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Blinder Rausch - Thriller

Blinder Rausch - Thriller

Titel: Blinder Rausch - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Random House
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wird sauer, wenn einer zu lange auf dem Klo bleibt! – Um zwei an der S-Bahn Station Marktplatz! Warte vor der Pizzeria! Ich hol dich ab.« Er wirft seine Kippe zu den vielen, die schon auf dem Boden liegen und tritt sie aus. Dann verschwindet er mit zügigen Schritten im Schulhaus. Die Lehrerin bemerkt gar nicht, dass Leonie wieder eingetroffen ist.
    »Wieso hast du mich nicht mit aufs Klo genommen?«, mäkelt Hanna und rümpft die Nase. »Du riechst nach Rauch!«
    »Unten im Klo hängt so viel Rauch in der Luft«, erklärt Leonie und beugt sich über ihre Arbeit. Sie möchte sich nicht weiteren Fragen aussetzen und tut so, als wolle sie jetzt konzentriert Fluchtlinien zum Fluchtpunkt ziehen. Als Leonie nach dem Unterricht um halb zwei den Klassenraum verlässt, steht Niklas davor und zieht sie weg von den anderen in eine Fensternische. Leonie sieht, wie Hanna ihr verwundert nachschaut und dann den Arm um Sercans Hüfte legt, um mit ihm davonzuziehen. Niklas Stimme bebt, als er ihr erklärt: »Die Polizei hat mich vorhin angerufen. Ich soll sofort nach der Schule auf dem Präsidium vorbeikommen.«
    »Weißt du warum?«, fragt Leonie erschreckt. Niklas schüttelt den Kopf. »Keine Ahnung. Aber ich habe ein verdammt ungutes Gefühl dabei. Ich glaube langsam, es gibt jemanden, der mir unbedingt etwas anhängen will.« Leonie mustert Niklas besorgt. Seine Lippen zittern. Seine Augen schwimmen in Tränen. So aufgelöst hat sie ihn selten gesehen. Sie streicht ihm sanft über die Wangen und fährt die Linie seines Mundes nach. Er greift nach ihrer Hand und küsst ihre Fingerspitzen. »Ich habe eine Scheißangst«, flüstert er. »Ich will nicht noch einmal eingesperrt werden! Am liebsten würde ich abhauen!«
    »Tu das nicht!«, beschwört sie ihn.
    »Aber, was wollen die von mir?«, erwidert er verzweifelt.
    »Ich weiß es doch auch nicht«, flüstert Leonie nachdenklich. »Vielleicht hat Frederik dich gestern gesehen und das der Polizei gesagt.«
    »Dazu müsste er bei der Polizei gewesen sein, du hast doch gesehen, wie schnell er sich dünne gemacht hat. – Wenn es überhaupt Frederik war.« Einen Augenblick denkt Leonie daran, Niklas von der Verabredung mit Frederik zu erzählen und dass der ihr gegenüber behauptet hatte, eine Aussage bei der Polizei gemacht zu haben. Es war ihm durchaus zuzutrauen, dass er dabei Niklas beschuldigt hatte, egal ob er ihn gestern auf dem Villengrundstück erkannt hatte oder nicht. Aber soll sie den aufgeregten Niklas jetzt auch noch damit belasten? Leonie schüttelt den Kopf, als wolle sie die Gedanken darin loswerden. Dann holt sie tief Luft und erklärt mit fester Stimme: »Egal, was es ist! Du musst endlich aufhören, Geschichten zu erzählen, weil du meinst, damit den Schwierigkeiten aus dem Weg zu gehen. Hörst du? Du musst ihnen alles erzählen. Alles von gestern Abend!«
    »Alles?«, fragt er ungläubig. »Auch das mit dem Geld und den Bildern?«
    »Auch das!«, sagt sie entschlossen.
    »Aber dich wollte ich da heraushalten!«, wendet er ein.
    »Ich bin aber mit drin, Nik«, erklärt Leonie und sieht ihn beschwörend an: »Erzähl ihnen alles von gestern Abend. Alles! Hörst du? Und genau so, wie es gewesen ist. Bestimmt werden sie mich auch noch verhören und dann wäre es nicht gut, wenn wir uns widersprechen.«
    »Deshalb bin ich aber doch hier, nämlich damit wir uns absprechen können, was wir aussagen werden.«
    Leonie schüttelt den Kopf und lächelt schmerzlich. »Nein, Nik! Keine Absprachen! Alles so, wie es gewesen ist. Bitte!« Er schlägt betroffen die Augen nieder.
    »Gut, wenn du meinst, dass das besser ist«, murmelt er, zieht sie in seine Arme und reibt seine Nase an ihrem Hals.
    Auf dem Schulhof angekommen, schaut Leonie dem davon radelnden Niklas nach und hofft inständig, dass er sich nicht in Widersprüche verwickelt.
    Gleich wird sie sich mit Frederik treffen. Sie ist fest entschlossen, sich nicht von ihm einwickeln zu lassen und beinhart alles aus ihm herauszuholen, was er weiß. Danach wird sie Anja Wiesner anrufen und ihr alles erzählen. Gerade als sie aus dem Schultor hinauswill, entdeckt sie, dass Anja Wiesner auf der gegenüberliegenden Straßenseite parkt. Leonie macht kehrt und verlässt das Schulgelände ungesehen über den Hinterausgang, der in eine Seitenstraße mündet.

    Niklas sitzt im Wartebereich des Präsidiums und beobachtet den Zeiger der Uhr. Ihn fröstelt in dem dunklen, zugigen Gang. Mariannes Anweisungen übers Handy hat er noch im

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