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Blinder Stolz: Thriller (German Edition)

Blinder Stolz: Thriller (German Edition)

Titel: Blinder Stolz: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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zurückkehrte, stand Caroline da und schenkte sich gerade eine Tasse Kaffee ein. Ihr Haar war ein wenig zerzaust, doch sie schien förmlich von innen heraus zu strahlen. Verlegen lächelte sie Berry an und begrüßte sie, doch sie hatte sichtlich Mühe, den Blick von Dodge zu lösen.
    Berry hatte alles, was Oren ihr geschenkt hatte, in einen Stoffbeutel gepackt, den sie nun auf dem Küchentisch auskippte, um nach dem Armband zu suchen. Auf den ersten Blick konnte sie es nirgendwo entdecken, also nahm sie die Sachen genauer in Augenschein.
    Schließlich sah sie Dodge und Caroline verständnislos an. »Es ist nicht da. Aber wie kann das sein? Als ich das letzte Mal nachgesehen habe, war es noch hier.«
    »Wann war das?«, wollte Dodge wissen.
    »Das weiß ich nicht mehr genau.«
    »Bevor du hergezogen bist oder danach?«
    »Danach. Ich habe mir gesagt, es sei besser, einen klaren Schlussstrich zu ziehen und alles wegzugeben, was mich an ihn erinnert. Ich habe es mir zwar anders überlegt, aber trotzdem war das Armband bei den anderen Sachen, ganz sicher. Es war das persönlichste Geschenk von allen.«
    »Vielleicht hast du es irgendwo hingelegt und weißt es nur nicht mehr.«
    »Natürlich würde ich das noch wissen!« Erschrocken über ihren Ausbruch, nahm sie Carolines Hand und drückte sie. »Ich würde es noch wissen, Mutter«, sagte sie, diesmal eine Spur sanfter, und ließ sich stöhnend auf einen Küchenstuhl sinken. »Du glaubst doch nicht …«
    »… dass das dein Armband war an Sally Bucklands Handgelenk?«, fiel Dodge ein und sprach damit ihre Befürchtung laut aus.
    Sie verspürte den Drang, es zu leugnen, damit es nicht zur Tatsache wurde. »Aber das ist völlig unmöglich. Wann hätte Oren es stehlen sollen?«
    Dodge räusperte sich. »Es besteht die Möglichkeit – ich wiederhole, die Möglichkeit –, dass Starks hier im Haus war.«
    »Hier? In diesem Haus?«
    Ungläubig lauschten Berry und Caroline, als Dodge ihnen von den Fotos erzählte, die in der Mülltonne in der Nähe des Motels gefunden worden waren.
    »Sieht ganz so aus, als hätte er versucht, sich ein Bild von der Lage hier zu machen. Er hat das Haus aus jeder Perspektive fotografiert. Und dich auch«, fügte er unbehaglich hinzu. »Dafür musste er ziemlich dicht herankommen, selbst wenn er ein Teleobjektiv benutzt hat. Vielleicht war er auch dreist genug, hereinzukommen und es sich hier gemütlich zu machen, während du weg warst.«
    »Also hat er an dem Abend, als er auf Ben Lofland geschossen hat, ganz genau gewusst, wo dein Zimmer ist«, folgerte Caroline.
    Berry schlang sich die Arme um den Oberkörper und rieb sich die nackten Arme, um die Gänsehaut zu vertreiben. »Du meinst, er hat meinen Schreibtisch durchsucht und in meinen Sachen gekramt?« Allein bei der Vorstellung wurde ihr speiübel.
    »Das wissen wir nicht genau. Aber es ist möglich.«
    »Ich will die Fotos sehen«, sagte Berry.
    »Nein, das willst du nicht, glaub mir.«
    »Ich will sie sehen, Dodge.«
    Er stieß einen unterdrückten Fluch aus. »Da wirst du schon Ski fragen müssen«, sagte er. »Er hat sie mir abgeknöpft.«
    In diesem Augenblick läutete sein Handy. Er sah aufs Display. »Wenn man vom Teufel spricht …« Er hob ab und lauschte. »Sind schon unterwegs«, erklärte er und legte auf. »Wie es scheint, kommt Starks zu sich.«
    »Es sieht ziemlich schlimm aus«, sagte Ski, als sie vor Orens Zimmer auf der Intensivstation zu ihm traten.
    Ein Arzt und mehrere Schwestern machten sich mit konzentrierter Hektik an den verschiedenen Apparaturen zu schaffen, während sie versuchten, den sichtlich erregten Patienten, der heftig an seinen Fesseln zerrte, in Schach zu halten.
    Eine der Schwestern, die sie bemerkt hatte, kam heraus. »Sie können dort hinten warten, Deputy Nyland, ein Stück den Korridor hinunter. Ich komme Sie holen, sobald er vollends bei Bewusstsein ist und sprechen kann«, sagte sie – eine subtile Aufforderung an sie, die Kurve zu kratzen.
    Gemeinsam machten sie sich auf den Weg in den Wartebereich. Berry und ihre Mutter nahmen auf einem Zweiersofa Platz. »Eine Tortur …«, flüsterte Caroline kopfschüttelnd und ließ ihre Stimme im Raum verklingen – die beiden Worte sagten mehr als genug.
    Dodge setzte sich auf einen Stuhl, zog seine Zigaretten heraus, schüttelte eine aus dem Päckchen, drehte sie zwischen den Fingern hin und her und schob sie wieder zurück. Ski blieb an der Wand neben der Tür stehen, angespannt und hellwach, wie ein

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