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Blinder Stolz: Thriller (German Edition)

Blinder Stolz: Thriller (German Edition)

Titel: Blinder Stolz: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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Eigentlich würde ich Julie ja vorwerfen, dass sie dem armen Kerl die Eier abschneidet, aber ich glaube, sie ist viel zu scharf auf die Dinger.«
    Berry brach in Gelächter aus. Caroline blinzelte im ersten Moment entsetzt, aber dann lachte auch sie.
    Doch die Aussicht auf das bevorstehende Gespräch über Amanda Lofland hing wie eine düstere Wolke über dem Esstisch. Er war heilfroh, als die Teller endlich leer waren und er sich entschuldigen konnte, um nach draußen zu gehen und eine Zigarette zu rauchen.
    »Eine Zigarette«, sagte er zu Berry, ehe er verschwand. »Dann müssen wir über Sie und Lofland reden.«

10
    N ur wenige Schritte trennten Ski noch von dem Mann, als er unvermittelt herumfuhr und mit seiner Waffe geradewegs auf Skis Kopf zielte. »Hey! Nur die Ruhe!«
    »Heilige Scheiße, Sie Dreckskerl!« Dodge ließ die Hand sinken und warf dem Deputy einen düsteren Blick zu. »Ich hätte Sie um ein Haar erschossen.«
    »Das wäre für uns beide übel gewesen.«
    »Für Sie allerdings eindeutig übler als für mich.« Dodge verstaute seinen Revolver im Holster hinten in seinem Hosenbund.
    »Haben Sie überhaupt einen Waffenschein?«
    »Ja. In Georgia.«
    »Wir sind hier aber in Texas.«
    Dodge zuckte mit den Schultern. »Hat Georgia kein Abkommen mit dem Lone Star State?«
    »Haben Sie das nicht vorher geklärt?«
    »Nein. Und? Ja oder nein?«
    »Ja.«
    »Wo liegt dann das Problem?«
    Ski schob sich an einem Schößling vorbei und trat neben Dodge, der auf einem Baumstumpf gesessen hatte. Die nächtliche Luft war erfüllt vom hohen Sirren der Insekten und den tiefen Basstönen der Ochsenfrösche am See, eine lautstarke Geräuschkulisse, die Ski gestattet hatte, sich Dodge nahezu lautlos von hinten zu nähern.
    Es war noch immer brüllend heiß. Kein Lüftchen regte sich und ließ die Blätter an den Bäumen erzittern. Das Licht, das aus den Fenstern von Carolines Haus drang, tauchte das Grundstück in unwirkliches Licht. Die beiden Männer konnten einander gerade noch ausmachen, alles andere lag in tiefer Dunkelheit.
    Dodge ließ sich wieder auf den Stumpf sinken, zündete sich eine frische Zigarette an und löschte mit einer wedelnden Handbewegung das Streichholz, während er Ski von oben bis unten musterte. »Sind Sie etwa Indianer, oder was? Einer von diesen Coushatta, die hier in der Gegend leben?«
    »Sehe ich wie einer aus?«
    »Ich habe Sie erst gehört, als Sie nur noch ein paar Meter hinter mir waren. Ich hatte kaum Zeit, die Waffe zu ziehen.«
    Ski ließ sich an einem Pinienstamm nach unten gleiten und lehnte sich mit dem Rücken dagegen. »Armee. Special Forces. Geheime Operationen.«
    »Sie sind gut.«
    »Wäre ich wirklich gut, hätte ich Ihnen die Kehle aufgeschlitzt, noch bevor Sie gemerkt hätten, dass ich hinter Ihnen bin.«
    »Dachten Sie, Starks wäre an den Tatort zurückgekehrt?«
    Ski schüttelte den Kopf. »Ich habe Ihren Zigarettenrauch gerochen. Starks ist Nichtraucher.«
    Dodge musterte ihn einen Moment lang eindringlich. »Wie kommt es, dass Sie nicht mehr in der Armee sind?«
    »Ich wurde verwundet.«
    »Irak?«
    »Nein, Afghanistan. Aber vor der Zeit, als es in Mode kam«, bemerkte er trocken. »Ich wurde angeschossen. Hat mehrere Monate gedauert, bis ich wieder auf den Beinen war. Als ich aus dem Krankenhaus entlassen wurde, war meine Dienstzeit fast abgelaufen. Ich habe nicht verlängert.«
    Dodge saß da und rauchte wortlos. Aus einem unerklärlichen Grund war Ski daran gelegen, dass dieser Mann ihn akzeptierte. Zumindest aber sollte die Verachtung, mit der Dodge Hanley ihn anzusehen schien, aus seinem Blick verschwinden.
    »Ich hatte zwar schon meinen Abschluss in der Tasche, bin aber trotzdem an die Uni zurück und habe Kurse in Kriminaltechnik belegt. Und mit dieser Zusatzqualifikation bin ich nach Hause zurückgekehrt.«
    »Wieso ausgerechnet dieses Kaff und nicht in ein Revier in der Großstadt?«
    »Ich fahre gern Ski.«
    Dodges Miene wurde ausdruckslos. »Ich fürchte, ich kann Ihnen nicht ganz folgen.«
    »Wasserski. Bootfahren. Angeln. Wandern. All das ist in einer Großstadt nicht so ohne Weiteres möglich.«
    Dodge schnaubte abfällig. »Vielleicht sind Sie auch nur faul und haben keinen Ehrgeiz.«
    »Das hat man mir auch schon nachgesagt«, erwiderte er sachlich, ohne Anstalten zu machen, sich zu entschuldigen oder ihm zu widersprechen.
    Dodge drückte seine Zigarette am Baumstumpf aus, ohne den Blick von Nyland zu wenden. »Sie fahren also gern Ski. Haben Sie

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