Blinder Rausch - Thriller
meinst du ich hätte da hingehen müssen
Lionheart: wär nicht so gut gekommen es gibt ja noch leute die meinen dass du das warst Denises mutter auch
LikeNowitzky: du weißt dass ich damit nix zu tun hab aber in den letzten tagen war das manchmal so schlimm da hab ich das fast selbst nicht mehr geglaubt
Lionheart: warst du richtig im gefängnis
LikeNowitzky: mit allem drum und dran gittertüren das ist ein scheißgefühl das will ich nie wieder haben
Lionheart: kann ich verstehen hab oft an dich gedacht
LikeNowitzky: hast du echt?
Lionheart: echt!
LikeNowitzky: ich hab auch oft an dich gedacht und ich muss sagen wenn es mir so richtig dreckig ging, dann war es das einzige was geholfen hat
Lionheart: ich bin froh, wenn du übermorgen wieder da bist und wir mal richtig reden können ich glaube Benny weiß etwas darüber wie das ganze gelaufen ist aber er will Frederik nicht reinreißen
LikeNowitzky: könnte sein, Benny hat in letzter zeit mit denen abgehangen man muss ihn zum reden bringen
Lionheart: wird schwer er ist ziemlich schlecht drauf er hat mir richtig angst gemacht heute
LikeNowitzky: Benny ist oft komisch drauf weißt du doch aber wir sollten versuchen herauszufinden was er weiß
Lionheart: auf jeden fall wenn du nur endlich wieder da bist ich weiß gar nicht wie ich den Samstag rumkriegen soll
LikeNowitzky: geh einfach schuhe kaufen
Lionheart: lol
LikeNowitzky: vokabeln lernen
Lionheart: lol
LikeNowitzky: die sehnsucht nach dem lieben guten Nik steigern
Lionheart: ach ja und warum?
LikeNowitzky: damit du ihm dann bei der ankunft küssend um den hals fällst
Lionheart: Hättest du wohl gern
LikeNowitzky: ja
Lionheart: dann mach dich auf was gefasst
LikeNowitzky: immer gern, hdl
Lionheart: echt?
LikeNowitzky: ja
Lionheart: hdgdl
LikeNowitzky: echt?
Lionheart: ja
LikeNowitzky: das glaub ich jetzt nicht
Lionheart: wirst schon sehen
LikeNowitzky: immer gern gute nacht
Lionheart: sleep well in your bettgestell
Am Samstagvormittag sind Leonies Eltern mit den Geschwistern zum Einkaufen gefahren. Leonie hat gerne die Aufgabe übernommen, in der Wohnung zu sein und aufzuräumen, während die Reinemachefrau ihre Putzaufgaben erledigt. Ljuba betritt mit Eimer und Fensterwischer ausgestattet Leonies Zimmer. »Na, hast du deinen Schreibtisch abgeräumt, damit ich Fenster putzen kann?« Leonie verstaut noch schnell das Laptop in einer Schublade, dann hilft sie Ljuba, den Schreibtisch vom Fenster abzurücken und die Haushaltsleiter aufzubauen. Während Ljuba den Wischer mit flinken Bewegungen über die Scheiben gleiten lässt, steht Leonie daneben und hält die Leiter fest. Sie schaut hinaus in Richtung Stadtpark und zuckt zusammen. Ljuba hat Leonies Reaktion bemerkt. »Hast du einen Verehrer? Der stand auch schon da, als ich drüben die Wohnzimmerscheiben geputzt habe und hat ständig hierher geschaut.« »Der war mal in meiner Klasse«, erklärt Leonie. Ljuba klettert grinsend von der Leiter. »Bei den anderen Sachen musst du mir nicht helfen. Du kannst gerne rausgehen«, erklärt sie. Leonie nickt, greift ihre Wohnungsschlüssel und verschwindet.
Als sie aus der Haustür tritt, ist Benjamin verschwunden. Leonie überquert die Straße und folgt dem Kiesweg in den Park. Benjamin sitzt auf der Bank an der Stelle, die Leonie in schlimmster Erinnerung hat. Die Polizeiabsperrungen sind längst entfernt. Es gibt noch einige Bereiche, in denen der Rasen zerfurcht ist. Rund um den Fundort ist das Schilf abgemäht. Grüne Stoppeln ragen aus dem Wasser. Dazwischen haben sich einige abgewelkte Blüten verfangen. Auch am Ufer liegen die Reste aufgelöster Blumengebinde. Dazwischen sitzt eine rosafarbene Kuschelmaus mit großen, runden Ohren, deren Fell der gestrige Dauerregen in einen Stachelpanzer verwandelt hat.
Benjamin ist mit seinem Handy beschäftigt. Als er Leonie kommen sieht, steckt er es weg. Leonie setzt sich neben ihn auf die Bank und mustert ihn von der Seite. Weder sie noch er haben ein Wort der Begrüßung gewechselt. Benjamin sitzt vornüber gebeugt. Er hat die Ellenbogen auf die Oberschenkel gestützt und die Hände locker vor den Knien gefaltet und schaut hinüber zum Weiher. Für einen Moment hat Leonie den Eindruck, als sei Benjamin in ein Gebet vertieft. Sie folgt seinem Blick. Weil das Schilf gelichtet ist, kann man jetzt über die freie Wasserfläche bis zu der kleinen Insel schauen. Der Himmel ist noch grau, aber es regnet nicht mehr. Eine frische Brise kräuselt die
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