Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blindes Vertrauen

Blindes Vertrauen

Titel: Blindes Vertrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
Vom Netzwerk:
und stellte den Ton an.
    Â»â€¦ ist als vermißt gemeldet worden.«
    David und Spencer starrten sich völlig verblüfft an, aber ihre Verwirrung wuchs noch, als der Washington-Korrespondent der Fernsehgesellschaft weitersprach. »Gray Bondurant, der nach einer kühnen Geiselbefreiung zum Nationalhelden aufgestiegen war, soll Spencer Martin als letzter gesehen haben. Der Präsidentenberater hat ihn vor kurzem auf seiner Ranch in Wyoming besucht. Das FBI hat mit umfangreichen Ermittlungen begonnen, um Mr. Martin aufzuspüren.«
    Â»Himmel!« Spencer schoß förmlich hoch. »Wer hat das veranlaßt?«
    Â»Keine Ahnung. Aber ich werde es feststellen.« David griff nach dem Telefonhörer und verlangte, mit dem Justizminister verbunden zu werden.
    Â»Lassen Sie mich mithören«, verlangte Spencer.
    Justizminister William Yancey war nicht da, deshalb bekam einer seiner Mitarbeiter den ganzen Zorn des Präsidenten zu spüren. »Was zum Teufel soll das? Wo steckt Mr. Yancey? Ich will ihn sofort sprechen!«
    Â»Er ist mit seiner Frau zum Essen gegangen, Mr. President.«
    Â»Dann spüren Sie ihn gefälligst auf. Sofort! Aber vorher will ich wissen, wer die Ermittlungen wegen Spencer Martins Verschwinden genehmigt hat.«
    Â»Mr. Yancey persönlich, Sir. Soviel ich weiß, hat er einen Tip bekommen.«
    Â»Einen Tip ? Er hat ’nen Tip gekriegt? Und allein auf dieser Grundlage läßt er riesige Ermittlungen anlaufen?«
    Â»Der Tip kam aus sehr verläßlicher Quelle, Mr. President.«
    Â»Nämlich?«

    Â»Senator Armbruster.«
    Der Präsident sah zu Spencer hinüber, der lautlos eine Serie wilder Flüche ausstieß. David ließ sich in einen Sessel sinken, massierte seine Schläfen und zwang sich zu eiserner Ruhe, als er weitersprach. »Ja, ich verstehe. Senator Armbruster hat wahrscheinlich nur vergessen, es vorher mit mir abzusprechen.«
    Â»Nach Auskunft des Senators ist Mr. Martin bereits seit fast zwei Wochen verschwunden.« Nach einer unbehaglichen Pause fügte er hinzu: »Mr. President, Mr. Yancey hat angenommen, Senator Armbruster handle in Ihrem Auftrag.«
    Â»Nun, das stimmt natürlich«, sagte David rasch. »Auch mir macht Mr. Martins Abwesenheit zunehmend Sorgen. Ich verstehe nur nicht, warum Mr. Yancey nach Mr. Bondurant fahnden läßt.«
    Â»Sir, Bondurant hat Senator Armbruster kürzlich erzählt, Mr. Martin sei auf seiner Ranch in Wyoming gewesen. Unseres Wissens war das das letzte Mal, daß Mr. Martin gesehen wurde.«
    Â»Hat man Mr. Bondurant festgenommen?«
    Â»Noch nicht, Sir.«
    Â»Halten Sie mich auf dem laufenden.«
    Â»Selbstverständlich, Mr. President.«
    Â»Und spüren Sie Mr. Yancey auf. Ich möchte ihn so schnell wie möglich sprechen.«
    Â»Gewiß, Sir. Ich lasse ihn sofort benachrichtigen.«
    David legte den Hörer auf. »Was ist, willst du plötzlich wieder auftauchen und diesem Unsinn ein Ende machen?«
    Spencer ging kurz auf und ab. »Nein. Ich kann besser operieren, wenn ich unsichtbar bin. Aber ich werde meine Leute anweisen, nichts zu unternehmen, falls sie Gray irgendwo sehen. Wir wollen schließlich unbedingt vermeiden, daß er vom FBI oder von Yancey vernommen wird.«

    Â»Yancey«, wiederholte David angewidert.
    William Yancey war ihm als die Idealbesetzung für den Posten des Justizministers in seiner Regierung erschienen. Er war zehn Jahre jünger als David und so aggressiv wie damals Robert Kennedy, als sein älterer Bruder ihm dieses Amt anvertraut hatte. Wie Kennedy hatte Yancey sich als Strafverfolger vor Staats- und Bundesgerichten hervorgetan. Er war charismatisch, sah gut aus und konnte gut reden. Deshalb hatte David ihn in die Regierungsmannschaft geholt – eine Entscheidung, die er seither bereute. Yancey war zu intelligent, zu fleißig, zu ehrlich. Yancey und Bondurant gäben ein gefährliches Paar Gleichgesinnter ab.
    Â»Gray bekommt diese Meldung natürlich auch mit. Was soll ihn daran hindern, in Yanceys Büro zu spazieren und ihm mitzuteilen, daß du in seinem Rübenkeller hockst?«
    Â»Das tut er nicht.«
    Â»Warum nicht?«
    Â»Erstens würde ihn das zumindest vorläufig außer Gefecht setzen. Er würde erklären müssen, warum er auf mich geschossen und mich im Keller eingesperrt hat. Die Aufklärung dieser Sache würde Zeit

Weitere Kostenlose Bücher