Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blinder Stolz: Thriller (German Edition)

Blinder Stolz: Thriller (German Edition)

Titel: Blinder Stolz: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
Vom Netzwerk:
sogar süß.«
    Er brach in schallendes Gelächter aus.
    »Zumindest auf eine schroffe Weise.«
    »Genau das meine ich«, grollte er. »Ich stehe besser da, als ich in Wirklichkeit bin.« Er sah Caroline an, während ihn – zum millionsten Mal – ein scharfer Schmerz durchfuhr. »Ganz im Gegensatz zu dir. Du hast mich genauso gesehen, wie ich bin.«
    »Und ich habe dich trotzdem geliebt.«
    Stille senkte sich über sie, während sie einander ansahen. Keiner rührte sich vom Fleck. »Du hast nicht an meiner Tür geklopft, weil du über Berry reden wolltest«, stellte sie fest.
    Dodge holte tief Luft und ließ sie wieder entweichen, ehe er für einen kurzen Moment den Blick abwandte. »Ich habe dir nie gesagt, dass es mir leidtut, Caroline. Als ich heute Abend über die Vergangenheit gesprochen habe, ist alles wieder hochgekommen …« Er hielt inne und seufzte. »Es ist einfach passiert, und ich konnte es nicht mehr rückgängig machen. Es war zu spät. Die Sache mit Crystal war noch der geringste Teil. Auch wenn es abgedroschen klingt, aber ich schwöre bei Gott, dass es nichts bedeutet hat. Es war völlig mechanisch, und währenddessen habe ich mir überlegt, wie mein nächster Schritt aussehen soll, wenn es vorbei ist. Ich habe dich nicht mit meinem Schwanz betrogen, sondern mit meinem Ego. Nichts, was ich damals gesagt habe oder heute sage, ändert noch etwas daran. Ich habe es getan und kann es nicht mehr rückgängig machen. Aber ich wollte, dass du weißt, wie leid mir das alles tut. Als du meintest, ich hätte dir mehr wehgetan als Roger Campton mit allem, was er dir je angetan hat, war das wie ein Schlag ins Gesicht für mich. Ich habe mich dafür gehasst, dass ich alles zerstört habe, was wir hatten.« Er hielt inne und holte ein weiteres Mal Luft. »Das will ich dir schon seit dreißig Jahren sagen. Es tut mir leid, dass ich dir so wehgetan habe.«
    Sie holte zittrig Luft. »Entschuldigung angenommen.«
    »Danke.« Bevor er sich vollends zum Narren machen konnte, schlug er sich auf die Oberschenkel und stand auf. »Ich bin völlig erledigt. Ich kann mich nicht mal mehr erinnern, was heute Morgen war.«
    »Du bist in unser Zimmer in Houston gekommen und hast uns geweckt.«
    »Das war erst heute?«
    »Es war ein langer Tag. Aber wenigstens habt ihr Oren Starks geschnappt. Wir können in Ruhe schlafen, ohne uns Sorgen um die Sicherheit unserer Tochter machen zu müssen.« Als er an ihr vorbeitrat, nahm sie seine Hand und hielt sie fest. »Danke, Dodge.«
    »So viel habe ich gar nicht dazu beigetragen.«
    »Du hast auf meinen Hilferuf reagiert.«
    »Ich bin froh, dass du mich geholt hast.«
    »Du warst der erste und einzige Mensch, den ich fragen konnte.«
    Ein Moment verging, und noch einer, ohne dass sie Anstalten machte, seine Hand loszulassen. Stattdessen betrachtete sie sie und strich mit der Fingerspitze über die hervortretenden Venen auf seinem Handrücken. Dann drehte sie sie langsam um, hob sie an die Lippen und küsste die Innenfläche. Eine scheinbare Ewigkeit lang hielt sie seine Handfläche an ihre Lippen gepresst und sah ihn an. Es war, als drohe er in ihren Augen zu versinken.
    »All die Jahre«, sagte sie mit belegter Stimme, »und trotzdem bist du mir immer noch so vertraut. Ich würde diese Hand unter allen Händen dieser Welt erkennen.«
    Er sah sie nur an, unfähig sich zu bewegen, unfähig zu glauben, dass all das wirklich passierte.
    »Seit damals hattest du viele Frauen. Du warst zweimal verheiratet und bist mit vielen anderen zusammen gewesen.«
    Er zuckte kaum merklich mit der Schulter.
    »Erinnerst du dich …«
    »Was?«
    »Erinnerst du dich noch an mich?«
    »An jedes Detail«, erwiderte er mit rauer Stimme.
    Sie lächelte mit einem Anflug von Unsicherheit und Traurigkeit. »Ich bin nicht mehr so jung und so grazil wie damals.«
    Er hatte sich so lange wie möglich beherrscht, doch nun zog er sie an sich und hielt sie fest, fester, als er sie je gehalten hatte, und vergrub das Gesicht in ihrem Haar, während Dinge über seine Lippen kamen, von denen er nicht gedacht hatte, dass er sie je in seinem Leben noch einmal zu ihr sagen würde.
    »Ich habe immer nur dich geliebt, nur dich, bei Gott.« Er legte die Finger unter ihr Kinn und hob es an. »Ich habe alles versaut, Caroline, aber ich wollte dich von der ersten Sekunde an, als ich dich gesehen habe, und daran hat sich nichts geändert.«
    Sie lag neben ihm, die Wange auf seine Brust gebettet, während sein Kinn auf ihrem Kopf

Weitere Kostenlose Bücher