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Blindes Vertrauen

Blindes Vertrauen

Titel: Blindes Vertrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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lang weitergefahren und mehrmals willkürlich abgebogen war, berichtete sie, die grüne Limousine sei nirgends mehr zu sehen.
    Â»Nimm eine Schnellstraße, die aus der Stadt hinausführt. Überzeug dich davon, daß kein anderer Wagen den ersten abgelöst hat.«
    Barrie behielt ihren Rückspiegel aufmerksam im Auge. Nach einiger Zeit konnte sie berichten, sie sei sich ziemlich sicher, nicht mehr beschattet zu werden.
    Â»Okay. Bei der nächsten Gelegenheit wendest du und fährst zurück.«
    Â»Wozu?«
    Â»Ich habe ein Zimmer.«
    Â 
    In dem Motelzimmer, das Gray sich unter falschem Namen genommen hatte, teilte Barrie ihren Cheeseburger und die Fritten mit ihm. Am Fenster standen ein niedriger Tisch und ein Sessel, aber sie dinierten im Schneidersitz mitten auf dem großen französischen Bett.
    Â»Ich bin rausgeflogen«, erzählte sie, während sie die benützten Servietten und das Verpackungsmaterial in die Tragetüte
zurückstopfte. »Meine aufrichtige Entschuldigung hat Senator Armbruster nicht gereicht. Er hat heute morgen unseren Geschäftsführer angerufen, damit er mich rausschmeißt.«
    Â»Das kann dich nicht überrascht haben.«
    Â»Eigentlich nicht. Armbruster hat schließlich nicht deswegen so lang in der politischen Ära überlebt, weil er fair kämpft, und zu Jenkins’ Job gehört jede Menge Arschkriecherei. Also bin ich nicht sonderlich überrascht. Und damit dieser miese Tag noch mieser wird, habe ich heute erfahren, daß Cronkite das Opfer meiner eigenen Fahrlässigkeit geworden ist.«
    Â»Wie das?«
    Â»So steht’s im Abschlußbericht der ATF-Brandfahnder. Mein Hund hat sich in einem Elektrokabel verheddert, als er durch die Hundetür in die Küche gelaufen ist. Das hat in der Steckdose Funken gegeben, die wiederum das Gas im Backofen entzündet haben, den ich angelassen hatte, als ich nach Wyoming abgereist bin. Ohne ausreichende Lüftung hat sich das Gas angesammelt. Da hat schon ein kleiner Funken ausgereicht, haben sie gesagt. Zum Glück ersetzt die Gebäudeversicherung mir den gesamten Schaden.« Mit traurigem Lächeln fügte sie hinzu: »Cronkite war natürlich nicht mitversichert.«
    Â»Dein Haus wurde angezündet, dein Hund umgebracht, aber keine Sorge, Ma’am, die Versicherung zahlt alles«, sagte Gray erbittert.
    Â»Hast du nicht gehört, was ich gesagt habe, Gray? Es war ein Unfall.«
    Â»Blödsinn. Wann hast du deinen Backofen zuletzt benützt?«
    Â»Weiß ich nicht mehr.«
    Â»Hast du die Zündflamme jemals ausgemacht?«
    Â»Nein.«
    Â»Hast du jemals ein Elektrokabel quer durch die Küche gespannt?«

    Er sprach Fragen aus, die Barrie sich auch schon gestellt hatte. Sie aus seinem Mund zu hören, verstärkte nur ihre Entschlossenheit, die auf der Hand liegenden Antworten zu leugnen. »Aber die Ermittlungen …«
    Â»Haben ein völlig zutreffendes Ergebnis erbracht. Die Explosion hat sich so ereignet, weil jemand sie entsprechend vorbereitet hat. Spence hätte seinen Mann keine komplizierte Sprengladung anbringen lassen. Etwas Raffiniertes hätte nur zu Komplikationen beim Verwischen der Spuren geführt.
    Er hat den Auftrag erteilt, bevor er nach Wyoming geflogen ist, und sich für die einfachste Lösung entschieden. Tatsächlich hat er nicht viel überlegen müssen. Ein Kinderspiel. Du hast allein gelebt, also konnte kein Liebhaber, Elternteil oder Mitbewohner im Weg sein. Du warst verreist, also konnte sich das Gas ansammeln. Die Explosion wurde so geplant und ausgelöst, daß sie wie ein fahrlässiger Unfall aussehen mußte. Daß Cronkite vor dir reingelaufen ist, war Künstlerpech. Das haben sie nicht voraussehen können.«
    Â»Sie?«
    Â»David Merritt hat den Anschlag genehmigt.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Unsinn. Deine Unterstellung basiert auf der Annahme, er hätte ein großes schlimmes Geheimnis und ich wäre nahe daran gewesen, es aufzudecken. Nun wissen wir es besser. Ich habe mich geirrt: in bezug auf Vanessa und den Tod ihres Babys und… alles. Du übrigens auch. Wir hatten unrecht. Richtig?«
    Â»Warum bist du denn heute den ganzen Tag beschattet worden? Selbst wenn an deiner Story nichts dran wäre – und ich behaupte weiter, daß etwas dran ist –, vergißt David niemals eine Kränkung. Ob deine Vermutungen stimmen

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