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Blinder Stolz: Thriller (German Edition)

Blinder Stolz: Thriller (German Edition)

Titel: Blinder Stolz: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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Ich will Sie nicht länger von Ihren anderen Pflichten abhalten.«
    Widerstrebend verstaute Dodge Block und Stift in seiner Tasche und folgte ihr ins Wohnzimmer. Sie beobachteten, wie Gonzales draußen vor dem Haus nicht allzu behutsam Camptons Kopf nach unten drückte und ihn auf den Rücksitz des Streifenwagens verfrachtete. »Wird er angezeigt?«
    »Ja, wegen tätlichen Angriffs eines Polizeibeamten«, antwortete Dodge. »Ob die Sache weiter verfolgt wird, liegt weder in meinen noch in Officer Gonzales’ Händen.« Er hielt einen Moment inne. »Bei Ihnen sieht die Sache etwas anders aus. Sie sollten ebenfalls Anzeige wegen tätlichen Angriffs erstatten. Dazu rate ich Ihnen dringend.«
    »Ich werde darüber nachdenken, versprochen.« Doch die Tatsache, dass sie ihm dabei nicht in die Augen sehen konnte, verriet Dodge, dass es eine leere Versprechung war. »Danke, dass Sie so schnell gekommen sind«, fügte sie hinzu.
    »Keine Ursache. Dafür sind wir doch da.«
    »Das weiß ich, aber trotzdem.« Sie lächelte zaghaft. Ihm war klar, dass sie in Tränen ausbrechen würde, sobald er fort war. Schon jetzt hatte sie alle Mühe, sie zurückzuhalten. »Gute Nacht, Officer …« Sie nickte kaum merklich. »Tut mir leid.«
    »Hanley. Dodge Hanley. Gute Nacht, Ms King.« Er nickte in Richtung Streifenwagen mit dem wutschäumenden Roger Campton auf dem Rücksitz. »Er wird frühestens morgen früh auf freien Fuß gesetzt. Wir werden uns mit dem Papierkram kein Bein ausreißen, nehme ich an. Aber sorgen Sie trotzdem dafür, dass Türen und Fenster gut verschlossen sind.«
    »Das werde ich.«
    Auf der Schwelle blieb er noch einmal kurz stehen und sah sie an, doch ihm fiel nichts ein, was er hinzufügen könnte. Es war alles gesagt. Da er keine brauchbare Ausrede mehr hatte, noch länger in ihrem Haus zu bleiben, nickte er knapp, wandte sich ab und kehrte zum Streifenwagen zurück.
    »Also ich habe mir überlegt, wir sollten uns freiwillig melden«, sagte Gonzales.
    Dodge, der seinen Tagträumereien nachgehangen hatte, sah seinen Partner an. Ihre Schicht war seit einer halben Stunde beendet, und sie saßen in einer Nische bei Denny’s, um einen Happen zu frühstücken, bevor sie nach Hause fuhren.
    »Was?«
    »Du hast überhaupt nicht zugehört, stimmt’s?« Gonzales rührte mit dem Griff der Gabel seinen Kaffee um und leckte ihn ab, ehe er sich über die Eier mit Bratkartoffeln und Speck hermachte. »Du bist in Gedanken immer noch bei diesem Weibsstück.«
    »Welches Weibsstück?«
    Sein Partner brach in schallendes Gelächter aus. »Tu doch nicht so. Die Zierliche? Die mit den roten Haaren?«
    Zornig spießte Dodge eine Kartoffelscheibe auf und schob sie sich in den Mund. »Sie war kein Weibsstück.«
    Gonzales grinste. »Na, na, wer wird denn gleich so empfindlich sein?«
    »Hör auf mit dem Scheiß.«
    Gonzales zuckte gutmütig die Achseln. »Jedenfalls habe ich gerade gesagt, dass wir uns freiwillig für die Sondereinsatztruppe melden sollten, die sie zusammenstellen, um diesen Bankräuber zu schnappen.« Er schob sich eine Erdbeere in den Mund und zerkaute sie genüsslich. »Was sagst du dazu?«
    »Genau dasselbe habe ich mir auch schon gedacht.«
    »Ehrlich?«
    Dodge dachte bereits darüber nach, seit er vor einigen Tagen von dem Sondereinsatzkommando gehört hatte. Seit über einem Jahr überfiel ein bewaffneter Bankräuber immer wieder Banken in der Gegend, und beim letzten Mal war sogar ein Wachmann der Bank angeschossen worden. Er würde die schwere Verletzung zwar überleben, doch man befürchtete, dass es über kurz oder lang zu Todesopfern kommen würde. Der Mistkerl war mit jedem Überfall dreister geworden, und inzwischen hatte es den Anschein, als sonne er sich förmlich in seinem Ruhm und mache sich einen Spaß daraus, die Polizei an der Nase herumzuführen.
    Doch die Houstoner Polizei, die mit einigen weiteren Behörden zusammenarbeitete, darunter auch dem FBI , war fest entschlossen, den Kerl zu schnappen. Man hatte zwar eine Liste von Verdächtigen zusammengestellt, die wegen ähnlicher Banküberfälle eine Gefängnisstrafe abgesessen hatten und sich nun wieder auf freiem Fuß befanden, doch bislang fehlten ihnen hieb- und stichfeste Beweise, die eine Verbindung zu den aktuellen Verbrechen herstellten. Der Bankräuber konnte einer der Vorbestraften, aber ebenso gut ein unbeschriebenes Blatt sein, das erst jetzt zu krimineller Hochform auflief.
    Offen gestanden hatte die Polizei rein gar nichts in der

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