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Blindes Vertrauen

Blindes Vertrauen

Titel: Blindes Vertrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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hat David Talent«, meinte Gray.
    Amanda und er wechselten einen verständnisvollen, wissenden Blick, der Barrie momentan ausschloß. Dann sah Amanda wieder weg und starrte ein neueres Familienfoto auf dem Beistelltisch neben dem Sofa an. »George ist in irgend etwas Schreckliches verstrickt. Ich weiß nicht, was es ist, aber er kann sich nicht davon befreien. Es zerstört unser Eheleben. Es wirkt sich nachteilig auf unsere Kinder aus. Es hat George dazu gebracht, mit sich zu hadern. Er leidet Höllenqualen. Er zerbricht vor meinen Augen, und ich kann ihn nicht mehr erreichen, nicht einmal mit Bitten oder der Drohung, ihn zu verlassen. Dieses unbekannte Etwas ist stärker als ich.« Sie sah zu Barrie hinüber. »Haben Sie eine Ahnung, was es sein könnte?«
    Â»David Merritt hat Vanessas Baby umgebracht. Es war kein plötzlicher Kindstod.«
    Amanda preßte ihre dünnen, weißen Finger an die Lippen, als könnte sie so ihr Zittern verbergen.
    Â»Man hat Ihren Mann gezwungen, etwas zu dulden, was seiner Natur als Heiler und seinen persönlichen Moralbegriffen völlig zuwiderläuft«, sagte Barrie leise. »Deshalb leidet er Höllenqualen.«
    Sie brachte es nicht über sich, gleich anzufügen, Dr. Allan habe die Tat des Präsidenten vertuscht und leiste jetzt Beihilfe zur Beseitigung der einzigen Augenzeugin des Verbrechens.
    Amanda war jedoch eine intelligente Frau, die keine näheren Erläuterungen brauchte. Sie ließ die Hand sinken. Ihre Lippen waren blaß, aber sie zitterten nicht mehr. »Ich hasse diesen Mann für das, was er George angetan hat. Selbst wenn ich George dadurch einer Strafverfolgung aussetze, tue ich, was ich kann, um Ihnen zu helfen, David Merritt zu entlarven.
George soll lieber leben und eine Haftstrafe verbüßen, als an dieser Sache zerbrechen. Wenn dieser Alptraum für ihn nicht bald endet, treibt er ihn so oder so in den Tod.«
    Â»Barrie und ich haben gehofft, daß Sie bereit sein würden, uns zu helfen«, sagte Gray.
    Amanda wandte sich an ihn. »Um es klar auszudrücken: Glauben Sie, daß George von David den Auftrag erhalten hat, Vanessa zu beseitigen?«
    Â»Ja, das glauben wir.«
    Â»Was ist mit ihrem Vater? Clete Armbruster würde jeden umbringen – auch seinen Schwiegersohn –, wenn ihr auch nur ein Haar gekrümmt würde. Haben Sie ihn um Hilfe gebeten?«
    Â»Wir haben’s versucht«, antwortete Barrie. »Aber seit dem Debakel in Shinlin ist er nicht mehr für uns zu sprechen.«
    Â»Vielleicht meidet er Sie aus einem ganz anderen Grund«, sagte Amanda. »Der Senator ist weiß Gott kein Unschuldsengel. Als Politiker spielt er mit hohen Einsätzen. George hat mir von seinen faulen Tricks erzählt.«
    Â»Exakt meine Theorie«, bestätigte Gray. »Würde Clete das Weiße Haus mit Anschuldigungen unter Beschuß nehmen, könnten sie sehr leicht zu Querschlägern werden und ihn selbst treffen. David versucht, über jeden Menschen in seiner Umgebung etwas herauszubekommen. Peinliche Geheimnisse fördern blinde Loyalität. Das gilt für jeden. Sogar für seinen Schwiegervater, der ihn in dieses Amt gehievt hat.«
    Â»David Merritt hat keinen Anspruch auf meine Loyalität«, stellte Amanda fest. »Was brauchen Sie von mir?«
    Â»Den Namen der Klinik, in der Vanessa sich unter Georges Aufsicht befindet.«
    Â»Den weiß ich nicht. Er hat ihn mir nicht gesagt. Aber ich tippe auf Tabor House.«

    Barrie sah zu Gray hinüber. Er schien mit diesem Namen so wenig anfangen zu können wie sie.
    Â»Eine Privatklinik für Entziehungskuren«, fügte Amanda erklärend hinzu.
    Â»Nie davon gehört.«
    Â»Das ist kein Wunder«, sagte sie. »Die Existenz von Tabor House wird strikt geheimgehalten. Es steht nur höchsten Regierungsbeamten und ihren Familien zur Verfügung. Drogenmißbrauch in Führungskreisen ist weiter verbreitet, als man vermuten würde. Die Klinik wurde vor etwa zwanzig Jahren eingerichtet, damit die Regierung nicht das Gesicht verliert, wenn jemand aus dem Kreis der Mächtigen eine Entziehungskur braucht.«
    Â»Wo liegt sie?«
    Â»Virginia. Ungefähr eineinhalb Autostunden von hier.«
    Â»Das ist die Erklärung für Georges tägliche Hubschrauberflüge vom Rasen des Weißen Hauses aus«, sagte Gray. »Können Sie uns den Weg dorthin

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