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Blinder Stolz: Thriller (German Edition)

Blinder Stolz: Thriller (German Edition)

Titel: Blinder Stolz: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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stehen sehen, hat sich aufgerappelt und auf mich gezielt. In diesem Augenblick wusste ich, dass ich gleich sterben würde. Ich habe mich auf den Boden geworfen und bin hinter dem Geländer in Deckung gegangen. Er hat abgedrückt und geschossen, bis das Magazin leer war.«
    Ihre Mutter presste sich eine Hand auf den Mund, um einen bestürzten Aufschrei zu unterdrücken.
    »Wie durch ein Wunder hat er nicht getroffen«, fuhr Berry fort. »Als er merkte, dass er keine Patronen mehr hat, ist er aufgestanden und hat geschrien: ›Ich werde dich umbringen. Du musst sterben.‹ Wieder und wieder. Dann hat er kehrtgemacht und ist hinausgetaumelt.«
    »Er hat also nicht nachgeladen?«, hakte Nyland nach einer kurzen Pause nach.
    »Nein.«
    »Stattdessen ist er geflüchtet, aber erst, nachdem er geschworen hatte, Sie zu töten.«
    »Genau.«
    »Was Berrys Aussage von gestern Abend entspricht«, schaltete sich der Anwalt ein.
    »Ja, weiß ich.« Er musterte Berry. Sie sah, wie die Rädchen hinter seiner Stirn ratterten. »Lofland war außer Gefecht gesetzt, das heißt, Sie waren allein und schutzlos.«
    »Ja.«
    »Starks hatte Sie in der Badewanne angetroffen, wo er Sie aus nächster Nähe hätte erschießen können. Stattdessen hat er kehrtgemacht und ist davongelaufen. Und Sie sind ihm gefolgt, immer noch ohne die Möglichkeit, sich zu verteidigen. Richtig?«
    »Richtig.«
    »Zu diesem Zeitpunkt hatten Sie Ihre Pistole noch nicht bei sich.«
    »Nein.«
    »Starks hat das gesamte Magazin aus einem ziemlich ungünstigen Winkel und einer Entfernung von … keine Ahnung, zehn Metern? … auf Sie abgefeuert.«
    »Kann sein. Ich weiß es nicht.«
    Der Sheriff beugte sich vor. »Worauf wollen Sie hinaus, Ski?«
    Ski musterte seinen Vorgesetzten. »Wenn Starks so fest entschlossen war, sie zu töten, und die ganze Zeit heruntergebetet hat, er müsse sie umbringen, sie müsse sterben und all das, wieso hat er sie dann nicht gleich in der Badewanne erledigt? Wieso sollte er ihr drohen und dann davonlaufen, wo er sie doch gleich an Ort und Stelle hätte abknallen können? Das will mir nicht ganz einleuchten.«
    »Manchmal tun Menschen eben verrückte Dinge«, sagte der Sheriff. »Im letzten Moment hat er gekniffen. Vielleicht hatte er auch eine göttliche Eingebung. Wer kann das schon sagen? Als es hart auf hart kam, konnte er eben nur noch drohen, sie umzubringen, aber es nicht in die Tat umsetzen.«
    »Möglich«, sagte der Deputy, wenig überzeugt.
    »Ich kann nur wiedergeben, was passiert ist, Deputy Nyland«, sagte Berry. »Orens Verhalten erklären kann ich nicht. Ich habe keine Ahnung, wieso er die Gelegenheit nicht beim Schopf gepackt und mich erschossen hat. Aber ich bin jedenfalls heilfroh, dass er es nicht getan hat.«
    »Das versteht sich wohl von selbst«, murmelte er.
    »Bitte fahren Sie fort, Berry«, drängte der Sheriff. »Was ist als Nächstes passiert?«
    »Als Oren weg war, bin ich ins Zimmer zurückgelaufen und habe vom Festnetzanschluss aus den Notruf gewählt. Ich hatte kein Auto gehört, deshalb war ich nicht sicher, ob Oren auch wirklich weg ist. Aus Angst, er könnte noch mal wiederkommen, habe ich die Pistole aus der Nachttischschublade genommen. Ich hatte sie an dem Tag reingelegt, als ich eingezogen bin.«
    »Auch nachdem sie aus Houston weg war, hatte sie Angst um ihre Sicherheit«, erklärte der Anwalt. »Die Pistole war eine reine Sicherheitsmaßnahme, Tom. Sie ist auf Berry eingetragen, und sie hat einen gültigen Waffenschein.«
    »Ich glaube Ihnen, Harry«, erklärte der Sheriff leicht ungeduldig. »Meine Frau hat auch immer eine .22er in der Nachttischschublade liegen, die sie nur rausnimmt, wenn unsere Enkel zu Besuch kommen.« Er wandte sich wieder Berry zu.
    »Mehr kann ich nicht dazu sagen«, erklärte sie. »Danach bin ich bei Ben geblieben, bis der Krankenwagen kam.«
    Der Sheriff ließ den Atem entweichen. »Wir können von Glück sagen, dass Sie heute noch bei uns sind.«
    Caroline stimmte ihm mit ernster Miene zu.
    »Was gibt es Neues von Ben Lofland? Wie ist sein Zustand?«, fragte der Sheriff.
    »Den Umständen entsprechend«, antwortete Nyland. »Er wurde operiert. Im Augenblick ist seine Frau bei ihm.«
    Berry wusste, dass die letzte Bemerkung darauf abzielte, sie in Verlegenheit zu bringen. Sie warf ihm einen vernichtenden Blick zu, doch er hatte sich an den Sheriff gewandt und bemerkte es nicht. »Die Polizei von Houston und das Sheriff’s Department von Harris County unterstützen uns

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