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Blinder Stolz: Thriller (German Edition)

Blinder Stolz: Thriller (German Edition)

Titel: Blinder Stolz: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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eingerichtete Wohnzimmer und trat in den dunklen Korridor. Er hörte Gonzales den Mistkerl anschnauzen, dass die Scheinwerfer angeschaltet bleiben würden, ehe er ihn fragte, ob er einen Krankenwagen rufen solle. »Nein, verdammt noch mal!«, rief der Kerl. »Ich hab ihr nichts getan.«
    »Vielleicht sollte ich ja trotzdem einen rufen«, meinte Gonzales.
    »Ich sage Ihnen doch, es geht ihr gut.«
    »Wie heißen Sie?«
    »Jesus Christus.«
    »Ist das jetzt ein Fluch, oder wollen Sie mich verarschen?«
    Inzwischen hatte Dodge das Ende des Korridors erreicht und klopfte an die Badezimmertür. »Ma’am? Hier ist Police Officer Dodge Hanley. Würden Sie bitte die Tür aufmachen?« Er drehte am Türknauf. Es war abgeschlossen. »Ma’am? Ist alles in Ordnung mit Ihnen? Können Sie mich hören?«
    Das Klicken des Schlosses ertönte, dann wurde die Tür geöffnet. Sie war zierlich und reichte ihm höchstens bis zur Schulter. Der Kerl, der sie hereingelassen hatte, war etwa so groß wie Dodge, also gut einsachtzig. Ohne die genauen Umstände zu kennen, hätte Dodge den Typ am liebsten umgebracht.
    Das Deckenlicht fiel auf ihr rötliches Haar. Sie stand mit gesenktem Kopf vor ihm und hielt sich einen nassen zusammengelegten Waschlappen an die Schläfe. Sie war vollständig bekleidet, doch ihr Haar war zerzaust und ihre Sachen leicht knittrig.
    »Brauchen Sie einen Krankenwagen, Ma’am?«
    Sie schüttelte den Kopf, ließ die Kompresse sinken und sah ihn an.
    Dodge hatte das Gefühl, als fülle sich sein Körper mit Luft und schwebe ungehindert über dem Boden, wie einer dieser Luftballons bei der Thanksgiving-Parade. Dann schienen ihre Augen die Schnur zu fassen zu bekommen und holten ihn auf die Erde zurück, doch das eigentümliche Gefühl der Losgelöstheit blieb.
    »Es geht mir gut.« Ihre Augen hatten die Farbe von Sherry, und besäße gealterter Whiskey die Fähigkeit zu sprechen, hätte er ihre Stimme. »Ich hätte ja noch mal angerufen und Bescheid gesagt, dass es keinen Grund gibt, einen Streifenwagen zu schicken, aber Roger hatte mir das Telefon weggenommen, und ich hatte Angst …«
    »Aus dem Bad zu kommen«, endete Dodge, als ihr die Stimme versagte.
    Wieder senkte sie den Kopf und presste sich die Kompresse auf die Schläfe.
    »Wie heißen Sie?«
    »Caroline King.«
    »Sind Sie mit dem Mann da draußen verheiratet?«
    »Nein, er ist mein Freund.«
    »Wem gehört das Haus hier?«
    »Mir. Ich meine, ich habe es gemietet.«
    »Lebt er auch hier?«
    »Nein.
    »Zahlt er die Miete?«
    Sie hob abrupt den Kopf. Dodge sah ihr an, dass seine Andeutung sie bis ins Mark traf. »Nein. Die bezahle ich.«
    Er war froh darüber. Doch er entschuldigte sich nicht dafür. Stattdessen zeigte er auf ihre Wange. »Darf ich mir das mal ansehen?« Sie ließ den Waschlappen sinken. Die Haut neben ihrem Auge war gerötet und begann bereits anzuschwellen. »Wir bringen Sie ins Krankenhaus.«
    »Das ist nicht nötig. Wirklich nicht.«
    »Okay, aber geben Sie wenigstens etwas Eis drauf.« Er machte einen Schritt zur Seite.
    Sie trat an ihm vorbei und ging den Korridor entlang ins Wohnzimmer, wo der Täter inzwischen von Gonzales befragt wurde. Als sie hereinkam, sprang er vom Sofa auf und schrie: »Siehst du das, Caroline? Bist du jetzt glücklich, wie man mich hier vorführt?«
    »Okay, Mr Campton. Bitte beruhigen Sie sich.«
    »Sagen Sie mir gefälligst nicht, was ich zu tun habe.« Campton schubste Gonzales mit beiden Händen zur Seite. »Haben Sie überhaupt eine Ahnung, wen Sie vor sich haben?«
    »Allerdings.« Ehe er sich’s versah, hatte Gonzales ihn an den Schultern gepackt, umgedreht und mit dem Gesicht voran aufs Sofa gedrückt. Sekunden später klickten die Handschellen auf seinem Rücken. »Den Mann, der auf dem direkten Weg in den Knast ist.«
    Campton stieß eine wilde Flut an Flüchen aus, von der Gonzales sich nicht im Mindesten beeindruckt zeigte. Er wandte sich an Dodge. »Alles klar mit ihr? Oder brauchen wir einen Krankenwagen?«
    »Ich glaube nicht. Sieh nur zu, dass er die Klappe hält.«
    Caroline King war inzwischen aus dem Raum geflohen. Dodge folgte ihr in die kleine Küche. Sie stand vor der Arbeitsplatte und umfasste mit beiden Händen die Kante, während sie sichtlich um Fassung rang. »Wird er festgenommen?«
    »Ja, Ma’am.«
    »Und kommt er ins Gefängnis?«
    »Allerdings.« Ein wohliges Gefühl durchrieselte Dodge bei dem Gedanken.
    Sie drehte sich zu ihm um. »Das wird eine Menge Ärger geben. Seine

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