shirt nicht zu übersehen waren. Zu allem Überfluss prangte auf der Brust noch eine silbrig funkelnde Stickerei. Ihr Haar reichte bis zu den Schultern und sah aus wie mit dem Plätteisen gebügelt. Die Farbe setzte sich zusammen aus vielerlei Strähnchen in Blond-, Braun- und Rottönen. Trotz des diffusen Lichtes in der Turnhalle trug sie eine verspiegelte Sonnenbrille, die das halbe Gesicht verglaste und nur einen grellrot geschminkten Mund freigab. »Denise!«, stöhnte Niklas leise, was will die denn hier?« Sercan wandte sich um und erschrak: »Wenn mein Baba wüsste, wie Merve herumläuft, würde er sie zu Hause einsperren!« »Er weiß es ja nicht«, entgegnete Niklas. »Aber ich weiß es und ich muss mich kümmern!«, sagte Sercan und wollte zu seiner Schwester hingehen. Doch Niklas hielt ihn am Arm zurück. »Lass sie! Das sieht doch wirklich gut aus. Und sie will sich auch mal gefallen.« »Aber mir gefällt das nicht«, knurrte Sercan. »Das liegt alles nur an dieser Denise. Die ist ein schlechtes Mädchen. Die ist eine H …« Niklas hielt ihm die Hand vor den Mund. »Nun ist aber mal gut. Gar nichts ist die, vielleicht ein bisschen eingebildet und will die Jungs heiß machen …«
    »Was ihr bei dir wohl schon gelungen ist«, kommentierte Sercan finster.
    Niklas zuckte lachend mit den Schultern und meinte: »Auf jeden Fall haben wir hier heute viel Publikum, wahrscheinlich weil Denise zufällig erwähnt hat, wo sie heute Abend ist.« Sercan nickte. Auch er erkannte den blonden Lockenschopf von Oliver aus der Neunten, der gerade mit ein paar Freunden die Halle betrat. Außerdem lümmelten sich bereits etliche Jungen aus der 10c auf den Zuschauerrängen. Jens, Marcel und Benjamin waren auch dabei. »Weißt du, was mir heute Abend so richtig Spaß machen würde?«, fragte Niklas. »Na, dass wir gewinnen!«, antwortete Sercan prompt. »Das auch«, grinste Niklas breit und deutete auf Denise, »aber wenn ich die da nachher vor all denen abschleppen würde. Das wär’s doch oder?« »Das schaffst du nie!« »Und wenn doch?«
    »Ich denke, die ist scharf auf unseren
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