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Blindes Vertrauen

Blindes Vertrauen

Titel: Blindes Vertrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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Namen des Krankenhauses zu erfahren. Das ist doch nicht zuviel verlangt, oder? Den Namen des Krankenhauses im Tausch gegen einen guten chinesischen Imbiß, wie Sie ihn hier vor sich haben, und die Chance, ihn auch zu essen.«
    Â»Ich weiß nicht… Wie soll ich den Namen des …«
    Â»Das ist Ihr Problem. Aber ich wette, daß Sie mich nicht enttäuschen werden.«
    Â»Verlaß dich nicht darauf«, sagte Barrie. »Er sagt zu allem ja und amen, nur um seinen kümmerlichen Arsch zu retten. Und dann verpfeift er uns wahrscheinlich.«
    Â»Nein, das tue ich nicht!« quietschte Howie. »Ich schwör’s Ihnen, Mr. Bondurant!«
    Â»Tu, was du für richtig hältst, Gray«, sagte Barrie. »Aber ich traue ihm nicht. Der Kerl ist eine Ratte.«
    Â»Danke, daß du mich daran erinnert hast.« Bondurants Stimme jagte Schauder über Howies schweißnassen Rücken. »Wie ich höre, haben Sie sie am Arbeitsplatz belästigt.«
    Â»Das stimmt nicht!«
    Â»Er ist nicht nur ein Sexist und ein schmieriger Kerl, er ist auch noch ein Lügner«, stellte Barrie fest.
    Die gefährlichen stahlblauen Augen verengten sich nochmals kaum merklich.
    Howie rutschte auf seinem Stuhl hin und her. »Okay, vielleicht… vielleicht hab’ ich mal ’nen Scherz gemacht, aber ich hab’ es doch nicht so gemeint!«
    Â»Sie sehen wie ein Kerl aus, der Frauen gegenüber anzügliche Bemerkungen macht, weil sie ihn sonst gar nicht beachten.«

    Â»Genauso ist es«, sagte Barrie.
    Â»Stimmt, so ist es.« Howies eifriges Nicken ließ seinen Kopf auf dem Hals wackeln. »Ich bekenne mich in allen Punkten schuldig.«
    Â»Haben Sie spöttische Bemerkungen über ihren Sexualtrieb, ihr Liebesleben, ihre Figur und ihr Geschlecht im allgemeinen gemacht?«
    Â»Manchmal.«
    Â»Sie haben ihre Beine angeglotzt, ihren Busen angestarrt und Dinge gesagt und getan, die geeignet waren, die Würde einer Frau herabzusetzen?«
    Â»Ja, das hab’ ich getan. Das stimmt leider. Und ich bereue es aus tiefstem Herzen.«
    Â»Wirklich?« fragte Bondurant trocken.
    Â»Wirklich. Ja, Sir. Andernfalls soll Gott mich wegen meiner Lügen mit Blindheit schlagen.«
    Bondurant klopfte nachdenklich mit dem Pistolenlauf an die Stuhllehne. »Sollte mir jemals zu Ohren kommen, daß Sie sie wieder beleidigt oder schlecht behandelt haben, werde ich stinksauer, Howie. Sie werden noch darum beten, mit Blindheit geschlagen zu werden, statt mich auf dem Hals zu haben.«
    Â»Ich … ich hab’ verstanden.«
    Â»Was ist mit morgen?«
    Â»Ich versuche rauszukriegen, was Sie wissen wollen.«
    Â»Hoffentlich enttäuschen Sie uns nicht.«
    Howie lächelte aufatmend. »Weil es Ihnen schrecklich wäre, mich zu erschießen, stimmt’s?«
    Â»Nein. Weil es mir schrecklich wäre, eine tadellose Patrone zu vergeuden, nur um Mus aus Ihrem Gehirn zu machen.«
    Bondurant stand abrupt auf und steckte die Pistole wieder in seinen Hosenbund. Dann verschwand er im Schlafzimmer. Barrie folgte ihm wortlos.

    Â»Wohin wollt ihr?« rief Howie ihnen nach. »Hey! Morgen um welche Zeit? Wo?«
    Aber nebenan herrschte nur bedrohliche Stille. Als Howie endlich den Mut aufbrachte, die Küche zu verlassen und ins Schlafzimmer zu gehen, war es leer. Seine Gäste schienen sich in Luft aufgelöst zu haben. Wäre nicht der nasse Fleck vorn auf seiner Hose gewesen, hätte er sich einbilden können, alles sei nur ein Alptraum gewesen.

32. Kapitel
    Â»Er hat mir leid getan.«
    Â»Nicht nötig. Als du ihn mit einer Ratte verglichen hast, hast du damit sämtliche Ratten der Welt beleidigt.«
    Sie hatten Howies Wohnung durch das Schlafzimmerfenster und über die Feuertreppe verlassen, über die sie auch heraufgekommen waren, und befanden sich auf der Rückfahrt zu Dailys Haus. Barrie starrte nachdenklich durch die Windschutzscheibe des Wagens, den Gray anscheinend ohne Bedenken gestohlen hatte. »Du bist ein unheimlicher Kerl, Bondurant. Du hast ihm echt Angst eingejagt.«
    Â»Angst ist eine gute Triebfeder.«
    Â»Aber auch die effektivste?«
    Â»Das wird sich morgen abend rausstellen.«
    Â»Er hat sich bemüht, hilfreich zu sein.« Sie angelte den Zettel, den Howie ihr gegeben hatte, aus der Tasche. »Die gute alte Charlene«, sagte sie mit leichtem Lachen. »Sie hat offenbar nicht mitgekriegt,

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