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Blindes Grauen

Blindes Grauen

Titel: Blindes Grauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Abercrombie
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Telefon.
    »Nachricht erhalten?«, fragte eine Stimme.
    »Welche Nachricht?«, fragte Gooch. »Wer ist da?«
    »Lass den Fall Bolligrew in Ruhe«, sagte die Stimme. »Die Beulen an deinem Kopf heilen wieder, okay? Aber nächstes Mal gibt’s eine Kugel in die Birne.«
    Mit einem Klick endete das Gespräch.
    Gooch schaute auf den Bildschirm. Darauf stand NUMMER UNTERDRÜCKT.
    Er wollte das Gerät gerade zurück auf den Sitz werfen, als eine Nummer aufleuchtete.
    »Gooch«, sagte er.
    »Detective? Hier ist Elaine Crowler von Schumacher, Dill-man. Wir vertreten Mr Priest. Man hat mir gesagt, Sie benötigen Informationen über eine Person namens Stormé Venda …«

20
    MeChelle konnte die Hitze des Feuers spüren, der Rauch wurde dicker.
    »Wie findest du das, hm?«, brüllte MeChelle. »Was machst du jetzt? Lass uns die ganze Bude abfackeln!«
    Der Stille Mann aus dem anderen Zimmer begann an der Tür zu rütteln. Aber weil MeChelle ihren Fuß unten dagegen gestemmt hatte, rührte die sich nicht.
    Sie konnte die Uhr ticken hören. Die Stimme – der Boss – hörte er zu? Sah er sie? Sie würde es bald wissen.
    »Du bist dran, Arschloch!«
    Sie konnte spüren, wie der Stille Mann sich mit der Schulter gegen die Tür warf. Der Türrahmen begann jetzt bei jedem Auftreffen zu knacken und zu knirschen. Der Kerl war offensichtlich kräftig gebaut. Stark, oder verzweifelt.
    Das Feuer auf dem Herd begann jetzt zu knistern. Es hatte einen Windhauch im Zimmer entfacht, die heiße Luft fuhr durch ihr Haar.
    Sie erwartete, dass die Stimme aus einem der Lautsprecher in der Decke dröhnte. Aber das tat sie nicht. Da war nichts, außer dem stetigen tick, tick, tick. Ohne Eile, ungerührt, verging ihre Zeit.
    Wieder ein Donnern an der Tür. Noch einmal. Der Türrahmen begann jetzt lauter zu knacken, aber die Tür rührte sich noch immer nicht.
    Plötzlich gab es eine Pause. Der Stille Mann hatte aufgehört, sich gegen die Tür zu werfen.
    Das Telefon klingelte in dem anderen Zimmer. Einen Augenblick lang wollte MeChelle schon die Tür aufreißen und hinüberlaufen. Allein der Klang von Gooch’ Stimme … Wie oft hatte sie diese Stimme genervt und gereizt? Und jetzt konnte sie es kaum erwarten, sie wieder zu hören.
    Aber nein, das ging nicht. Sie hatte ihren Zug gemacht. Jetzt musste sie damit so weit kommen, wie es ging.
    Das Feuer leckte jetzt bereits die Wand hoch, da war sie sicher. Die Hitze drückte von oben auf sie herunter und der Rauch war so dicht, dass sie Probleme hatte, zu atmen. Sie würde es nicht mehr viel länger aushalten, bevor sie sich auf den Boden ducken müsste, um noch Luft zum Atmen zu finden. Scheiße. Die Stimme sagte noch immer nichts.
    Die Luft wurde schlechter und schlechter. Sie wusste, sie musste sich bald auf den Bauch legen, denn unten war der Rauch nicht so dicht.
    Sie hatte gehofft, die Stimme dranzukriegen. Aber ihm war wohl nicht nach Spielchen. Ganz sicher würde er sie nicht einfach hier ersticken lassen. Das Feuer machte jetzt alle möglichen fiesen Geräusche, es fauchte und knisterte.
    Das Telefon klingelte im anderen Zimmer. Mit jeder Faser ihres Seins wollte sie jetzt mit Gooch reden, sie wollte die Zuversicht und Kompetenz in seiner Stimme hören.
    Das hier bringt mich nicht weiter, dachte sie verzweifelt. Die Stimme würde sie hier einfach verrecken lassen. Sie spürte, wie Verzweiflung und Angst immer mehr zunahmen. Sie hatte ihren Zug gemacht, und er hatte nichts gebracht. Das Telefon klingelte weiter.
    Sie warf sich auf den Boden, würgte und hustete.
    Das Klingeln endete. Das Feuer wurde heißer. Der Rauch dicker. Ich werde hier drin sterben, dachte sie. Das war’s.
    Dann öffnete sich die Tür langsam.
    Sie spürte einen kühlen Hauch im Gesicht, als der Stille Mann an ihr vorbeihuschte. Sie konnte sich nicht rühren, konnte ihn nicht aufhalten, konnte nichts tun. Sie hörte das Wasser laufen, die Tür des Kühlschranks öffnete sich. Er nahm etwas heraus. Dann zischte Wasser. Es roch nach verbrannter Milch. Er goss Milch in das Feuer.
    Anschließend füllte er den Krug in der Spüle. Noch mehr Zischen. Die Hitze des Feuers nahm ab.
    Das Zischen des Dampfes. Er füllte immer wieder den Milchkrug, spritzte Wasser überallhin. MeChelle lag keuchend am Boden. Nach der Elektroschock-Geschichte hatte sie nicht mehr viel Kraft übrig gehabt. Der Rauch und das Kohlenmonoxyd hatten ihr die letzten Reserven geraubt.
    Im anderen Zimmer konnte sie wieder das Telefon klingeln hören. Aber sie

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