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Blinder Rausch - Thriller

Blinder Rausch - Thriller

Titel: Blinder Rausch - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Random House
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geschehen, was du dir in deinen schönsten Träumen ausgemalt hast. Nie dachtest du, dass es wahr würde! Kneif dich! Du träumst nicht! Frederik will dich! Er hat dich geküsst! Er hat dich ausgesucht! Ausgerechnet, als du dir die Augen nach ihm ausgeguckt hast, hat er längst da gestanden und dich beobachtet. Oh, Hanni, wenn ich dir das morgen erzähle. Kein Wort wirst du mir glauben! Aber es ist wahr: Frederik und Leo. Das ist der Beginn einer … Die Tür wurde von innen geöffnet. Marcel war das. Im Halbdunkel glaubte sie Jens und Benny zu erkennen. Irgendwo schrie eine sich überschlagende Mädchenstimme: »Die? Oh no!« Die Stimme löste sich in einem schrillen Kichern auf.
    Frederik zog Leonie zielsicher durch das Flimmerlicht und zwischen tanzenden Körpern hindurch in eine Ecke. Sie sank auf ein weiches Polster. Er drückte ihr ein Glas in die Hand. Sein Glas klirrte gegen ihres. In seinen Augen, die ganz nah an ihrem Gesicht waren, lag ein seltsamer Schimmer. »Cheers«, sagte er. Sie trank in großen Schlucken. Die Hitze im Raum machte durstig. Die Farben tanzten vor ihren Augen. Sie tanzten durch den Kopf, bis sie sich im Magen zu einem wilden Wirbel ballten. Die Bässe wummerten. »Ihr lauft Amok«, dröhnte Harry Higgs.
    Dann war die Übelkeit gekommen und dann das Erwachen an dem Weiher im Stadtpark.

    Leonie steht auf dem Treppenabsatz vor der Wohnungstür im dritten Stock. Mettners Wohnung befindet sich im Dachgeschoss. Über Leonie in der Decke gibt es eine Klapptür. Man kann sie mit einem Eisenhaken öffnen, um über eine Treppe, die sich dann ausfährt, auf den Dachboden zu gelangen. Wie oft haben Niklas und sie sich früher dort oben versteckt? Wenn man es geschickt anstellte, konnte man von oben die Treppe einfahren und die Tür schließen. Das schöne Versteck nützt ihr jetzt nichts. Sie braucht eine Toilette und frisches Wasser auf der Haut und ihre Kleider aus dem Schließfach.
    Neben der Wohnungstür an der Wand steht ein monströser, antiker Schrank aus dunklem Holz, der die Hälfte des Treppenabsatzes einnimmt und das schmale Flurfenster zur Hälfte verdunkelt. Auf dem Schrank befindet sich eine Sammlung verschiedenster Keramikgefäße. Leonie erinnert sich an die kleine Blümchenvase, in der ein Reserveschlüssel für die Wohnung versteckt ist. Hoffentlich ist er noch da, wünscht sie sich und hat Glück. Leise dreht sie den Schlüssel im Schloss und saust dann auf Zehenspitzen ins Bad.
    Wenig später steht sie in Niklas Zimmer und sieht sich erstaunt um. Es wirkt viel größer, als sie es kennt. Niklas liegt bäuchlings in seinem Bett. Er ist mit dünnen Shorts bekleidet. Es ist feuchtwarm und stickig trotz des weit geöffneten Gaubenfensters. Die Gardine bläht sich. Draußen prasselt der Regen und tropft von der Fensterbank auf den Teppich. Leonie zieht den Vorhang zur Seite und schließt die Fensterflügel. Ein greller Blitz teilt den dunklen Himmel. Ein Donnerschlag ertönt krachend. Als sie sich wieder umwendet, blickt sie in Niklas völlig erstauntes Gesicht. Er hat sich im Bett aufgesetzt. »Leo? Was machst du hier?«
    »Ich kann doch jetzt noch nicht zu Hause einlaufen und nicht ohne meine Kleider und außerdem musste ich mal aufs Klo. Kann ich bei euch duschen?«, ist ihre Erklärung, mit der Niklas nicht viel anfangen kann. Er schwingt die Beine aus dem Bett, ist jedoch in seinen Bewegungen noch ziemlich langsam. Er blinzelt und schüttelt den Kopf, als wolle er den seltsamen Traum, der sich gerade hier vor seinen Augen abspielt, wegschleudern und aufwachen. Er tastet auf dem Nachttisch nach seinem Handy und zieht es dicht vor seine Augen. »Omannomann 6 Uhr«, stöhnt er und reibt sich mit der freien Hand die Stirn. »Ich hab eine Hölle im Kopf!«
    Dann mustert er blinzelnd Leonie. »Wie siehst du überhaupt aus? Wo hast du die verschlampten Klamotten her? Habt ihr gestern auf der Kinderparty Pfänderspiele gemacht?« Niklas hat eine patzige Antwort von ihr erwartet und wundert sich, dass sie plötzlich weinerlich das Gesicht verzieht: »Tu mir einen Gefallen, Nik, und sprich nie wieder über diese Party! Kann ich zu euch ins Bad, und hast du eine Mülltüte?« Niklas mustert sie verständnislos. Dann erhebt er sich mühevoll, öffnet mehrere Schubladen mit dem Kommentar: »Scheiße, hier findet keiner mehr was!« Schließlich zieht er aus seiner Sporttasche einen Plastikbeutel hervor und reicht ihn Leonie. Sie greift danach und nach dem schwarzseidenen Bademantel, der

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