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Blinder Stolz: Thriller (German Edition)

Blinder Stolz: Thriller (German Edition)

Titel: Blinder Stolz: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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Gesicht mitzubekommen.
    »Oh ja, er hat alle paar Stunden angerufen, um mich zu beruhigen, dass ihr beide bis über die Ohren in Arbeit steckt.«
    »Genau so war es auch.«
    »Zwischen kurzen Planschereien im Pool und einem hübschen Gläschen Rotwein.«
    Berry stöhnte. »So lief das doch nicht. Bitte, Amanda, tu das nicht.«
    Doch ihre Bitte fand kein Gehör. Nachdem die Blondine Berry angeherrscht hatte, sie nicht anzurühren und die Finger von ihrem Mann zu lassen, trat sie um einen hoch gewachsenen, kräftigen Kerl in Cowboystiefeln herum, wobei sie um ein Haar gegen ihn und Caroline geprallt wäre. Sie murmelte eine Entschuldigung und taumelte weiter.
    Dodge legte die Hand an Carolines Ellbogen. »Sie hätte dich beinahe über den Haufen gerannt. Alles klar?«
    Caroline nickte abwesend und trat eilig zu ihrer Tochter. »Gütiger Himmel, Berry. Was war das denn?«
    »Oh, Mutter, es wird von Stunde zu Stunde schlimmer.«
    Caroline drehte sie an den Schultern herum und begann leise auf sie einzureden. Dodge und der Pseudo-Cowboy, die aus dem vertraulichen Gespräch ausgeschlossen waren, nutzten die Gelegenheit, einander prüfend anzusehen. »Ski Nyland«, stellte sich der Polizist schließlich vor.
    Dodge ergriff seine ausgestreckte Pranke und schüttelte sie. »Der stellvertretende Sheriff.«
    »Genau.«
    Er hatte graue, kühl dreinblickende Augen und verströmte eine souveräne Sachlichkeit, genau wie Caroline es beschrieben hatte. »Ich habe schon von Ihnen gehört«, sagte Dodge.
    »Aha.« Er hielt inne. »Und wer sind Sie?«, fragte er dann.
    Dodge konnte ihm seine Direktheit unter den gegebenen Umständen nicht verübeln und beschloss, mit derselben Direktheit zu antworten. »Ich bin ein Freund der Familie.« Er warf einen Blick über seine Schulter in die Richtung, in der die Blondine verschwunden war. »Ben Loflands Frau?«, fragte er und drehte sich wieder herum.
    Der Deputy nickte. »Und sie ist nicht gerade bester Dinge.« Sein Handy läutete. »Entschuldigung«, sagte er und kehrte Dodge den Rücken zu.
    Berry und Caroline redeten immer noch im Flüsterton miteinander, deshalb beschloss Dodge, sich auf die Suche nach Ben Loflands unglücklicher Frau zu machen, die offenbar dringend jemanden zum Reden brauchte.
    Und siehe da – schon steckte er bis zur Hutschnur drin. Das hier war sein Mädchen, sein Problem und folglich auch sein Kampf.
    Eine halbe Stunde später läutete Dodges Telefon. Er sah Carolines Nummer auf dem Display. »Wo sind Sie?«, fragte sie, kaum dass er abgehoben hatte – das »Sie« verriet ihm, dass sie nicht allein war.
    »Draußen. Eine rauchen.«
    »Wir sind gerade auf dem Weg nach draußen.«
    »Hast du Berry gesagt …«
    »Nein.«
    Er ließ die Nachricht einen Moment auf sich wirken. »Ich warte im Wagen«, sagte er dann.
    Sie legten auf. Dodge ging einen der hübsch angelegten Wege entlang über das Krankenhausgelände bis zum Parkplatz, wo er und Caroline ihre Autos nebeneinander abgestellt hatten. Er drückte seine Zigarette aus, stieg ein und startete den Motor, um die Klimaanlage anwerfen zu können.
    In Atlanta konnte es an manchen Tagen ziemlich schwül werden, aber, heilige Scheiße, hier in der texanischen Pampa war es, als schlage einem jemand ein nasses Handtuch um die Ohren. Alles klebte – Haare, Kleider, Haut. Die Luftfeuchtigkeit verstopfte die Nase und die Bronchien. Die gnadenlose Schwüle war einer der Gründe, weshalb er dreißig Jahre zuvor der texanischen Küstenregion den Rücken gekehrt hatte. Der einzige Grund.
    Er sah die beiden Frauen aus dem Krankenhaus kommen. Berry war einen Kopf größer als Caroline, aber ebenso zartgliedrig, und sie bewegte sich mit derselben Anmut. Als sie den Wagen erreichten, beugte Caroline sich zu Dodge hinunter. »Fahren Sie mir einfach nach«, sagte sie durch das heruntergelassene Fahrerfenster.
    Er nickte und blickte an ihr vorbei zu Berry, die bereits die Beifahrertür von Carolines Wagen geöffnet hatte. Sie zog ihre Sonnenbrille ein Stück nach unten und musterte ihn neugierig über das Wagendach hinweg. Nach einer scheinbaren Ewigkeit – Dodges Herz schlug wie ein Presslufthammer in seiner Brust – schob sie die Sonnenbrille wieder hoch und stieg ein.
    Es dauerte mehrere Minuten, bis sich sein Herzschlag wieder beruhigt hatte. Dodge fragte sich, was Caroline Berry erzählt haben mochte. Wie hatte sie ihrer Tochter sein unvermitteltes Auftauchen erklärt?
    Tja, er würde es in absehbarer Zeit erfahren.
    Die Fahrt

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