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Blinder Rausch - Thriller

Blinder Rausch - Thriller

Titel: Blinder Rausch - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Random House
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Notrufes vor, den Benjamin Zinser abgesetzt hat!«
    Anja Wiesner stellt die Kanne ab und setzt sich hinter ihr Laptop. Sie greift nach der Maus und blickt gebannt auf den Bildschirm. »Hier«, sagt sie schließlich. »21.35 Uhr. Notruf von Benjamin Zinsers Handy. Hilfe, kommen Sie schnell. Er will mich hinunterstoßen! – Der Kollege aus der Zentrale fragt, wo sich der Anrufer befindet, der gibt den Ort trotz der Aufregung ziemlich präzise an. Er ist in der alten Fabrikhalle der Maschinenfabrik Walter & Co. Auf der Arbeitsbühne über der Fertigungshalle. Dann ruft er noch: Schnell! Er verfolgt mich! – Dann hört man ein splitterndes Geräusch und der Anruf ist unterbrochen. – Die erste Streife ist um 21.40 rausgefahren. Dann noch eine um 21.45. Die Kollegen fanden vor Ort den blutüberströmten Benjamin Zinser auf dem Boden der Fabrikhalle, daneben das zerstörte Handy. Er muss aus 15 Meter Höhe über das Geländer der Arbeitsbühne auf den Betonboden hinabgestürzt sein. Ein Wunder, dass er überhaupt noch Lebenszeichen von sich gab. Der Rettungshubschrauber wurde alarmiert. Die zweite Streife hat dann die vom Fabrikgelände flüchtenden Marcel Zimmerer und Jens Krüger festgenommen. Sie haben kurz Widerstand geleistet, dann aber behauptet, die Fabrikhalle gar nicht betreten zu haben. Die Spurensicherung hat uns heute Nacht allerdings gemeldet, dass die Abdrücke im Staub des Fabrikbodens eindeutig von Jens und Marcels Schuhen stammen. Damit konfrontiert, haben sie unabhängig voneinander ihre Aussagen geändert und gesagt, sie hätten Benjamin bereits auf dem Boden der Halle liegend vorgefunden und gedacht, er sei tot. Als sie dann die Polizeisirenen hörten, flüchteten sie aus der Halle, wobei die zweite Streife sie erwischt hat.«
    Lindemann schaut nachdenklich seiner zeichnenden Hand zu. »Benjamin hat gerufen: Er verfolgt mich, nicht sie verfolgen mich. Was dafür spricht, dass er nur von einer Person verfolgt wurde und nicht von den beiden. Das würde sie entlasten.«
    »Nicht unbedingt«, wendet Anja Wiesner ein, »er könnte ja auch nur von einem der beiden verfolgt worden sein, während der andere unten stand und zuschaute.«
    »Aber warum sollten sie mit ihm in Streit geraten sein? Er hat sie doch als seine Beschützer alarmiert. Hat er etwas dabei gehabt, was sie interessiert haben könnte? Drogen?«
    Anja Wiesner liest nach und schüttelt den Kopf. »Darüber haben wir ja gestern schon nachgedacht. Hausschlüssel, Handy, Schülerausweis. Sonst hatte er nichts dabei.«
    »Das Handy?«, fragt Lindemann.
    Anja Wiesner liest weiter. »Sie checken die Speicherkarte noch einmal und wollen versuchen, auch gelöschte Dateien wieder sichtbar zu machen. Aber das kann dauern.« Anja Wiesner runzelt die Stirn. »Halt!«, sagt sie plötzlich. »Hier ist etwas, das durchaus wichtig sei könnte. Es gibt ziemlich viele Fotos von Leonie Fischer.« Auch der Wortlaut der SMS en, die er verschickt, ist bedenklich. Das strotzt vor verdeckten Drohungen und Anschuldigungen.«
    »Gegen wen?«
    »Querbeet. Aber Marcel und Jens sind auch dabei. Hier zum Beispiel: Hey Mazi, das wirst du büßen! Oder an Jens Wag es nicht, mich noch einmal zu dizzen, sonst …
    »Das ist eine Motivlage, welche die beiden Riesenbabys belastet!«, erklärt Lindemann, »damit werden wir sie noch einmal konfrontieren. – Allerdings sollten wir auch den anderen nicht aus den Augen verlieren.«
    »Welchen anderen?«, fragt Anja Wiesner.
    »Mettner. Niklas Mettner. Gibt es gegen ihn auch solche Drohgebärden?«
    »Bei den im Postausgang noch lesbaren SMS nicht. Aber es gibt ein anderes Motiv«, sagt Anja Wiesener nachdenklich.
    »Ich höre!«, kommt es von Lindemann.
    »Leonie Fischer«, erklärt Anja Wiesner.
    »Stimmt!«, bestätigt Lindemann. »das ist doch die Kleine, die sich so vehement darum bemüht hat, ihren Freund Niklas zu entlasten, und ausgerechnet von diesem Girlie hat Benjamin viele nette Fotos auf dem Handy. Was für Fotos sind das überhaupt?«
    Anja Wiesners Blicke gleiten über das Display ihres Laptops. »Harmlose Alltagsfotos. Sieht aus, als habe er sie aus verschiedenen Winkeln heimlich geschossen.«
    »Ein unglücklich verliebter Loser gegen den strahlenden neuen Winner. Das könnte ein Motiv sein«, spekuliert Lindemann.
    »Wir müssen uns Niklas Mettner heute Nachmittag holen. Und Leonie am besten auch«, schlägt Anja Wiesner vor.
    »Ich freu mich schon«, stöhnt Lindemann. »Diesmal wird sein Muttertier gleich mit dem

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