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Blindes Vertrauen

Blindes Vertrauen

Titel: Blindes Vertrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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werden.« Darauf wurde ihr höflich, aber bestimmt mitgeteilt, in naher Zukunft sei leider kein Termin möglich. Die First Lady erhole sich noch von ihrer kürzlichen Unpäßlichkeit.
    Â»Ja, ich verstehe. Nun, dann bestellen Sie ihr bitte unsere herzlichen Grüße. Wir melden uns wieder.« Sie legte auf und wandte sich an Daily und Gray. »Ihr Stab hat Anweisung, keine Termine für sie zu vereinbaren, bevor Dr. Allan die Erlaubnis dazu erteilt.«
    Gray stellte den Fernseher wieder brüllend laut, bevor er sagte: »David geht aufs Ganze.«
    Â»Sieht so aus.«
    Daily rieb sich mit besorgter Miene das Kinn. »Willst du wirklich das andeuten, was ich vermute?«
    Â»Der ehemalige Aktivposten Vanessa hat sich mehr in einen Passivposten verwandelt«, sagte Gray. »Und Passiva eliminiert David schleunigst.«
    Â»Das vermutest du nur«, betonte Daily.
    Â»Nein. Das weiß ich.« Gray ging zum Sofa zurück, setzte sich wieder neben Barrie. Einen Augenblick lang schwiegen alle drei.
    Schließlich ergriff Barrie das Wort. »Meine Karriere war ein Witz. Ich habe mehr Debakel erlebt als Erfolge. Mein Instinkt ist weiß Gott nicht zuverlässig. Aber diesmal weiß ich, daß ich recht habe. Unser Präsident ist ein Verbrecher.« Sie sah Gray an. »Meinem Instinkt mißtraue ich vielleicht, aber ich vertraue deinem.«
    Â»Danke.« Er sah zu Daily hinüber, bevor er sich wieder an
Barrie wandte. »Ich finde, ihr beiden solltet einen längeren Urlaub irgendwo im Ausland machen. Sobald David davon überzeugt ist, daß ihr aufgegeben habt, daß ihr keine Bedrohung mehr darstellt, läßt seine Wachsamkeit nach. Ich bleibe hier und versuche Vanessa zu retten, bevor David sein Vorhaben in die Tat umsetzen kann.«
    Â»Kommt gar nicht in Frage!« widersprach Barrie hitzig. »Hier geht es um einen Mordversuch an der First Lady. Als Staatsbürgerin kann ich da nicht untätig zusehen. Außerdem hat Vanessa sich ursprünglich hilfesuchend an mich gewandt. Hätte ich die Zeichen nicht falsch gedeutet, wäre sie jetzt vielleicht bei ihrem Vater in Sicherheit. Weil ich den Ball verloren habe, steht sie weiter unter der Fuchtel ihres Ehemanns.
    Und wegen seiner Falschheit habe ich alles verloren, was mir etwas bedeutet hat: Cronkite, mein Haus, meinen Job. Ich führe jetzt einen privaten Rachefeldzug gegen diesen Dreckskerl im Oval Office. Und Gott sei ihm gnädig, denn ich bin die schlimmste Feindin, die man haben kann. Eine, die nichts mehr zu verlieren hat.«
    Â»Nur ihr Leben«, sagte Daily keuchend.
    Â»Nein«, widersprach sie leise. »Nur dich , Daily.«
    Â»Du brauchst mir jetzt gar nicht mit Tränen in den Augen zu kommen, junge Frau. Du hast Scheiße im Hirn. Das habt ihr beide«, sagte er, während er abwechselnd Gray und sie anstarrte.
    Â»Wie können wir Merritt nicht als das anprangern, was er ist?« fragte sie mit sanfter Stimme.
    Â»Du redest verrücktes Zeug. Habt ihr euch mal selbst reden hören? Verdammt, der Kerl ist der Präsident der Vereinigten Staaten. Er bekleidet das höchste Amt Amerikas. Er ist der mächtigste Mann der Welt. Legt euch ruhig mit ihm an, dann seid ihr am Ende tot.«

    Als Barrie zu Gray hinübersah, las sie in seinem Blick eine Entschlossenheit, die der ihren entsprach. Eine Ironie des Schicksals wollte es, daß die Sache, die sie zuvor getrennt hatte, sie jetzt zusammenschmiedete.
    Sie wandte sich wieder an Daily und sagte: »Sollte Merritt vorhaben, mich umbringen zu lassen, will ich wenigstens kämpfend untergehen. Aber dich möchte ich auf keinen Fall in Gefahr bringen. Du mußt einen längeren Urlaub machen.«
    Â»Am besten fliegst du gleich heute nachmittag ab«, drängte Gray.
    Â»Wohin möchtest du reisen, Daily? Mexiko?«
    Â»Und Durchfall kriegen? Zum Teufel, nein.«
    Â»Auf die Bahamas?«
    Â»In der Karibik tobt ein Hurrikan. Siehst du keine Nachrichten?«
    Â»Australien?«
    Â»Ich fliege nirgendwo hin«, sagte er nachdrücklich. »Warum soll ich abhauen und euch den ganzen Spaß überlassen?«
    Â»Spaß wird es dabei nicht viel geben, Daily«, stellte Gray mit Leichenbittermiene fest. »Mit diesen Kerlen ist nicht zu spaßen. Die machen Ernst, wenn es darum geht, einen Auftrag auszuführen. Deshalb müssen wir es auch ernst meinen. Selbst auf die Gefahr hin, daß das

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