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Blindes Vertrauen

Blindes Vertrauen

Titel: Blindes Vertrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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beschreiben?«
    Sie runzelte verwirrt die Stirn. »Ich bin selbst nie dort gewesen. Besuche sind nicht gestattet. Aber ich weiß, wie die nächste Stadt heißt.«
    Die beiden folgten ihr in die Küche, wo sie sich an einen Einbauschreibtisch setzte und ihnen aufschrieb, was sie wußte. Wo Tabor House tatsächlich lag, würden sie selbst herausbekommen müssen. Gray überflog die Angaben, die sie niedergeschrieben hatte, und steckte den Zettel ein. »Das hilft uns weiter«, sagte er. »Danke, Amanda.«
    Â»Gray.« Sie legte ihm eine Hand auf den Arm. »Ich verlasse mich darauf, daß Sie behutsam vorgehen. Mit George, meine ich. Was ich getan habe, soll sein Leben retten. Unser Leben. Aber indem ich Ihnen helfe, habe ich zugleich das Gefühl, ihn zu verraten.«

    Â»Ich verstehe den Konflikt, in dem Sie sich befinden. Ich habe selbst einen ähnlichen durchgemacht. Schließlich habe ich einmal für David gearbeitet – als sein Freund und Berater.« Er machte eine Pause. »Ich tue nichts, was George körperlich schaden könnte«, versicherte er ihr. »Darauf gebe ich Ihnen mein Wort.«
    Ihre Finger drückten seinen Arm, dann ließ sie die Hand sinken. »Für Sie ist das alles schrecklich gefährlich. Mich wundert, daß Sie das Risiko eingegangen sind, mich hier aufzusuchen.«
    Barrie berichtete von der Überwachung, unter der sie seit dem Vorfall in Shinlin standen. »Wir sind beschattet worden, als wir das Haus meines Freundes verlassen haben. Gray ist es gelungen, den andern Wagen im Stadtverkehr abzuhängen. Aber ich muß Sie warnen: Jemand, mit dem wir ebenfalls gesprochen haben, ist letzte Nacht ermordet worden.«
    Â»Mein Gott!«
    Â»Wie wär’s, wenn Sie und die Kinder eine Zeitlang verreisen würden?« schlug Gray vor. »Bis sich alles aufgeklärt hat.«
    Sie überlegte kurz, dann schüttelte sie den Kopf. »Wenn ich die Kinder aus der Schule nehmen und mit ihnen flüchten würde, sähe das erst recht verdächtig aus. Außerdem will ich George nicht allein lassen.«
    Barrie bewunderte sie jetzt noch mehr.
    Â»Wir haben die größtmöglichen Vorsichtsmaßnahmen getroffen, um Sie nicht zu gefährden, aber Sie dürfen niemandem trauen«, sagte Gray warnend. »Nicht einmal Leuten, denen Sie normalerweise trauen würden. Zum Beispiel Spencer Martin.«
    Amanda legte ihren Kopf schief. »Aber… Sie haben diese Viper doch unschädlich gemacht? Oder etwa nicht? Ich dachte, Sie…«

    Â»Wie meinen Sie das?«
    Amanda nickte zu dem kleinen Einbaufernseher in einem der Küchenschränke hinüber. »Erst vorhin kam ein Nachrichtenbulletin.«
    Â»Worüber?« fragte Barrie.
    Â»Ãœber Gray Bondurant.«

36. Kapitel
    Gray Bondurant, der Held des Geiselbefreiungsunternehmens, wurde vom FBI gesucht. Es wollte ihn zum Verschwinden von Spencer Martin, einem Mitarbeiter des Präsidenten, befragen.
    Das erfuhr David Merritt im selben Augenblick wie der Rest des Landes.
    Spencer und er saßen bei einer vertraulichen Beratung in den Privaträumen des Präsidenten. Nur eine Handvoll Leute wußte, daß Spencer gegenwärtig im Weißen Haus wohnte. Er hatte ein Gästezimmer im zweiten Stock bezogen. Dort konnten sie offen miteinander reden. Der Raum war abhörsicher und wurde regelmäßig nach Wanzen abgesucht.
    Â»Der Kerl war ein Trottel«, sagte Spencer über Howie Fripp. »Er hat sich tatsächlich gefreut, mich zu sehen. Hat mich hereingebeten. Hat sich nicht mal gefragt, woher ich weiß, wo er wohnt.«
    Â»Bist du sicher, daß er keine Gelegenheit hatte, sich mit Gray und der Travis in Verbindung zu setzen, bevor du bei ihm aufgetaucht bist?«
    Â»Ich habe ihn im Auge behalten, als er heimgefahren ist.« Spencer trank einen Schluck Pepsi. »Aber selbst wenn er sie angerufen hätte, wäre das nicht weiter tragisch gewesen. Er hat nichts gewußt. Er hat mit seinem angeblichen Wissen geprahlt, weil er mir imponieren wollte. Er hatte keinen…«
    Â»Verdammt, was ist das?«
    Als Spencer sich rasch umdrehte, um zu sehen, was Davids Aufmerksamkeit erregt hatte, war er ebenso erschrocken, sein Gesicht auf dem Fernsehschirm zu sehen, wie der Präsident. Es
war ein altes Archivbild, vermutlich das einzige, das von ihm existierte. Trotzdem war er darauf zu erkennen. Er griff nach der Fernbedienung

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