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Blindes Vertrauen

Blindes Vertrauen

Titel: Blindes Vertrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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bedeutete ihnen, ihre Plätze auf dem Sofa einzunehmen. »Vermute ich richtig, daß die Sache noch nicht vorbei ist? Ihr glaubt weiterhin, daß der Tod des Babys kein Unfall war?«
    Â»Davon müssen wir ausgehen«, antwortete Gray. »Diese ganze Sache hat damit angefangen, und jetzt ist sie weiter eskaliert. David bemüht sich, alles unter Verschluß zu halten, aber das ist schwierig. Spence ist es nicht gelungen, mich zu erledigen. Dann ist in George Allans Ferienhaus alles schiefgegangen, als Vanessas Krankenschwester gestorben ist.

    Ihr Tod hat Dr. Allan in einem Augenblick ins Bewußtsein der Öffentlichkeit gerückt, in dem weder David noch er es brauchen konnten«, vermutete er. »Allan konnte unmöglich weiter an Vanessa herumdoktern.«
    Barrie ergriff das Wort. »Da der Tod ihrer Krankenschwester die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit wieder auf Vanessas Gesundheitszustand lenken würde, mußte er… sie gewissermaßen wiederbeleben und in aller Eile nach Washington zurückverfrachten.«
    Â»Bei der Pressekonferenz haben sie Vanessa der ganzen Welt vorgeführt«, sagte Gray. »Jedem, der sie nicht besonders gut kennt, muß sie normal vorgekommen sein. Ich glaube, daß sie weiterhin in Gefahr ist.«
    Â»Wie kommst du darauf?« fragte Daily. »Alles ist wunderbar glatt gelaufen. Neely hat den Nachruf der First Lady auf die Krankenschwester verlesen. Die Merritts sind in Gedanken und Gebeten bei den Hinterbliebenen. Blablabla.«
    Â»Vanessa hat ein Notsignal gesendet«, sagte Gray. »Sie hat den Ehering ihrer Mutter nicht getragen«, fügte er erklärend hinzu. »Sie hatte ihn am rechten Ringfinger, seit Clete ihn ihr am Todestag ihrer Mutter angesteckt hat. Auf der Pressekonferenz hat er auffällig gefehlt. Sie hat ihre rechte Hand immer wieder sehen lassen – vor allem, wenn Kameras auf sie gerichtet waren. Sie hat es darauf angelegt, glaube ich, daß jemand das Fehlen des Rings bemerkt.«
    Â»Hältst du das wirklich für einen Hilferuf?« wollte Daily wissen.
    Â»Ja.«
    Â»Sie kann den Ring verlegt haben«, wandte Barrie ein. »Vielleicht hat er nicht mehr gepaßt, weil sie so dünn geworden ist. Oder vielleicht hat er ihr einfach nicht mehr gefallen. Er kann bei einem Juwelier sein, um enger gemacht oder gereinigt zu
werden. Es gibt Dutzende von plausiblen Erklärungen dafür, daß sie ihn nicht getragen hat.«
    Â»Stimmt«, sagte Gray. »Hätte ich sie daheim in Wyoming im Fernsehen gesehen und bemerkt, daß sie den Ring nicht trägt, wäre ich vielleicht ein bißchen neugierig, aber nicht unbedingt besorgt gewesen.
    Aber«, fuhr er fort und stand auf, »da Spence losgeschickt wurde, um mich zu erledigen, da ich mit eigenen Augen gesehen habe, wie dein Haus in die Luft geflogen ist, und da ich weiß, daß du von Überwachungsteams beschattet wirst, neige ich dazu, mehr als nur ein bißchen neugierig zu sein.«
    Â»Und ich glaube, du hast recht«, gab Barrie widerstrebend zu. »Diese Pressekonferenz ist Vanessas einziger öffentlicher Auftritt seit ihrem ›Rückzug aus der Öffentlichkeit‹ geblieben. Wenn sie so gesund wäre, wie das Weiße Haus behauptet, hätte sie ihre gewohnten Verpflichtungen wieder aufgenommen, nicht wahr?»Sie griff impulsiv nach dem Hörer von Dailys Telefon und wählte eine Nummer, die sie im Kopf hatte.
    Â»Wen rufst du an?« fragte Gray.
    Â»Vanessas Büro.«
    Â»Denk daran, daß wahrscheinlich alles, was du sagst, abgehört wird.«
    Â»Sie werden glauben, ich wollte wieder einen meiner alten Tricks versuchen. Stell den Fernseher leise.«
    Die plötzliche Stille war ebenso ohrenbetäubend wie zuvor der Krach. »Guten Morgen«, sagte Barrie freundlich, als sich eine Stimme meldete. »Mein Name ist Sally May Henderson. Ich vertrete die Töchter der amerikanischen Revolution. Wir möchten die First Lady als Anerkennung für ihre Kampagne zugunsten der Obdachlosen mit einer unserer Ehrenurkunden für besondere Verdienste auszeichnen.«
    Sie unterstrich, ihre Organisation lege großen Wert darauf,
die Auszeichnung persönlich zu überreichen. »Das Medienecho würde die Nation darauf aufmerksam machen, daß die Suppenküchen und Unterkünfte, an deren Bereitstellung die First Lady so maßgeblich mitgewirkt hat, weiter dringend gebraucht

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